Epilog

156 6 2
                                    



Ich sah eine Weile an die Decke meiner Kajüte und zählte die Dielenbretter. Auf meinem Oberkörper ruhte ein blonder verschmuster Mann, welcher noch etwas döste.

Ich genoss die Stille im Raum, nur Sanjis sanftes Atmen war zu hören.

Mein Kopf war heute voll mit Gedanken. Es war nun einige Zeit her, dass wir auf Karasukes Insel angelegt hatten. An unseren Fingern glänzten goldene Ringe, was mich sehr glücklich gemacht hat.

Immer wieder stellte ich mir diesen einen Tag vor. Ruffy hatte es endlich geschafft, sein Traum war Wirklichkeit geworden. Stolz nannte die Welt ihn von nun an, den Piratenkönig. An seiner Seite die gefürchtete Strohhutpiratenbande, mit dem besten Schwertkämpfer der Welt, einem starken Krieger der sieben Weltmeere, eine Navigatorin, welche eine Weltkarte gezeichnet hatte, einem Koch, der das Geheimnis des Allblue kannte, einem Arzt der viele Abenteuer erlebt hat und sehr mutig wurde, eine Archäologin, die alle Porneglyphs und schließlich das Rio Porneglyph entziffern konnte, einem Schiffszimmermann, der ein Schiff gebaut hatte, welches die Fähigkeiten der Oro Jackson übertroffen hatte und ein Schiffsmusiker, welcher seinem liebsten Freund wiedertraf.

Ich ging mit meinen Gedanken ein Stück weiter in die rosige Zukunft und sah mich und Sanji vor dem Altar stehen, während unsere Freunde uns bejubelten.

Aber ein Detail ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Es war mehr eine Frage, die sich mir immer wieder stellte. Würde Jeff, der Ziehvater von Sanji kommen wollen?

Ich atmete erschöpft aus und rieb mir durchs Gesicht.

Sanji hatte mir nach dem Vorfall auf der Insel von seiner Vergangenheit erzählt und ich konnte nun seine Wut und Trauer nachempfinden. Trotzdem fehlte es an Gewissheit.

Als ich wieder im Hier und Jetzt landete, sahen mich zwei strahlend blaue Augen an.

„Du denkst zu viel.", kommentierte Sanji und tippte mir auf die Stirn.

Ich lächelte ihn an: „Stimmt ist sonst eigentlich weniger meine Art."

„Wo warst du denn? Ich beobachte dich bestimmt schon fünf Minuten lang.", fragte er, während er sich eine Zigarette anzündete.

Ich drückte Sanji wortlos eine Teleschnecke in die Hand.

„Was soll ich damit?", fragte er mich entgeistert.

„Sanji es wird Zeit das Baratie anzurufen. Es dauert nicht mehr lang, bis wir unsere Reise beenden. Wir müssen Jeff fragen, ob er unserer Hochzeit beiwohnen möchte.", rückte ich schweren Herzens mit der Sprache raus.

„Vergiss es!", wehrte Sanji meine Bitte ab und drückte mir die Teleschnecke sofort zurück, während er sich im Bett aufsetzte und sich zur Tür umdrehte.

„Sanji, wir müssen das jetzt ein für alle mal klären. Ich weiß, dass es hart ist, mit dem was du in deiner Vergangenheit erlebt hast. Aber es wäre nur fair ihm die Chance zu geben.", versuchte ich meinem Verlobten noch umzustimmen.

Wütend blickte mich der Blondschopf an und verließ meine Kajüte.

Das hatte ich ja mal wieder toll hingekriegt, dachte ich insgeheim und atmete schwermütig aus.

So schnell wie Sanji den Raum verlassen hatte, stand er auch schon wieder bei mir.

„Warum verlangst du immer so Unmögliches von mir?", fragte er ärgerlich.

Überrascht blickte ich in den Türrahmen und erkannte noch ein Fünkchen Hoffnung in meinem Vorhaben.

Ich sprang aus meinem Bett auf und ging langsam auf ihn zu.

Mein Alptraum ist es, dich zu verlieren // One Piece FF ZoSanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt