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Louis' POV

„Louis!" Anne lächelte mich schwach an. „Schön dich zu sehen, komm doch rein."
Ich ging ins Haus & stellte meine Schuhe neben Harrys.
„Ich bin froh, dass du da bist." sagte sie leise. Ich blickte sie bedauernd an. „Wie geht es ihm?" fragte ich leise, während ein unangenehmes Gefühl auf meine Brust drückte. Ich spürte es schon den ganzen Tag.
Anne seufzte & fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht. „Ich weiß es leider nicht Louis."
Das beruhigte mich kein Bisschen. „Er war heute nur einmal in der Küche um was zu essen, sonst hab ich ihn nicht gesehen. Geredet hat er nichts."

Als ich zu Harry sagte, dass es ihm bald wieder besser geht & er nur dieses Down wegen seinen Tabletten hat die er nicht genommen hat, lag ich falsch.
Es ist zwei Wochen her, dass wir von dem Wochenende zurückgekommen sind. & seit zwei Wochen ist Harry niedergeschlagen. Er schreibt mir nur mehr bedingt zurück, kommt eher selten in die Schule & sein Lächeln habe ich auch schon viel zu lange nicht mehr gesehen.
Ich weiß nicht wieso es plötzlich wieder so ist, aber ich muss alles versuchen, damit es ihm besser geht.

„Ich werde mal sehen ob ich mit ihm reden kann." sagte ich in der Hoffnung Anne beruhigen zu können. Sie nickte „Er ist oben."
Ich lächelte sie schwach an & lief dann auch schon die Treppen hinauf.
Harry weiß nicht, dass ich hier bin. Er hat schon seit 2 Tagen nicht mehr auf meine Nachrichten geantwortet. Deswegen muss ich jetzt einfach zu ihm. Ich muss wissen wie es ihm geht & ich muss ihm irgendwie helfen. Es bringt ihm nichts wenn er sich so verkriecht.

Vorsichtig klopfte ich an seine Zimmertür. Ich hörte leise Musik spielen, aber von Harry, kein Lebenszeichen.
„Haz?" fragte ich bevor ich dann die Tür öffnete. Das Zimmer war ganz dunkel, bis auf die Lichterketten die leuchteten.
Ein kleiner Ball, eingerollt in Decken & umgeben von Kissen lag auf Harrys Bett. Ich ging stark davon aus, dass es Harry ist. Außerdem konnte ich seine süßen Löckchen erkennen.

Ich schloss die Tür hinter mir.
„Harry?" fragte ich leise ins Zimmer, während ich näher ans Bett ging. Harry rührte sich immer noch nicht.

Ich setzte mich ans Bett.
„Hi Harry."
Harry drehte seinen Kopf so, dass er mich nun endlich ansah. „Lou..." flüsterte er leise & kraftlos.
Er sah nicht gut aus. Seine Augenringe sind tief & lila & seine Haut blass. Seine rosa Lippen sind spröde & an machen stellen sogar aufgebissen. Ich eigentlich garnicht wissen wie seine Hände aussehen. Es sieht leblos aus.

Mein Herz.

„Was machst du hier?" fragte er & drehte sich nun ganz zu mir.
Ich setzte ein leichtes Lächeln auf & versuchte die Sorgen um ihn hinunterzuschlucken. „Ich wollte nach dir sehen." erklärte ich leise.
„Kann ich mir zu dir legen?"
Zögernd nickte Harry.
Ich lächelte & legte mich dann neben ihn. Seine Nähe hat mir gefehlt. Er hat mir gefehlt.

„Hast du heute schon gegessen?" fragte ich leicht schmunzelnd. Ich will nicht, dass er merkt wie besorgt ich eigentlich um ihn bin. Es würde ihm nur noch schlechter gehen.
Harry nickte.
„Was denn?" fragte ich, ob der Hoffnung eine normale Konversation mit ihm führen zu können. „Pizza." nuschelte er in seine Decke. Seine großen - leider verweinten - grünen Augen blickten mich an. Ich liebe seine großen Frosch-Augen. Ich könnte ihn abschmusen weil er so süß aussieht. & in einer anderen Situation würde ich das vielleicht auch machen. Jedoch habe ich das Gefühl, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist.

„Lecker." grinste ich.
Ich muss ihn irgendwie aus dem Bett bekommen. Er muss etwas machen, sonst wird es nicht besser. Ich muss ihm helfen!

„Lust auf eine Spriztour? Mit Musik hören & falls du noch hunger hast können wir auch zu McDonalds oder so." lächelte ich ihn an.
Er blinzelte mir schwer entgegen. „Nein Lou..." nuschelte er ohne zu zögern.
Enttäuscht sah ich ihn an. „Oh..." überlegend biss ich mir auf die Lippe.
Er lässt mich nicht an sich ran. Er geht auf Abstand was unheimlich weh tut. Nicht das ich ihm das vorhalte - Niemals! Jedoch kann ich nichts dafür, dass mich seine Distanz verletzt.

give me some morphine - LSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt