In meinem Notizbuch sammle ich Reime,
Worte, so zart wie das Flüstern der Wellen,
Die Stille des Strandes, der Sonne goldener Schein,
Lässt meine Gedanken in deinem Blick erstrahlen.Selbstbewusst und stark magst du mich kennen,
Doch vor deinen Augen werd' ich ganz weich,
Sie erinnern mich an das Meer, so tief und so schön,
Von Geheimnissen, die ich erkunde sogleich.Dein Lächeln gleicht dem Morgen am Strand,
Wo die Wellen die Muscheln liebevoll küssen,
Mit jedem Blick von dir bin ich mehr gebannt,
Und in meinem Herzen beginnt es zu fließen.Ich weiß nicht recht, wie ich's dir sagen soll,
Meine Worte sind stark, doch reichen nicht aus,
Doch in diesem Gedicht wird mein Gefühl ganz voll,
Und öffnet dir leise die Tür zu meinem Haus.Dort, wo das Meer sich mit dem Himmel vereint,
Wo der Horizont in Unendlichkeit schwindet,
Dort findest du mich, der von Liebe allein,
Ein Junge, der dein Herz mit Reimen verbindet.So lausch meinen Zeilen, die ich für dich schrieb,
Wie das Meer den Sternen in der stummen Nacht,
Denn in jedem Wort steckt ein Tropfen von Liebe,
Der in meinem Herzen für dich erwacht.Mit jedem Vers, jedem Reim, jedem Klang,
Zeig' ich dir, was ich fühle, ein Leben lang.
Ich hoffe, dass du es eines Tages verstehst,
Denn dieser Text ist mein Liebesbrief, der zu dir geht.Ich betrachtete die Zeilen, die mir aus dem Herzen sprachen und auf dem kleinen Papier standen. Der Text war kaum lesbar, weil ich ihn so oft hingeschrieben und dann wieder wegradiert hatte, bis ich mir sicher war, dass ich die richtigen Worte für Rina getroffen hatte.
Mein Herz pochte so stark in meiner Brust, dass ich das Gefühl hatte, es würde jeden Moment herausspringen und ich müsste ihm hinterherjagen, um es wiederzubekommen. Wobei, eigentlich war es schon passiert: Es war rausgesprungen, hatte sich an Rina festgeklebt und ich rannte den beiden wie ein Verrückter hinterher.
Ich hatte Rina ganz romantisch eine spontane Nachricht geschickt, ob sie nicht Lust gehabt hätte, bei mir vorbeizukommen und zu Abend zu essen. Für mich war das Ganze natürlich nicht spontan – ich hatte das Date wochenlang geplant, damit es unser schönster Abend werden würde. Ich hatte sogar YouTube-Tutorials für die perfekte Tischdeko und romantische Musiklisten durchstöbert. Das Wohnzimmer war mit Kerzen beleuchtet, und ich hatte mich mehrmals vergewissert, dass alles perfekt aussah.
Bis zum feierlich gedeckten Tisch war das Essen nur nie gekommen: Es hatte uns so gut geschmeckt, dass wir es direkt in der Küche verschlungen hatten. Das sorgfältig angerichtete Huhn in Weißweinsauce hatte keine Chance gegen unsere hungrigen Mägen. Wir fingen an, das Essen direkt aus den Töpfen zu probieren. Rina hatte sogar ein paar Spaghetti mit den Fingern genommen und mich zum Mitmachen aufgefordert. Was folgte, war eine unorganisierte, aber unglaublich lustige Fressorgie.
Als wir beide bemerkten, dass das Essen fast vollständig in der Küche verschlungen worden war, schauten wir uns an und brachen in schallendes Gelächter aus. „Naja, wenigstens bleibt uns der Abwasch im Esszimmer erspart," meinte Rina und hob eine Gabel voller Pasta hoch, als wäre sie eine feierliche Trophäe.
Rina hatte irgendwann sogar Musik angemacht und so ausgelassen hatte ich noch nie getanzt. „Küchenparty!" rief sie und begann wild zu tanzen, als ob wir mitten in einem Club und nicht in meiner kleinen, überladenen Küche wären. Ich folgte ihrem Beispiel, obwohl ich mich selbst nicht gerade als begnadeten Tänzer bezeichnen würde. Wir schnappten uns Kochlöffel als Mikrofone und sangen lautstark mit.
Ihre Tanzbewegungen waren so überschwänglich und albern, dass ich mich nicht zurückhalten konnte und ebenfalls begann, mich völlig unkoordiniert zu bewegen. Bei einem besonders dramatischen Wirbel traf ich versehentlich eine Topfkante mit meinem Ellbogen, was ein lautes „Kling" verursachte. Rina brach in schallendes Gelächter aus und ich folgte.
"Pass auf, Bruce Lee, wir wollen hier nichts kaputt machen!" rief sie, während sie einen Topfdeckel wie einen Schild hochhielt. Irgendwann waren wir so außer Atem, dass wir einfach auf dem Küchenboden zusammenbrachen und immer noch lachend.
Danach brauchten wir eine Tanzpause und machten es uns auf dem Sofa gemütlich. Rina lag ganz entspannt neben mir mit einer Kuscheldecke und einer Schüssel Popcorn. Das Popcorn landete entweder in Rinas Magen oder auf dem gesamten Sofa verteilt, weil sie es sich zur Aufgabe gemacht hatte, zu versuchen, meinen Mund mit dem Popcorn zu treffen – es ging alles daneben.
„Weißt du," sagte sie schmunzelnd, während sie ein weiteres Stück Popcorn in den Mund schob, „ich glaube, das war die beste spontane Nachricht, die ich je bekommen habe."
„Es war definitiv die leckerste," erwiderte ich und griff nach einem Stück Popcorn, nur um es ihr neckisch aus den Fingern zu schnappen. Sie tat empört, aber ich konnte das Glitzern in ihren Augen sehen.
Obwohl ich inzwischen wusste, dass Rina nicht über meine Gedichte gelacht hatte, hatte ich ein wenig Angst, es ihr zu geben – und natürlich vor der Reaktion auf mein Geständnis. Ich wollte es aber endlich tun und verbannte für einen Moment all meine Sorgen in mein hinterstes Gehirneck.
Schnell, ohne weiter nachzudenken, streckte ich meine Hand in Rinas Richtung aus, drehte meinen Kopf weg und schloss panisch meine Augen. Ich bemerkte nur, wie Rina langsam meine Hand öffnete und das Papier an sich nahm.
Langsam öffnete ich ein Auge und beobachtete immer noch mit abgewandter Haltung, wie Rina begann, das Gedicht zu lesen. Als sie einfach weiterlas, öffnete ich dann doch beide Augen.
Als Rina dann endlich wieder vom Blatt aufschaute, standen ihr die Tränen in den Augen und sie flüsterte ein „Oh Hard", bevor sie mich in eine Umarmung zog und ich im siebten Himmel angekommen war.
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Auf den zweiten Blick - Ein Wattpad Community Projekt
DiversosDieses Buch ist im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes entstanden, bei welchem viele Autorinnen und Autoren gemeinsam eine Geschichte geschrieben haben. Florina, eine eher schüchterne junge Frau, trifft unverhofft auf Leonhard, der das genaue Gegen...