[23] Satoru

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Ich saß auf diesem Götter verdammten Kissen auf diesem Götter verdammten Stuhl in diesem von den Göttern verdammten Saal.

Mein Blick lag auf Dai. Meinem Freund. Meinem Kameraden, der mich schamlos belogen hatte. Einem Mann, dem ich anvertraut hatte, dass ich eine Frau liebte und der sie hinter meinem Rücken genommen hatte.

Dai hatte schon duzende Male betont, er hätte Kimiko ohne ihr Einverständnis bestiegen, doch wir wussten alle, das es eine Lüge war. Noch eine Lüge. Noch ein Vertrauensbruch.

Als Suiko zu mir kam, dachte ich erst, ich müsse sie für verrückt erklären. Denn nichts anderes hatte Sinn ergeben. Mein Freund würde das nicht tun, hatte ich gesagt. Und auch Kimiko, meine kleine Fijiwara, die mir gesagt hatte, dass sie in mich verliebt war, würde mich nicht so hintergehen. Aber ...

Dai hatte es nicht mal abgestritten, als ich mit allen Beratern in den Saal gekommen war. Er war lediglich auf die Knie gefallen und hatte mich angefleht, sie zu verschonen.

Ich biss die Zähen zusammen und überwand so den Schmerz, der in meiner Brust aufloderte.

»Satoru, ich bitte dich,« setzte Dai wieder an, doch ich gab der Wache neben ihm ein Zeichen.
Der Soldat schlug zu und und Dai s Kopf sackte zur Seite. Er spucke Blut aus und sein verzweifelter Blick kreuze meinen.
Ich starrte ihn an.
Sie hatten beide gelogen.
Ein Spiel hinter meinem Rücken gespielt.

»Ich liebe sie«, flüsteret er heißer und ein Rinnsal Blut lief aus seiner Nase über seiner aufgeplatzten Lippe und tropfte ihm über das Kinn.

So wie ich, dachte ich und sperrte das Lachen der Kaiserin aus, die viel zu erfreut der Situation wegen schmunzelte.

Ich wollte sie gerade zurechtweisen, da wurd Kimiko in den Saal geführt. Hinter ihr herlaufend der Heiler.

Meine gesamte Aufmerksamkeit lag sofort auf ihr und meine Finger verkrampften sich, so hart packte ich die Lehen.

Sie hatte geweint. Nein, weinte immer noch.
Sie wurde vor uns gebracht und als sie neben Dai ankam, gab ihr die Wache einen Tritt in die Kniekehle, sodass sie neben dem General auf dem Boden kniete.

Ich sah sie beide an und wusste nicht mehr, was ich fühlen sollte. Wusste einfach nicht, was ich tun sollte.

Zum ersten Mal in diesem Amt hoffte ich, ein anderer könnte einfach meine Entscheidung treffen. Doch wer?
Ich fühlte mich leer. Ausgelaugt. Betrogen. Hintergangen. Verraten. Getäuscht.
Und doch ...
Nein, ich wollte kein Verständnis zeigen.

Sie sah mich angsterfüllt an. Dann aber glitt ihr Blick zu Dai und unfassbare Sorge blitzte in ihren Zügen auf. Ihre Unterlippe zitterte und Kimiko sah wieder zu mir hinauf. Die Hände auf den Bauch gelegt, sagte sie: »Eure Hoheit, bitte ...« Ihre Stimme brach.

»Bitte was?«, höhnte Suiko neben mir, doch auf meine erhobene Hand, schwiege sie schlauerweise.

Ich besann mich meines Standes und Amtes und sagte: »Ihr wisst, weshalb ihr beide hier seid, also spare ich mir eine ausführliche Erklärung.« Ich sah Kimiko an. »Dai behauptet, er habe dich genommen, ohne dein Einverständnis. Doch mir ist klar, dass das eine Lüge ist.«

»Mein Kaiser, Bitte! Ich habe-«.
Dai brach ab und der zweite Schlag in den Magen ließ ihn würgen. Er hustete und als die Wache erneut sein Gesicht traf, erntete er eine Platzwunde an seiner Schläfe.

Ich starrte ihn in Grund und Boden. »Du sprichst nicht, General Kazuko. Nicht ohne meine Erlaubnis.«

»Ja, mein Kaiser.« Sein Blick huschte zu Kimiko und ich erkannte endlich die Liebe darin, die er so feim säuberlich verborgen hatte.

The Empress {Satoru Gojo x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt