Das würdest du tun?

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Zurück zuhause und eingekuschelt in meinem Bett bin ich hin und her gerissen, Charles nun zu schreiben. Es fühlt sich irgendwie falsch an. Bis vor ein paar Stunden hatte ich noch eine aktiv laufende Affäre? Ja, ich bin mir zwar in den letzten Wochen meiner Gefühle bewusst geworden, komme mir aber dennoch ein wenig falsch vor mich jetzt bei ihm zu melden.. oder mache ich mir nur zu viele Gedanken?!

Den nächsten Morgen starte ich ganz entspannt mit Frühstück um 10 und einer langen Dusche. Als mein Dad mich über Whatsapp fragte, ob wir uns zum Mittagessen in der Stadt treffen wollten war die Antwort natürlich ein klares "ja".

"Ich wollte mit deiner Ma am Samstag in ein wundervolles Restaurant" fing er an zu erzählen und kam aus dem grinsen gar nicht mehr raus. "Aber ich bekam leider keine Reservierung. Jetzt muss ich mich nach einem anderen umschauen" schob er hinterher und sein Blick wurde direkt enttäuschter. Ich nickte. "Ich könnte jemanden fragen der dort vielleicht mal anruft" bot ich ihm grinsend an. Er aber schaute mich nur entesetzt an. "Was? Für irgendwas müssen doch gewisse Kontakte gut sein" überzeugte ich ihn. Sein Blick wurde weicher und wir fingen an zu lachen.

Mein Dad ist eine große Unterstützung für mich und er erzählt seinen Kollegen und Kunden immer voller Stolz, dass seine Tochter in der Formel1 tätig ist. Mir ist ein wenig unangenehm, denn ich kenne diese Leute nicht, aber er kann einfach nicht anders. Auch wenn unsere Beziehung anders als die mit meiner Mum ist, bin ich mir sicher, dass er viel mehr weiß wie ich vermute und mich immer wie ein Löwe beschützen würde. Er ist ein italienischer Papa - das sagt alles oder nicht? ;)



Ich entschied mich nach dem Essen direkt zu meinem "Kontakt" zu gehen um ihn nach diesem Gefallen zu bitten.

Ich hatte gar nicht groß darüber nachgedacht, jetzt im Nachhinein irgendwie seltsam. John - der Portier im Haus- freute sich riesig mich mal wieder zu sehen. "Ja es stimmt, ich war schon lange nicht mehr hier" gestand ich und er drückte mich kurz am Oberarm. "Er ist hier, ich klingel oben und Sie können schon einmal hoch, Emilia." Ich bedankte mich und fuhr mit dem Aufzug in den 17 Stock. Als die Türen aufgehen und Arthur mich verwirrt anschaut bin ich auch kurz verwirrt. "Da hat sich ja John mehr gefreut als du" sagte ich ihm und wir umarmten uns. "Äh, nein ich freue mich. Wundert mich nur" erwiderte er und ich ging an ihm vorbei. "'Hätte ich mich anmelden sollen?" hake ich nach und drehe mich zu ihm. Bevor Arthur antworten konnte höre ich Schritte hinter mir und eine sehr bekannte Stimme. "Hi" - mein Blick blieb starr auf Arthur, er aber hebt nur die Schultern so nach dem Motto "du bist diejenige die einfach so vorbei kommt, er ist mein Bruder". Ich drehte mich um. "Hey, du hier?" Was für eine komische Frage Emilia..

"Ja, ich hier" er lacht kurz. "Ich wollte nicht so reinplatzen, ich muss aber kurz deinen Bruder sprechen." Ich zog Arthur am T-Shirt in die Küche, der mich fragte was los sei. "Ich brauche deine Hilfe, Arthur. Es geht um meine Eltern" fing ich an und er nickte. Ich berichtete ihm von dem Gespräch mit meinem Pa und versicherte ihm, dass ich ihn nicht nur mag weil er bekannt ist. "Ich würde gern Emi, wirklich, aber ich bekomme da selbst nie ein Tisch" sagte Arthur und entschuldigte sich. Ein wenig traurig über seine Antwort ließ ich mich auf den Barhocker fallen. "Jetzt habe ich meinem Dad auch noch falsche Hoffnungen gemacht" sagte ich und grübelte, wie ich sonst an den Tisch komme. "Ich kann anrufen" ertönte hinter mir Charles Stimme und mit einem Schlag schlug mein Herz wieder schneller. Ruckartig drehte ich mich um. "Wirklich? Das würdest du tun?" fragte ich ungläubig nach. Er nickte, lächelte mich an und zog sein Handy aus der Tasche.

Nur wir beideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt