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"Thanks, but I think for tonight I'll just spend the evening with this bottle of wine and try your foccacia. But thanks for the offer." Mit einem lächelnden Nicken, stand er auf. "Then I don't want to bother you any more. Have a wonderful evening Matilda and enjoy the company of the wine and foccacia" Mit diesen Worten verabschiedete er sich und ging wieder zu sich rüber. Für einen Moment sah ich ihm nach. Dieses kleine Tor trennte also unsere Wege. Dieses Tor trennte diese Luxus Villa von diesem kleinen charmanten Häuschen. Dieses Tor trennte mich, eine unbekannte Dame aus Deutschland, von dem Weltstar Harry Styles. 

Kurz griff ich nach dem Teller, roch an dem Brot und brach mir dann ein Stück ab, kostete es. Es war verdammt gut, sehr lecker und irgendwie eine sehr schöne Aufmerksamkeit. Vielleicht ein wenig seltsam, da wir uns nicht kannten. Vielleicht wollte er auch einfach nur freundlich sein und die Gastfreundschaft als Besitzer triumphieren lassen. Alles war möglich. 

***

Die Uhrzeit war mir unbekannt, vielleicht war es auch schon längst Zeit für mich im Bett zu liegen, Zeit mich nicht mehr mit dem Tag rumzuschlagen zu müssen, oder Antworten auf meine Fragen zu suchen. Mein Pegel war deutlich höher als gedacht, meine Sicht nicht mehr ganz klar und mein Gleichgewicht ziemlich weit entfernt von kontrollierbar. 

Bestimmend stand ich auf, wollte mich zwingen ins Bett zu gehen, ich hätte es tun sollen. Doch warum auch immer, trugen mich meine Beine doch zu diesem blöden Tor. Für einen Moment stand ich einfach an diesem, wie ein kleines neugieriges Kind. Ein kleines Kind, was vorsichtig um die Ecke schauen will, dieses aber alles andere als vorsichtig ist. Weit lehnte ich mich vor, versuchte zu schauen, was sich seitlich beim Haus abspielte. Ich sah dort einige Leute sitzen, sie unterhielten sich an einer Feuerschale. Gemütlich, sehr gemütlich sah es aus. 

Wegen der Entfernung konnte ich nicht viel erkennen, daher lehnte ich mich ans Tor und beugte mich noch weiter vor, bis dieses plötzlich aufging und ich nach vorne flog und mein Gesicht im Rasen landete. Die Stimmen verstummten, ich wusste sofort, dass sie mich anstarrten. Ich hätte aufstehen, einfach aufstehen und entschuldigend gehen sollen. Leider reagierte ich nicht, blieb so liegen. "Are you injured or is it just comfortable?"

Am liebsten würde ich liegen bleiben, mich in die Erde einziehen lassen, verstecken. "How about drunk and ashamed?" Kam es recht lallend von mir genuschelt, während ich noch immer das Gesicht im Gras versteckte. Ich konnte spüren, wie er näher kam und an meinem Arm zog. "Get up", sprach er bestimmend und ich ließ mich hochziehen, bis ich vor ihm stand. Ich musste aufschauen, er war größer als ich es eigentlich wahrnahm. Seine Augen glasig und sein Gesicht durch sein breites Lächeln ziemlich attraktiv. "Du bist heiß", rutschte es mir raus. 

"I don't understand much in German, but I understood that. Ehm...you've had too much to drink...but thanks anyway...I've heard that a few times." Kam es lachend und mit einem Kopfschütteln von ihm. "The bottle of wine was apparently very busy tonight. Can I take you to your place....can I take you to yours or do you want to come to mine....I mean to my friends and mine?" Kurz sah ich mich um, sah zu seinen Freunden, die uns alle anstarrten, was mir noch unangenehmer war. 

"It's okay, I'll go...sorry to bother you" Nuschelte ich, drehte mich um, ging zurück, oder wollte es. Ich verlor das Gleichgewicht und flog in den Busch neben dem Tor und wieder einmal landete ich sehr unsanft und fluchte. "Fuck", hörte ich ihn fluchen und sah wie er zu mir kam und mich aus dem Busch zog. "Matilda...now accept my help."

Ich ließ mich von ihm zum Haus führen, er brachte mich rein ins Schlafzimmer und nickte zum Bett. Ich setze mich auf dieses, er zog meine Flipflops aus und half mir mich hinzulegen. Anschließend sah ich, wie er die Wolldecke vom Bettende nahm und sie über mich legte. "So, was it that bad now?" Mein Kopf schüttelte ein sichtbares Nein. Ich starrte ihn leicht an, mir war gerade nicht direkt nach sprechen, ich war emotional unstabil. 

"Try to sleep and tomorrow is another day. I'll lock everything downstairs and then go out through the front door so you don't have to lock anything behind me."  Seine Stimme war sanft, wie ein leichtes Flüstern. Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und verließ das Schlafzimmer. Kurz nachdem die Tür zuging, brach ich in Tränen aus. Ein Chaos aus allem in mir. Der Alkohol, die eventuelle Einsamkeit, der gesamte Tag, alles kam heraus. 

Ich zog die Decke höher, nahm nur mein Weinen wahr, bis ich eine Hand an meinem Bein spürte. "Sometimes it helps to talk or simply not to be alone. I don't know what triggered these tears, but now I see you in this state for a second time. I really wonder what the reason for these tears are, Matilda." Seine Stimme war flüsternd, aber doch deutlich zu hören. Sanft zog er die Decke bisschen herunter, sodass er mein Gesicht sehen konnte. 

"Of course you don't have to tell me the reason, it's not really my right to ask you. But as I said yesterday, I don't think you're fine and anyway, you're here alone and somehow the sight of you is a bit worrying." Für einen Moment sah ich ihn an, setzte mich auf und schnaubte einmal auf. "I drank too much...like yesterday and the day before. No, I'm not well...but I don't want to talk about it. I want to get drunk, just get drunk and feel sorry for myself." Mit einem leichten nicken stand er auf und ging. Ich sah ihm hinterher. Was habe ich erwartet, was hat er erwartet? Das wir zwei Unbekannte uns nun unterhalten und tiefe Gedanken miteinander teilen und aussprechen. Ich ließ mein Kopf an das Kopfende fallen und zog meine Knie an meinen Körper. 

Plötzlich stand er wieder an der Tür, was mich kurz zusammen zucken ließ. Ausdruckslos hielt er eine Flasche Scotch hoch. "It's easier to wallow in self-pity and it's more fun to get drunk with company, it's not so miserable." Grinsend setzte er sich zu mir, hielt mir die Flasche hin, die ich annahm, öffnete, an dieser roch und einen Schluck nahm. Es schmeckte furchtbar, doch erfüllte es den Zweck. "No in-depth questions or conversations! Just get drunk!" "Just get drunk!" Wiederholte er grinsend meine Worte und nahm mir die Flasche ab, trank einen Schluck. 

***

Mein Kopf hämmerte höllisch, mein Magen rebellierte, mein Körper schmerzte. Ich wusste nicht ob ich mich übergeben, lieber nicht bewegen oder sterben sollte. Keine Erinnerung an die Zeit, nachdem die halbe Flasche Scotch leer war. Keine Erinnerung nachdem Harry und ich uns lachend den Bauch hielten und hier auf diesem Bett wie Teenager lagen und lachend an die Decke starrten. Keine Erinnerung an die Worte die wir sprachen oder welche Themen wir hatten. Wie ausgelöscht war der Abend, wie ausgelöscht waren meine Gedanken. Ich zwang mich dazu meine Augen zu öffnen, diese verfluchten mich, da es sehr hell in diesem Raum war. Es war hell, es war stickig und es war voll. 

Mein Blick ging durch den Raum, der Boden war mit Kleidung bedeckt und dort lagen nicht nur meine. "Oh bitte nicht" flüsterte ich und sah ganz vorsichtig zur Seite. "Better not ask, I have no idea what happened."

once upon a time in italy (H.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt