Kapitel 9

694 24 34
                                    

«Dad, ich verstehe immer noch nicht, warum das Gericht des hohen Himmels uns vorgeladen hat? Und noch weniger, warum wir Eden nicht fragen. Sie ist nun seit einer Woche nur in ihrem Gewächshaus und redet mit niemandem.» Weil er es verbockt hatte. Doch das konnte er Charlie nicht sagen. Er hatte es versucht, doch die Angst hatte ihn davon abgehalten das Haus zu betreten und ihr in die Augen zu sehen. Nur wenige Stunden später hatten riesige Dornenhecken das gesamte Areal überwuchert und denen Zugang zum Gewächshaus blockiert. Damit hatte er seine Antwort, was sie von ihm und seiner Aktion hielt. Ihre Freundschaft war zerstört, weil er sich nicht unter Kontrolle hatte. Und nun würde vermutlich seine Tochter den Preis dafür zahlen.

«Nun wahrscheinlich will das Gericht von Eden wissen, wie gut ihr euch um mich kümmert. Nur scheinbar hat Daddy, unseren Engel angepisst und jetzt wird sie euch den Arsch aufreißen.» Stichelte Adam und lachte.
«Das ist das Problem mit Weibern. Erst senden die Signale und bei einem falschen Wort reißen sie dir die Eier ab und brennen mit einem anderen durch.»

«Was meinst du damit?» Knurrte Lucifer. Er hatte es langsam satt das der erste Verlierer der Menschheit bei jeder Gelegenheit Lilith und Eve mit ins spiel brachte um Salz in seine Wunde zu streuen.
«Na ja, ich hab sie in der einen Nacht gesehen. Sie hat einen Deal mit unserem Radio Freak abgeschlossen. Und seit sie sich nicht mehr blicken lässt, sehe ich ihn sehr oft am Gewächshaus. Mein Zimmer hat eine wirklich tolle Aussicht auf das Ding. Aber sagt müsst ihr nicht los? Die warten äußerst ungern.»

Mit Schock geweiteten Augen sah Lucifer von Adam zu dem Portal, das sich im selben Moment öffnete.
«Dad, was hat das zu bedeuten?» Charlies Stimme klang so verloren, dass es ihm das Herz zerriss, doch ihm blieb keine Zeit der Sache auf den Grund zu gehen. «Ganz einfach Prinzessin. Ihr solltet nicht darauf vertrauen, dass Köpfchen Zuckerwatte eure Freundin ist, da oben.» Adams Lachen verfolgte sie bis sich das Portal hinter ihnen wieder schloss.

Die kalten silbernen Wände jagten eiskalte Schauer über Lucifers Rücken. Er spürte, das Charlie sich neben ihm ebenfalls versteifte. Sie beide hatten mit diesem Raum keine guten Erfahrungen gemacht. Er konnte die Ketten, mit denen er damals hier auf Knien vor ihnen lag, deutlich an sich fühlen, unterdrückte aber das Bedürfnis, sich an den Hals zu fassen, um sich vom Gegenteil zu überzeugen. Schwäche hatte hier keinen Platz.

«Gefallener, es freut uns, das ihr gemeinsam mit eurer Tochter Prinzessin Charlette der Einladung des himmlischen Gerichtes gefolgt seid.» Begrüßte sie Sera höflich von ihrem Podium aus. Er könnte den feinen Ton des Spotts jedoch aus ihrer Stimme heraus hören und malte mit dem Kiefer.

«Nun es bleib uns kaum eine Wahl wehrte Seraphim. Aber wie kommen wir nun zu der Ehre.» «Einen Augenblick bitte Gefallener, es fehlt noch ein Mitglied des Hohen Rates und ein weiterer Gast.»

«Keine Sorge ich bin schon hier. Hast du mich vermisst kleiner Bruder? Oh und das muss meine bezaubernde Nichte sein. Du musstest deine missratenen Träume ja unbedingt vererben, was?»

«Michael.» Knurrte Lucifer und konnte nicht verhindern, dass seine dämonische Natur hervortrat.

«Immer noch genauso leicht aus der Fassung zu bringen wie damals. Schön wenn sich Dinge nie Ändern.» Lucifer spürte wie Charlie unter dem Tisch nach seiner Hand griff und sie festdrückte.
Eigentlich glichen sich Michael und er wie ein Spiegelbild. Vater hatte sie schließlich gleichzeitig erschaffen. Nur war sein Bruder deutlich größer wie er. Und diese Tatsache rieb sein Bruder ihm immer unter die Nase. In all den Jahrhunderten hatte es Lucifer nicht geschafft das zu Ignorieren. Ein weiteres Portal öffnete sich. Dunkelheit zeichnete sich dahinter ab. Fast hätte man meinen können es führte in einen Urwald. Dutzende leuchtende Augen, starrte hindurch.

Hazbin Hotel ~ Root of Eden (Lucifer x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt