Kapitel 10

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Hey hoo, schön, dass ihr wieder am Fahrkartenschalter seid. Dann mal ab ins "Vergnügen!" 

Viel Spaß! :)

Triggerwarnungen stehen wieder am Ende des Kapitels. 

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Er schloss die Tür auf und sah Licht in der Küche brennen. Hier zu stehen und zu hören, wie Mexi darin herumwerkelte, war ein Teil vom Tag, den er mit am meisten liebte, egal zu welcher Uhrzeit. Wenn es etwas gab, was er mit den Anfängen von ihrer Beziehung verband und was in ihm jedes Mal ein warmes Gefühl ausgelöst hatte und immer noch auslöste- dann das. 

Schmunzelnd zog er seine Schuhe aus. 

Mexi war tatsächlich in der Küche und versuchte anscheinend dem Chaos auf dem Küchentisch Herr zu werden. Er lächelte ihm zu, als er den Raum betrat und fuhr damit fort Sachen von links nach rechts zu verfrachten, ohne dass sich daraus mehr freie Fläche auf dem Tisch ergab. 

Fast hätte er gelacht, genau das war der Grund, weswegen er gar nicht erst damit angefangen hatte. Zu frustrierend, zu wenig Aussicht auf Erfolg, gab sinnvolleres zu erledigen. 

Sanft legte er von hinten seine Arme um ihn, was Mexi darin unterbrach, mit der sinnlosen Tätigkeit auf dem Tisch fortzufahren. Er murmelte ihm zwar ein 'Hey' zu und ließ die Umarmung zu, doch er wirkte nicht so, als würde er das gerade genießen. Also begann er sich von Mexi zu lösen und trat einen Schritt zurück, um ihm Raum zu geben, kam jedoch nicht weit. 

"Gehst du wieder?" 

"Ich dachte ich gönn dir ne Pause und-" 

"Du gönnst mir eine Pause? Wow. Wovor?" 

Oh oh... was war denn hier los?

"Warum lässt du mich schon wieder alleine, wenn ich dich am meisten möchte? Warum bist du so viel weniger in meiner Nähe, seitdem ich dir gesagt habe, dass ich manches gerade nicht mehr möchte?"

"Mexi-" 

"Ist Sex wirklich das, was uns zusammenhält!? Wo bist du? Warum lässt du mich so viel alleine?" 

"Wie bitte?! Ich lass dich nicht ständig alleine. Was soll ich denn tun, wenn du ständig woanders und weg bist!" 

"Ich bin ständig weg? Ich bin zwei Tage in der Woche bei mir zu Hause. Sonst bin ich bei dir, in deiner Bude, den ganzen Tag. Ich arbeite und treffe mich ab und zu mal mit Ju, meinst du das mit ständig wegsein?" 

Ja, aber er schaffte es nicht, es über die Lippen zu bringen. So klang es wirklich erbärmlich. Und falsch. Mexi hatte recht. 

"Er ist so viel da, weil er auch merkt, dass du abhaust. Und das 'so viel' steht auch in RIESIGEN ANFÜHRUNGSZEICHEN!" 

Mexi war laut geworden. Er wurde nie laut. 

"Mir geht es scheiße und ich weiß nicht wie ich sonst noch nach Hilfe schreien kann. Und im Gegensatz zu dir, hat er das gemerkt. Du entfernst dich und das macht mir Angst. Warum haust du ab, wenn es ernst wird?" 

Es war eine ernst gemeinte Frage an ihn gewesen, doch er stand perplex und stumm vor ihm, unfähig etwas dazu zu sagen. 

"Ja und jetzt stehst du da und weißt nicht, was du dazu sagen sollst? Fällt dir vielleicht endlich mal was auf? So im Gegensatz zu den Menschen um dich herum eventuell? Weil Ju beispielsweise tatsächlich mal die Kurve in eine gesündere Richtung bekommen hat. Weil er sich mal drei Stunden in der Woche ein Privatleben zugesteht, im Gegensatz zu vorher. Hast du das eigentlich bemerkt? Hast du die ganzen Fragen in unserem Gruppenchat gesehen, ob du mit rüber kommen möchtest? Ob du Zeit hast, Lust hast... vielleicht in zwei Tagen, oder jetzt oder in einer Woche?" 

Sway -JuzofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt