Schwer atmend blieb ich stehen. Meine Seiten stachen. Nur mit Mühe schaffte ich es langsam ein und aus zu atmen. Meine Fitnessuhr zeigte stolze 4 km an. Ich stürzte meine Hände in die Seite, in der Hoffnung das es besser wurde.
Nebenan hörte ich ein leises lachen. Phil sprang munter auf und ab. Der Arzt war definitiv besser trainiert als ich.
„Immer schön über die Nase ein, und über den Mund ausatmen." Predigte er mir vor, als wäre ich ein kleines Kind. Ich nickte, war nicht fähig zu sprechen. Noch nicht.
Der Lauf hatte gut getan, nicht zu schnell, aber die Gedanken die in meinen Kopf herum schwirrten hatten sich beruhigt.
Langsam drang wieder genügend Sauerstoff in meine Lungen. Ich richtete meinen Oberkörper auf. „Puhh. Ich halte nichts mehr aus." Gab ich zu. Phil sah auf einmal besorgt aus. Auf seiner Stirn bildete sich eine Falte. „Naja du hattest in letzter Zeit ziemlich viele Pausen. Geh es trotzdem ruhig an. Versprich mir das du nur mit Alex und mir laufen gehst?" ich nickte. Wusste das er sich nur Sorgen machte.
Die letzten zwei Wochen waren hart. Nachdem mich mein Vater ins Krankenhaus geschleppt hatte und ich dort gecheckt wurde. Stand ich quasi unter Dauer Beobachtung. Ich musste tatsächlich zur Polizei, das Gespräch war nervenaufreibend. Moritz und Robin hatten mich befragt. Ich hatte alles abgestritten. Stephan oder Martin wären wahrscheinlich ausgerastet. Die beiden jüngeren Polizisten hatten sich gut unter Kontrolle.
Mit Mike hatte ich einen riesigen Streit, verständlich. Wir haben beide beschlossen dass wir eine Beziehungspause brauchten. Seitdem hatte ich von ihn nichts mehr gehört.
Ich war einerseits erleichtert, aber irgendwie vermisste ich ihn.
Langsam gingen Phil und ich zurück. Ich versuchte mich abzulenken. Versuchte nicht an meine gescheiterte Beziehung zu denken.
„Was ist los?" fragte mich der Arzt. Besorgnis lag in seinen Blick. „Nichts." Log ich leise. Ich wusste das mir Phil nicht glauben würde, dafür kannte er mich zu gut. „Du weißt das du immer zu mir kommen kannst?" Ich nickte. „Wie läuft es mit Stefan?" fragte ich den Jungen Mann. Die beiden hatten eine ganze Zeit lang Streit. Ich hatte das Gefühl, dass dies mir zuliebe auf Eis legten. „Gut." „Jetzt lügst du." Stellte ich fest. Phil seufzte und stieß die Luft zwischen seinen Zähnen aus. „Ich weiß nicht. Irgendwie läuft es wie früher und irgendwie ist das komplette Vertrauen kaputt. Ich wäre ihn nicht einmal böse, hätte er sofort die Wahrheit gesagt." Verzweifelt wischte er sich die Hände an der Hose ab. Ich konnte es nach vollziehen. Stefan hatte Phil hintergangen.
Zusammen gingen wir die Hofeinfahrt hinauf. Jeder hing seinen Gedanken nach. Im Flur streifte ich meine Schuhe ab. Stimmen kamen aus dem Wohnzimmer. Ich verdrehte die Augen. Andrea.
Seit sich mein Vater die Hand gebrochen hatte saß sie ständig bei uns. Sie umsorgte sich um Papa. Wir beide konnten uns nicht leiden. Nicht selten verschwand ich zu Miriam oder Daniel.
„Hallo ihr zwei. Na wie war euer Lauf?" Papa saß auf der Couch. Die Hand Dick in einen Gips gepackt. „Gut" antwortete ich und musterte die Wasserstoffblonde Frau, die in den Armen meines Vaters lag. Betont langweilig sah sie in die andere Richtung. „Ich geh duschen." Nuschelte ich, glaubte aber eh daran, dass mir jemand zu hörte.
Meine Muskeln entspannten sich als der heiße Strahl meinen Körper berührte. Ich genoss die Ruhe im Badezimmer. Niemand störte mich. Ich musterte mein Spiegelbild, die letzten Wochen waren nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Meine ganzen Muskeln waren weg, die Kondition ebenso. Eine dicke wulstige Narbe zog sich über meinen Oberschenkel, erinnerte mich an meinen Unfall. Wie schnell die Schwelle zwischen Leben und Tod sein konnte.
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Schwierige Zeit/ Asds, AS Fanfiction
FanfictionCharly ist ein 15 jähriges Mädchen. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt gestorben. Jetzt lebt sie mit ihren Vater in einer WG. Charly lebt für den Sport. Heimlich zieht sie mit ihrer Clique um die Stadt. Ihr Vater und seine Freunde finden das üb...