Entscheidungsphase

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Auch Tage nach diesem Gespräch konnte ich meine Gedanken noch nicht sammeln und habe deshalb meine Eltern um Rat gefragt.

Beide sind mehr als stolz und sicher, dass ich den Job für "nur" ein Medienteam auch hinbekommen würde. "Es ist ein ganz anderer Job! Ich werde keine Radionachrichten mehr zum passenden Bildausschnitt knüpfen, werde nicht mehr alle Fahrer und Teamchefs interviewen und kaum mehr kritische Fragen stellen. Ich werde nicht mehr den Job machen, den ich über die letzten Monate lieben gelernt habe" begründe ich meine Unsicherheit. "Für ein Team im Medienbereich tätig zu sein bedeutet, sich voll und ganz mit diesem Team zu identifizieren, sich für dieses Team einzusetzen und es glänzen zu lassen, egal was ist" fahre ich fort und meine Eltern schauen mich verständnisvoll an. "Weiß er Bescheid?" fragt meine Mum und natürlich weiß ich wen sie meint. Ich schüttle den Kopf. Mit Charles habe ich über die beiden Angebote noch nicht gesprochen. "Ich habe irgendwie Angst, dass er mit Ferraris Interesse etwas zu tun hat" gebe ich offen zu und meine Mum drückt meine Hand. "Sprich mit ihm, nur so findest du es heraus" rät sie mir und hat damit natürlich so Recht.


Am Abend haben wir uns bei mir verabredet und so stand er um 8 mit Tacos in der Tage-away Tüte vor meiner Tür. "Hi Em" begrüßt er mich mit einem Kuss auf die Wange und ich fühle mich direkt schlecht ihn die letzten Tage nicht an meinen Gedanken teilgenommen zu haben. Seine sanfte, einfühlsame Stimme lässt mich grinsen und wir gehen in mein Zimmer.

"Möchtest du mir über dein Gespräch erzählen?" Ich nicke leicht und schaue ihn an. "Weißt du schon etwas?" Sein Blick wird fragend. "Warum diese Gegenfrage? Nein? Ich frage dich doch?" Ich beiße mir innen auf die Lippe, seine Reaktion wirkte echt. "Ich hab den Job bei der FIA nicht bekommen" bringe ich es auf den Punkt und er wirkt, als wäre er ernsthaft erschrocken darüber. "Oh Amore... das tut mir leid! Was sind die Gründe dafür?" hakt er nach und ich schaue ihn mit schrägem Kopf an. "Hast du mit Ferrari geredet?" platzt es aus mir heraus, er schaut wieder fragend und schüttelt ernst den Kopf. "Nein, Em. Wieso diese Fragen?"

Ich setzte mich auf meinem Sofa anders hin und hielt kurz inne. "Ferrari hat mir einen Job angeboten und ich frage dich, ob du damit was zu tun hast Charles." Unsere Blicke sind aufeinander gerichtet, unsere Mimik ernst. Mein Herz schlägt schnell, meine Atmung versuche ich ruhig zu halten. "Wieso sollte ich? Du bist gut in deinem Job! Du hast einen Platz in der Formel1 Welt verdient und ich war mir sicher, du schaffst es." Kurze Pause in denen wir beide nichts sagten. "Ich habe dir zwar die Türe aufgehalten, bin aber stehen geblieben und habe dich deinen Weg gehen lassen. Ich habe also nichts damit zu tun" versichert er mir und ich glaube ihm direkt, weshalb ich ihm sprungartig um den Hals falle. "Danke" flüstere ich ihm ins Ohr. Als wir uns lösen grinse ich über beide Ohren. "Ich habe auch noch ein Angebot von McLaren, also ich bin noch in der Entscheidungsphase" gestehe ich ihm und er drückt mich nochmal überglücklich. "Denkst du auch ich habe mit McLaren gesprochen?" fragt er ironisch und ich haue ihn spielerisch vor die Brust.

Auch wenn ich natürlich erleichtert bin, dass Charles mit alldem nichts zu tun hat, weiß ich, die Entscheidung wird nicht leicht

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Auch wenn ich natürlich erleichtert bin, dass Charles mit alldem nichts zu tun hat, weiß ich, die Entscheidung wird nicht leicht...

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