[8] Kimiko

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Timeskipt Paar Tage später

Ich saß im Garten von Konkubine Yama und nippte an meinem Tee. Mehrere Zofen standen um uns herum, inklusive meiner obersten Zofe. Sie folgte mir seit kurzem überallhin.

Seitdem Tag, an dem ich meine erste kurze Nacht mit dem Kaiser hatte, hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Für einen kurzen Augenblick durchströmte mich die Angst, dass er alles herausgefunden hatte. Aber letzten Endes tat er, was er tun musste und ging. Aber eins war mir nicht entgangen. Seine erst nette und einfühlsame Art war danach verschwunden. Er war kühler geworden, sah mich nicht mehr an.

Ich kaute auf meiner Unterlippe herum, während ich nachdachte. Wenn es ihm wirklich aufgefallen wäre, dann hätte er mich doch schon längst festnehmen lassen. Wahrscheinlich hätte dann weder ich noch mein Vater oder Dai seinen Kopf auf den Schultern. Aber bisher ist nichts von all dem passiert.

Mein Vater war erst gestern bei mir und hatte gefragt, wie die Nacht mit dem Kaiser war. Also schien wohl alles in Ordnung zu sein. »Der Kaiser wird mich heute aufsuchen. Wie fandet ihr eure erste Nacht?« fragte Konkubine Yama und musterte mich. Ich sah sie an. Sie hatte mich heute Morgen durch eine ihrer Zofen auf einen Tee in ihrem Garten eingeladen. Ich war erst verwundert, aber da sie ein Rang über mir stand, hatte ich keine Wahl, als das anzunehmen.

Ich hörte bereits, dass der Kaiser gestern bei Konkubine Suzuki war und heute war dann wohl Konkubine Yama dran. Ob er dann wohl wieder zu mir kommt? Ich schüttelte den Kopf. Besser wäre es, dann wüsste ich sicher, dass er nichts bemerkt hat. »Sie...sie war angenehm« log ich.

Denn ich fand sie schrecklich. Eigentlich mochte ich es zu küssen und verwöhnt zu werden. Doch die Angst, dass er schon vorher die Kugel kaputt macht, hatte mich die Entscheidung treffen lassen. Und natürlich die Schuldgefühle gegenüber Dai.

»Der Kaiser ist immer sehr bedacht, dass seine Konkubinen ebenfalls ihren Spaß haben. Abgesehen von der Kaiserin. Ich hörte, dass er bei ihr gar keine Anstalten mehr machte« kicherte sie gehässig.

Ich stellte meinen Tee wieder auf den Tisch ab. »Verstehe« Mich interessierte es nicht wirklich. Obwohl eine kleine Neugier sich ausbreitete. Ich wollte es zwar nicht zugeben und nicht zulassen, aber ich fragte mich schon, was der Kaiser mit mir getan hätte, wenn ich es zugelassen hätte.

»Ich werde jetzt gehen. Ich habe noch Unterricht« log ich Konkubine Yama an. Ich erhob mich, ging um den Tisch herum und verbeugte mich vor ihr. »Ich wünsche euch noch einen angenehmen Tag«

Sie lächelte. »Euch auch, Konkubine Fujiwara« erwiderte sie.

Danach verließ ich ihren persönlichen Garten. Anscheinend mochte sie es Blumen zu pflanzen und sich um diese zu kümmern, weshalb der Kaiser ihr zum Geburtstag vor 3 Jahren einen eigenen Garten schenkte. Er war wirklich aufmerksam.

Ich schüttelte innerlich den Kopf.
Er ist der Kaiser und mehr nicht. Ich lief weiter und meine Zofe hinterher. Als ich aus dem Garten lief, verbeugten sich meine anderen Zofen und folgte mir daraufhin in zwei Reihen.

Ich lief etwas umher, landete wieder am großen Teich. Ich zog meine Schuhe aus und setzte mich an den Steg. Meine Zofen wollten mich aufhalten, mir einreden, dass es zu gefährlich wäre, aber ich sorgte dafür, dass sie schwiegen. »Lasst mich alleine« befahl ich ihnen.

Sie zögerten, wollten sich dagegen aussprechen, aber ein intensiver Blick von mir und sie nahmen endlich Abstand.

Ich planschte mit den Füßen im Wasser und lehnte mich etwas zurück. Ich beobachtete die Natur und atmete tief die frische Luft ein. Dann begann ich zu summen. Mein Lieblingslied. Meine Mutter hatte es mir immer vorgesungen, bevor sie starb. Ich öffnete meine Lippen, schloss meine Augen und begann zu singen.

The Empress {Satoru Gojo x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt