Kapitel 3

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Warm streichelte der Wind durch Edens Haar, während ihre nackten Füße sie aufgeregt über den weichen Rasen trugen. Ihr Kleid und Flügel waren so sehr mit Erde bedeckt, das es ihr längst nicht mehr möglich war zu fliegen. Doch das war sie bereits gewohnt. Geschmeidig hüfte sie über wie ein Rehkitz über Steine und wurzeln. Sie durfte nicht stürzen, sonst währe alle harte Arbeit umsonst gewesen und ihre neueste Kreation würde kaputt gehen.

Irgendwo hier musste er doch sein. Sie blieb stehen und sah hoch zu den Kronen der Bäume des Waldes.

«Suchst du mich kleine Blume?» Erschrocken fuhr sie zusammen und schenke Lucifer einen trotzigen Blick, den er lachend erwiderte. «Jetzt schau nicht so, du sahst absolut goldig aus. Aber sag, bist du in ein Schlammloch gefallen, ich hatte dich fast mit einem großen Maulwurf verwechselt.»

Statt ihm sofort zu antworten begann sie aufgeregt auf und ab zu hüpfen. «Ich hab es geschafft Lucy. Endlich. Schau her!» Neugierig sprang der ältere Engel von dem Ast, auf dem er saß und landete vor ihr. Sie waren mittlerweile gleich groß und trotzdem hatte Eden das Gefühl, seine Größe nie erreichen zu können. Unauffällig sog sie den Duft von Äpfeln und Zimt ein, den er immer um sich hatte. Sofort begannen die Schmetterlinge in ihrem Bauch wild umher zu flattern, wie immer, wen sie in Lucifers nähe war. Schon seit Jahren ignorierte sie die Warnungen der anderen Engel, Lucifer sei ein schlechter Umgang für sie. Sie war im Garten geboren worden. Entstanden aus der Frucht des Lebensbaumes. Sein Atem und sein Wächter. Sie war ein Teil von ihm und er von ihr, nicht vom Himmel. Also gingen sie die Dinge des Himmels auch nichts an. Auch wenn Sera das nicht gerne hörte, ihre Regeln interessierten sie nicht. Aber ohne Eden würde es auch keinen Garten geben, also konnten sie auch nichts gegen sie tun.

Ein zartes Rosa legte sich auf ihre Wangen, als Lucifer näher trat. «Sei vorsichtig nicht das du dich auch dreckig machst.» Warnte sie ihn und wich etwas zurück. Es reichte das Michael und Sera sie immer dafür tadelten, dass sie so schmutzig war. Aber wie sollte sie Pflanzen erschaffen, wenn sie sich nicht zu ihnen begab. Das ergab keinen Sinn, es verletzte schließlich niemanden etwas schmutzig zu sein.

Statt auf sie zu hören, nahm er sie jedoch in den Arm und gab ihr einen Kuss auf ihren pinken Haarschopf. «Dann ist das so, hör nicht auf sie, du machst das wundervoll. Jetzt zeig mir, was du hast Eden. Du platzt sonst vor Aufregung und ich könnte mir den Garten nicht ohne seinen Engel vorstellen.» Wie immer traf seine charmante Art sie genau ins Herz. Verlegen schlug sie die Augen nieder und sah auf die kleine mit schlamm bedeckte pflanze in ihren Händen.

Ja, natürlich deswegen hatte sie Lucifer gesucht. Sie durfte sich nicht immer ablenken lassen. «Schau meine erste Sumpfpflanze, sie ist eine Karnivore.» Mit glänzenden Augen hielt sie ihm die seltsam aussehende Pflanze unter die Nase.

«Wie interessant und was kann sie?» Vorsichtig nahm er Ihr die Pflanze ab und musterte sie.

Sie kicherte. «Sie frisst Fleisch, ist das nicht toll. Vorwiegend Insekten. Erst habe ich überlegt, sie so groß zu machen das sie auch Hasen frisst, aber dann würde ich nur wieder ärger bekommen. Wie bei dem Giftefeu, in den sich Gabriel gesetzt hatte.»

Ihr Herz begann freudig zu hüpfen, als sie sein Freudiges lachen hörte. «Oh ich werde sein Gesicht nie vergessen. Er hatte eine Woche Ausschlag davon. Bitte versprich mir das du dich nie unterkriegen lässt meine kleine Blume. Solange dene Pflanzen nicht meine Enten fressen, verzeih ich dir alles.» Eifrig schüttelte sie den Kopf. «Nein du hast mir schließlich gezeigt, wie schön es ist, seine Träume zu verwirklichen Lucy. Ohne dich hätte ich nie so viele Kreationen erschaffen, die auch ohne mich leben können. Es ist wichtig, dass das Leben, auch ohne himmlische Magie existieren kann. Sie sollen für sich selbst sorgen können und ihr eigenes Gleichgewicht haben.»

Hazbin Hotel ~ Root of Eden (Lucifer x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt