Kapitel Acht: Kopf hoch und Blick nach vorne!

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Jana

Es dauerte noch eine Dreiviertelstunde, bis Leni ihre Sachen ausgepackt hatte. Ich hatte gerade den letzten Bissen Wrap verschlungen, als Leni mit einer kleinen, gelben Handtasche in die Küche kam. Sie steckte sich noch ihr Handy in die hintere Hosentasche.
>> So, ich bin jetzt fertig. Wenn du willst, können wir jetzt los. <<, sagte sie.
>> Okay, ich hole noch eben meine Handtasche und dann muss ich noch meine Turnschuhe anziehen. Aber dann können wir gerne los. <<, antwortete ich und stellte meine Brotdosen an den Spülbeckenrand.
Ich holte schnell meine Handtasche und in Rekordzeit hatte ich auch meine Turnschuhe angezogen. Leni und ich nahmen beide unsere Wohnungsschlüssel mit, falls einer von uns noch länger sich auf dem Gelände aufhalten wollte.
Leni schloss unsere Wohnung ab und gemeinsam liefen wir die Treppe hinunter.
>> Wenn du magst, können wir ja die Handynummern austauschen. <<, schlug Leni vor.
>> Gerne. << Ich holte mein Handy aus der Tasche und kurz darauf diktierte mir Leni ihre Nummer.
>> Ich glaube, es ist besser, wenn wir voneinander die Nummern haben, damit uns eine kurze WhatsApp-Nachricht schreiben können, dass wir da und da mal unterwegs sind und später als geplant kommen oder wenn wir in Not sind. <<, erklärte Leni.
>> Ja, das finde ich auch. <<
Leni und ich überquerten die Straße.Auf der anderen Straßenseite blieben wir stehen und ich holte aus meiner Tasche den Geländeführer den mir die Frau am Tresen überreicht hatte.
>> So, welchen Punkt wollen wir als erstes machen? <<, fragte ich.
>> Lasst uns bei Punkt eins anfangen und uns nach unten arbeiten. <<, schlug Leni vor.
>> Eine sehr ausgezeichnete Idee! <<, rief ich begeistert.
Der erste Punkt führte uns ins Innere der Polizeiakademie. Wir blieben wieder einmal vor der Information stehen und begutachteten die Flyer, die wie ein Fächer auf einem Tisch ausgebreitet wurden. An der Informationstafel, die über dem Tisch hing, wurden Blätter aufgeklebt, auf denen man sich aussuchen konnte, was man für Aufstiegschancen im Polizeidienst wählte.
Außerdem wurden noch Ausflugsvorschläge aufgehangen.
Der zweite Punkt führte uns in einen der Korridore, wo sich rechts und links Regale mit dunkelblauen Schließfächern standen.
Leni und ich sahen uns die Schließfächer genauer an. In den kleinen Schlössern steckten keine dazugehörigen Schlüssel. Ob man die bei der Info sich besorgen musste?
Eigentlich war es mir vollkommen egal, ob die Schließfächer Schlüssel hatten oder nicht. Ich würde über die zweieinhalb Jahre kein Schließfach mieten. Einfach aus dem Grund, weil ich meine Bücher sowieso im Spind vergessen würde, wenn ich die für die Hausaufgaben brauchte.
Nein, danke. Noch sein Drama wollte ich nicht, dass hatte ich mir fünfte Klasse geschworen, als ich ganz neu auf das Karlsgymnasium gekommen war und ich in den ersten Wochen dauernd meine Bücher im Spind vergessen hatte.
Leni und ich besichtigten als dritten Punkt einen Seminarraum.
Ich hatte mir die Seminarräume schon im Internet angeschaut. Sie waren klein. Ich nahm an, es mehrere so welche Seminarräume gab. In dem kleinen Seminarräumen passten zwanzig Schüler und Schülerinnen.
>> Hm ... Ich habe mir die Räume größer vorgestellt. Ungefähr so groß wie die Hörsäle, die man von anderen Universitäten kennt. <<, meinte Leni verwundert.
>> Bist du enttäuscht? <<, fragte ich.
>> Nee, aber ich frage mich, wie unsere Lehrer alle Neuankömmlinge gleichzeitig unterrichten wollen. Gibt es hier noch mehr von den kleinen Räumen? <<
>> Muss ja. Los, lass uns Punkt vier ansteuern. <<, schlug ich vor.
Leni und ich machten uns auf den Weg zur Kletterallee oder wie auch immer hier das Team es nannte.
>> Ich weiß zwar nicht, was Polizei mit Klettern zutun hat, aber okay, wenn das zum Sportunterricht dazugehört. <<, sagte Leni.
>> Ich denke mal, dass wir diese Kletterwände haben, um unsere Schnelligkeit und Technik aus uns rauszutreiben. <<
>> Ja, vielleicht. Wenn ich mich nicht irre, dann ist hier, wenn wir noch etwas weiter gehen, die Sporthalle. <<
>> Na dann. <<
Die Sporthalle war riesig. Eigentlich war sie wie jede andere Sporthalle auch. Es gab Trapeze zum Schwingen und Tore, wo sich dahinter zahlreiche andere Sportgeräte befanden.
Als Nächstes suchten wir das Lehrerzimmer. Wie groß es war, wussten wir natürlich nicht. Wir wollten jetzt auch nicht extra dafür an der Tür klopfen.
Wir beschlossen, dass wir uns nun die Parkanlage beziehungsweise Innenhof für die Pausen anschauen wollten.
Im Park gab es Bänke zum Sitzen und sich schlängelnde Kieswege, die durch die Bäume im Park führten. Die Bäume verloren langsam ihre saftig grüne Farbe und nahmen einen gelblichen und bräunlichen Ton an. Klar, der Herbst stand nun auch vor der Tür. Aber noch konnte ich mit kurzen Ärmeln herumrennen, aber für eine kurze Hose war es schon definitiv zu kalt.
Leni und ich setzten uns auf eine der Holzbänke und genossen die Sonne, die auf unsere Gesichter schien.
>> Wow. Unsere Unterkunft und unser Ausbildungsstandort ist echt traumhaft. Ich freue mich schon, meine zweieinhalb Jahre hier mit dir verbringen zu können. <<, seufzte Leni.
>> Ja, Ich freu mich auch. Wollen wir gleich mal etwas einkaufen gehen? Unser Kühlschrank ist noch komplett leer. Wenn du möchtest, kannst du auch mit mir fahren. <<, bot ich an.
>> Super, danke für das Angebot. <<

Jana & Nicki - Das schönste Jahr unseres Lebens ( Band 1 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt