Die Autotür öffnete sich und eine blonde meckernde Frau stieg aus. Auf ihrem Rock prankte ein riesiger orangener Fleck, wahrscheinlich von Hards SaftExtrem. Was da wohl vorgefallen war?, - wobei eigentlich wollte ich das gar nicht wissen.
Bei dem Gedanken zog sich alles in mir zusammen und ich spürte, wie sich die aufkeimende Enttäuschung breit machte. Langsam stiegen die Tränen in mir auf. Ein letztes Mal sah ich zu Hard, dessen panischer und zugleich unsicherer Blick mich traf. Schnell drehte ich mich weg. Doch noch während ich das tat, kullerte bereits die erste Träne meine Wange hinunter. Schnell wurden aus einer Träne viele mehr.
Das einzige, was ich jetzt noch wollte, war weg von hier. Ich rannte. Ich rannte den kompletten Weg zurück.
Das dauerhafte Geräusch von Schritten auf dem Kiesboden hinter mir machte das ganze nicht besser. Ich hatte es fast geschafft. Nur noch ein paar Meter, dann um die Ecke und ich war da. Doch noch bevor ich abgebogen war, hörte ich Rufe hinter mir.
,,Rina! Rina, warte!"
Es war Hard.
Doch anstatt auf ihn zu warten, beschleunigte ich meine Schritte, bog um die Ecke und schloss in Rekordgeschwindigkeit die Eingangstür auf. Hektisch schloss ich die Tür hinter mir und sprintete die Treppen des Treppenhauses hinauf. Ich nahm immer zwei Stufen auf einmal.
In meiner Wohnung angekommen, bereitete ich mir zuerst einen Tee zu und setzte mich anschließend auf das Sofa. Immer aggressiver tippte ich auf die Tasten der Fernbedienung. Ich hatte den Fernseher angeschaltet in der Hoffnung, er würde mich ein wenig ablenken, doch es gab nichts, was mich interessierte und abgelenkt wurde ich dadurch auch nicht. Frustriert schaltete ich den Fernseher wieder aus und legte mich mit dem Rücken auf die Couch, sodass ich Löcher in die Decke starren konnte.
Wie konnte das alles so schnell aus meiner Kontrolle geraten? Es hatte doch eigentlich ganz gut angefangen. Oder hatte ich mich geirrt? Wahrscheinlich.
Das Klingeln meines Telefons holte ich mich aus meinen Gedanken. Doch als ich den Anrufer sah, drehte ich mein Handy wieder um. Ich hatte keine Lust mir jetzt irgendeine dämliche Entschuldigung anhören zu müssen.
Nachdem ich einige Minuten einfach nur da gesessen hatte, beschloss ich die Musik ganz laut aufzudrehen. Wahrscheinlich würden sich später meine Nachbarn beschweren, aber das interessierte mich gerade nicht. Anschließend ging ich in die Küche und fing an die ersten Zutaten für meine geliebten Brownies zusammen zu rühren, während ich lautstark die Musik mitsang. Ach, wie gut das tat.
Eine halbe Stunde später standen die Brownies im Ofen und mir ging es sofort besser. Allerdings war es nun Zeit dafür, die Küche wieder sauber zu machen, denn jedes Mal, wenn ich backe, ist am Ende die ganze Küche voll mit Mehl, Zucker, Ei... Die Zutaten sind einfach überall in der Küche verteilt. Okay, vielleicht ist es auch nicht die beste Idee beim Backen zu der Musik durch die Küche zu tanzen und hüpfen. Ich gebe es ja zu.
Nachdem ich die Küche und mich von Brownieteig befreit hatte, schnappte ich mir die fertigen Brownies und setzte mich wieder auf mein Sofa, um meine Lieblingsserie weiter zu schauen und diese dabei zu genießen.
Plötzlich klingelte es an der Tür.
DU LIEST GERADE
Auf den zweiten Blick - Ein Wattpad Community Projekt
RandomDieses Buch ist im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes entstanden, bei welchem viele Autorinnen und Autoren gemeinsam eine Geschichte geschrieben haben. Florina, eine eher schüchterne junge Frau, trifft unverhofft auf Leonhard, der das genaue Gegen...