𝒪𝐶𝐸𝐴𝑁 𝒪𝐹 𝒮𝐸𝐴𝑇𝑇𝐿𝐸 ᨒ ᵍʳᵉʸˢ ᵃⁿᵃᵗᵒᵐʸ

𝟢𝟤𝟣 :: 𝘢 𝘱𝘰𝘳𝘴𝘤𝘩𝘦 𝙘𝙖𝙮𝙚𝙣𝙣𝙚 ᵖᵗ ¹

𝐴 𝑃𝑂𝑅𝑆𝐶𝐻𝐸 𝐶𝐴𝑌𝐸𝑁𝑁𝐸 ᵖᵗ ¹

An einem trüben Samstagnachmittag fand ich mich mit meinem Ehemann Derek Shepherd, dem renommierten Chefarzt des Seattle Grace Hospital, in einem luxuriösen Autohaus wieder.

Denn mein Auto, ein mittlerweile in die Jahre gekommener Sedan, begann ernsthafte Altersschwäche zu zeigen.

"Ich verstehe nicht, warum wir hier sind, Derek. Ich brauche kein neues Auto", sagte ich, während wir an einem glänzenden Cabrio vorbeigingen.

Meine Stimme trug einen Hauch von Müdigkeit, als ob ich dieses Gespräch bereits zu oft geführt hätte.

"Weil dein Auto nicht mehr sicher ist, Ina." Derek hielt inne und drehte sich zu mir um, seine Augen fixierten mich mit einer Mischung aus Sorge und Frustration.

"Ich will nicht, dass du in dieser alten Schrottkiste herumfährst. Es geht um deine Sicherheit."

Aber das Gespräch drehte sich im Kreis, ohne Fortschritt, ohne Verständnis.

Wir gingen weiter durch die Reihen, umgeben von Luxusautos, und doch konnte kein Hochglanzfinish die Risse in unserer Beziehung überdecken.

"Schatz, sieh dir diesen hier an. Der hat die besten Sicherheitsbewertungen", begann Derek, während er auf ein glänzendes schwarzes Modell deutete, das majestätisch unter den Neonlichtern thronte.

Ich seufzte leise, ein Zeichen des bevorstehenden Unmuts.

"Ich brauche keinen Porsche, Derek. Ein einfaches Modell reicht völlig aus."

"Ein Porsche Cayenne, Ina. Nicht irgendein Porsche", korrigierte Derek, während wir auf die luxuriöse SUV-Ecke des Autohauses zugingen.

"Es geht um Sicherheit, Komfort und...", seine Stimme verlor sich einen Moment, "...und ich kann es mir leisten. Es ist nicht nur ein Auto, es ist eine Investition."

Ich lachte verbittert.

"Eine Investition? Derek, ich sammle mehr Beulen beim Einparken als Punkte im Supermarkt. Wir würden ein Vermögen für Reparaturen ausgeben."

Derek schüttelte den Kopf, sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. "Das ist doch nicht der Punkt. Es geht um Sicherheit, um..."

"Um was? Dein Ego?", unterbrach ich ihn scharf. "Wir reden hier von einem Auto, Derek, nicht von deinem Statussymbol."

Ein Verkäufer näherte sich uns, ein breites Lächeln auf den Lippen.

"Kann ich Ihnen helfen?"

Bevor ich antworten konnte, schnappte Derek das Wort. "Ja, wir schauen uns gerade den Cayenne an."

Der Verkäufer nickte begeistert.

"Ausgezeichnete Wahl! Der Porsche Cayenne bietet nicht nur herausragende Leistung und Sicherheit, sondern ist auch..."

"Ich denke, wir brauchen noch einen Moment", unterbrach ich ihn, meine Stimme kühl.

Der Verkäufer zog sich diskret zurück.

Derek wandte sich wieder mir zu.

"Verdammt, Ina, was ist denn dein Problem?"

"Es geht immer nur darum, was du willst", kreuzte ich die Arme vor der Brust, mein Tonfall scharf. "Jedes Mal, wenn ich vorschlage, dass wir zusammen in den Urlaub fahren sollten, sagst du, es sei zu teuer. Aber für einen Porsche reicht das Geld dann doch?"

"Das ist etwas völlig anderes!", entgegnete Derek laut, seine Geduld am Ende.

"Ich will nicht, dass du in einem alten Wagen herumfährst, der jeden Moment liegenbleiben könnte. Ich habe keine Lust, dich ständig rumzukutschieren, weil dein Motor wieder mal Probleme macht."

"Ach, und das ist dein echtes Problem, nicht wahr? Du willst keine Zeit mit mir verbringen. Es ist dir lieber, Geld auszugeben, als mit mir zusammen zu sein."

"Es ist immer dasselbe mit dir. Ich versuche, etwas Nettes zu tun, und du..."

"Ich was?", fiel ich ihm ins Wort, meine Stimme ein Mix aus Frustration und Enttäuschung.

"Ich will nicht, dass unser Leben von Dingen bestimmt wird, die wir haben oder nicht haben. Es ist nur ein Auto, Derek."

"Es ist nicht 'nur ein Auto'. Es ist ein Zeichen dafür, dass ich für dich sorgen kann. Dass ich dich liebe." Dereks Stimme erhob sich, ein seltenes Zeichen seiner Verzweiflung, die er normalerweise gut verbarg.

"Durch ein Auto? Wirklich, Derek?"

Ich lachte bitter. "Seit wann zeigen wir unsere Liebe durch materielle Dinge? Ich brauche kein teures Auto, um zu wissen, dass du mich liebst. Oder... tust du das überhaupt noch?"

Die Frage hing wie eine dunkle Wolke über uns. Derek biss sich auf die Lippe, sichtlich bemüht, seine Fassung zu wahren.