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Louis' POV

Ich habe wahrscheinlich in meinem ganzen Leben noch nie so geweint wie gerade. Noch nie habe ich so einen Schmerz empfunden wie gerade.
Mein ganzer Körper steht einfach unter Strom & schmerzte. Als hätte ich mir jeden Knochen gebrochen.
Mein Herz ist gebrochen.

Ich kam nicht mal richtig durch die Haustür, da kam Mama schon angelaufen, da sie mein lautes Schmuchzen offensichtlich nicht überhören konnte. Das kann man garnicht überhören.

„Lou..." sagte Mama leise als sie zu mir ins Vorzimmer kam. Ich konnte sie nicht mal ansehen. Mein Kopf fühlte sich zu schwer an. Mama umarmte mich ohne mehr zu sagen. Ich weinte lautstark in ihre Schulter während ich mich an das kleine Lederbuch klammerte als würde mein Leben daran hängen.

Wie kann er mir das antun?

„Was ist passiert Lou?" fragte Mama sanft. Sie weiß, dass ich Harry besuchen war. Es ist ihr klar, dass irgendwas mit ihm passiert ist.

„E-er..." ich schluchzte atemlos auf. Ich kann es nicht mal sagen. Es auszusprechen machte es nur noch realer. „Schtt." Mama strich über meine Wangen. Sie wischte die Tränen weg - was nichts brachte, da sie gleich wieder nachkamen. „Beruhig dich Baby." flüsterte sie sanft.
Wie soll ich mich beruhigen?!
Ich sah sie an. Viel sah ich jedoch nicht da meine Sicht durch die Tränen in meinen Augen komplett verschwommen war.
Ich weiß garnicht wie ich es geschafft habe Auto zu fahren. Vielleicht hab ich auch 3 Unfälle gebaut & 7 mal Fahrerflucht begangen. Nicht, dass es mich gerade weniger interessieren könnte.

„Er hat schluss gemacht!" rief ich fast schon, vor lauter Frustration. Mein Herz schmerzte so sehr. Ich weiß nicht wie ich mich jemals davon erholen soll. Wie soll ich jemals akzeptieren, dass Harry sich von mir getrennt hat?!
Mamas Augen wurden groß. Ich brach sofort wieder in ein atemloses Schluchzen aus & fiel zurück in ihre Arme.

„Ihr...habt euch getrennt?" fragte sie leise. Ich nickte. „E-er wollte..." schluchzte ich „Er...kommt in die Geschlossene &...& dachte es ist b-besser so." faselte ich am Boden zerstört. „Er glaubt, dass er mir n-nicht gut tut." Mama drückte mich fester & wiegte mich leicht hin & her.

Ich weinte ewig in ihre Schulter. Ich konnte nicht aufhören. Es ist unmöglich.
Wie soll ich jemals zu weinen aufhören, wenn Harry sich gerade von mir getrennt hat?!
Mein Harry.
Er ist nicht mehr mein Harry. Er ist nicht mehr mein Freund.
Ich bin allein. Er ist allein.
Ich versteh nicht wieso er das getan hat. Wie kann er denn nicht sehen, wie gut er mir tut?! Wie kann er glauben, dass er mir schadet?!

Mama zog mich mit in die Küche & machte mir dort einen Tee.
Ich saß schweigend auf der Kücheninsel. Normalerweise scheucht mich Mama immer runter aber heute schien sie wohl eine Ausnahme zu machen.
Ich blickte auf das Buch.
Der Ledereinband war schon etwas abgenutzt & Harry hatte auf das Leder einige Dinge gekritzelt. Sterne & Herzen. One and only stand auf dem Buchrücken.
Ich schluchzte leise & zog meine Beine an meine Brust. Zwischen meinen Beinen & meinem Oberkörper klemmte das Buch.
Ich denke ich werde es nie wieder loslassen können.
Ich werde Harry nie wieder loslassen können.

„Hier Lou." sagte Mama leise & hielt mir meine Tasse hin. Wir hatten alle Tassen mit unseren Anfangsbuchsranen darauf.
Sogar Harry. Mama hatte extra eine H - Tasse gekauft. Der Gedanke daran brachte mich nur noch mehr zum weinen.

Mama strich mir über die Haare als ich mit zitternder Hand die Tasse nahm.
„Es wird alles wieder gut mein Schatz." flüsterte sie. Ich kniff meine Augen zusammen & schluchzte. Heftig schüttelte ich den Kopf. „W-wie?!" rief ich fast schon. Ich bin so sauer, dass es so weit kommen musste. Wieso?!
„Harry hat sich g-getrennt! Wie soll...i-irgendwas jemals wieder gut sein?!" ich legte weinend meinen Kopf auf meinen Knien ab.
Das ist der schlimmste Tag meines Lebens.

give me some morphine - LSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt