Kapitel 9 - Es ist perfekt

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„Warum bin ich nicht verkatert?", murmelte Louis, als er am nächsten Morgen die Augen öffnete. „Nachdem du dich mitten in der Nacht übergeben musstest, hab ich dir Aspirin, Elotrans und Wasser verabreicht", sagte Harry verschlafen, streichelte währenddessen über Louis' Kopf. „Ich hab vor dir gekotzt?", fragte Louis peinlich berührt. „Ja. Und keine Sorge, das wird sicher auch kein Fetisch", scherzte Harry. Louis vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Peinlich", sagte er gegen seine Handinnenflächen. „Und ein bisschen süß. Besonders, als du beim Zähneputzen im Stehen eingeschlafen bist und ich dich zurück ins Bett getragen hab", fasste Harry den Abschluss der Nacht zusammen. „Du hast was gut bei mir", sagte Louis, der am liebsten im Erdboden versinken wollte.

„Das trifft sich gut", sagte Harry. „Geh mit mir Abendessen. Heute Abend", sagte er weiter. „Ein Date?", fragte Louis. Er hoffte, dass die Antwort ‚Ja' lauten würde. „Ein richtiges Date", bestätigte Harry. „Sehr gerne", sagte Louis hoch erfreut, während er sofort die steigende Aufregung spürte. „Schön, dann mach dich jetzt fertig, du musst zur Arbeit. Ich schlaf solange weiter", sagte Harry, der erst morgen wieder zum Set musste und schob Louis sanft aus dem Bett. „Unfair", murmelte der Wuschelkopf, kam der Aufforderung jedoch nach, nachdem er sich mit einem flüchtigen Kuss von Harry verabschiedete.

„Lou Lou!", rief Emily und rannte auf Louis zu, schloss ihn beherzt in ihre Arme. „Ich will alles wissen!", sagte sie. „Da gibt es nicht viel zu erzählen", merkte Louis an, grinste dabei vermutlich etwas zu stark, denn Emily glaubte ihm kein Wort. Sie drehten die erste Szene des Tages, die bereits beim ersten Versuch im Kasten war. In der Umbauphase legte Emily ihren Kopf auf Louis' Schulter. „Also?", fragte sie. „Es war wunderschön. Wir haben uns so gut verstanden, hatten so viel Spaß. Wir haben uns sogar geküsst", erzählte Louis begeistert. „Geküsst und eure nackten Körper aneinander gerieben?", fragte sie grinsend. „Nein, ich hatte doch einen Freund", sagte Louis.

Emily sah skeptisch zu Louis. „Ihr habt euch aber geküsst?", fragte sie. „Ja. Und wir sind jeden Abend kuschelnd zusammen eingeschlafen", sagte Louis. „Also habt ihr rumgemacht, aber Sex hattet ihr keinen? Eigenartige Moralvorstellung", belehrte sie ihn. Louis zuckte nur mit den Schultern. Ihm war es natürlich bewusst, dass auch die Küsse und die gemeinsamen Übernachtungen unter dem Begriff ‚Fremdgehen' zu verbuchen waren, aber er hätte unmöglich darauf verzichten können, denn es hat die Woche erst perfekt gemacht.

„Wir haben heute Abend ein Date", sagte Louis über beide Ohren grinsend. „Oh mein Gott, ihr werdet das heißeste Paar am Schauspielhimmel. Alle Paparazzi dieser Welt werden sich auf euch stürzen und wenn die Schauspielkarriere irgendwann nicht mehr läuft, könnt ihr immer noch auf YouPorn berühmt werden", sagte Emily und brachte Louis immer mehr zum Lachen. „Wir werden keine Pornodarsteller!", sagte er entschlossen. „Egoistische Schönlinge", sagte Emily mit rollenden Augen.

Der Drehtag lief hervorragend, fast alle Szenen waren bei der ersten, spätestens bei der zweiten Aufnahme perfekt. Er hatte viel Spaß mit Emily, sowohl vor, als auch hinter der Kamera. Als sie sich zur Mittagszeit gemeinsam an einen Tisch setzten, wurde Emily's Blick jedoch etwas ernster. „Was machst du mit deinem Freund?", fragte sie. „Ich habe mich gestern von ihm getrennt", sagte Louis. „Warum hast du mich nicht angerufen? Du weißt genau, wie neugierig ich bin!", sagte sie mit aufgerissenen Augen. „Der Empfang in der Hütte war nahezu nicht vorhanden, weshalb ich dir von dem Plan nichts erzählt habe. Und als wir wieder hier waren, ging alles ziemlich schnell", erläuterte Louis.

„Du hättest trotzdem wenigstens danach Bescheid sagen können", sagte sie und verschränkte ihre Arme vor ihrem Körper, schaute Louis gespielt böse an. „Da war ich leider betrunken, bin zu Harry gegangen und habe in seinem Beisein die Toilettenschüssel mit Erbrochenem gefüllt", sagte Louis trocken, was nun Emily zum Lachen brachte. „Ihr seid offensichtlich füreinander bestimmt", sagte sie lachend und formte mit ihren Händen ein Herz.

Sie verabschiedeten sich nach dem Mittagessen und Louis lief zurück ins Hotel, traf zu seiner Überraschung in der Lobby auf Harry. „Schon Feierabend?", fragte er irritiert. „Ja, es lief sehr gut, haben alle Szenen abgedreht", sagte Louis zufrieden. „Was hältst du davon, wenn wir zu den Warner Bros. Studios fahren, bis wir verabredet sind?", fragte Harry. „Eine Verabredung vor der Verabredung? Sehr gerne. Ich würde nur kurz duschen und bin in einer halben Stunde wieder hier, okay?", fragte Louis. Mit Herzen in den Augen nickte Harry.

Louis stürmte in sein Zimmer, riss sich die Kleidung vom Leib und sprang unter der Dusche. Er hatte den ganzen Tag darüber nachgedacht, was er wohl anziehen solle. Er entschied sich für ein schwarzes Hemd mit weißen Punkten und eine schwarze Skinny Jeans, zog sich schnell seine Auswahl an und schnürte seine Vans viel ordentlicher, als er es sonst tat. Mit etwas Haargel stylte er seine Haare und warf einen letzten Blick in den Spiegel, bevor er zurück in die Lobby ging, um sich mit Harry treffen. Harry trug ein schwarzes Hemd und ein Jacket, sein Einstecktuch war schwarz mit weißen Punkten, was Louis leicht schmunzeln ließ, als er auf ihn zulief.

„Witziger Zufall", sagte er und zeigte auf das Tuch. „Kein Zufall, das Hemd hing an der Außenseite deines Kleiderschrankes. Ich wusste, dass du es tragen wirst", sagte er. Louis kicherte leicht, bis er seine Lippen auf die von Harry legte. „Du siehst toll aus, Haz", sagte Louis, denn Harry sah toll aus. „Du ebenso, Lou", erwiderte Harry und reichte ihm seine Hand, die Louis sofort ergriff. Gemeinsam liefen sie in die Tiefgarage, direkt zu Harry's Fahrzeug. Er öffnete Louis die Beifahrertür und setzte sch anschließend auf den Fahrersitz.

Auf der Fahrt zu den Studios war Louis damit beschäftigt, verträumt zu Harry zu sehen. „Gefällt dir der Ausblick?", scherzte Harry, der seine Hand auf Louis' Oberschenkel ablegte. Louis nickte, legte seine Hand auf die von Harry. „Ich bin ein bisschen aufgeregt", gestand Louis. „Warum? Wir haben die ganze letzte Woche zusammen verbracht, das hat doch wunderbar funktioniert", sagte Harry irritiert. „Ja, aber jetzt ist es etwas anderes", sagte Louis. „Weil du keinen Freund mehr hast?", fragte Harry. „Ich hoffe aber, dass sich der Zustand bald ändert", flüsterte Louis. Harry presste seine Lippen aufeinander und warf Louis einen beinahe eingeschüchterten Blick zu.

Die beiden Schauspieler verbrachten den gesamten Nachmittag in den Warner Bros. Studios. Louis war dankbar für diesen Nachmittag, denn er hatte Harry in der Hütte von seinem Wunsch, hierher zu kommen, erzählt. Louis' Augen leuchteten wie die eines Kindes. Harry's Augen leuchteten ebenfalls, was jedoch ausschließlich an Louis lag. Als dieser schlussendlich den gesamten Souvenir Shop nahezu leergekauft hat, gingen sie zurück zum Fahrzeug. „Ich weiß nicht, wie du diesen Ausflug mit der eigentlichen Verabredung noch tippen willst", sagte Louis. „Warte nur ab, es stehen noch mehr Punkte auf deiner To - Do - Liste", sagte Harry zuversichtlich.

Als das Fahrzeug zum Stehen kamen, befanden sie sich in einer Tiefgarage. Louis hatte keine Ahnung, wo sie waren, denn er war noch nicht wirklich oft in London und hat demnach noch nicht viel von der Stadt gesehen. Harry beugte sich zu Louis, zog ihn in einen intensiven Kuss. „Ich würde dir gerne deine Augen verbinden", sagte Harry. Louis nickte ohne zu zögern, denn er vertraute Harry, was ihn selbst überraschte. Harry nahm das Anstecktuch seines Jackets und legte es sanft um Louis' Augen, half ihm anschließend aus dem Fahrzeug und legte seinen Arm um Louis' Taille, um ihn führen zu können.

Ungefähr fünf Minuten später drückte Harry Louis leicht nach hinten, sodass dieser sich notgedrungen hinsetzen musste. „Bereit?", fragte Harry und Louis nickte erneut, deutlich aufgeregter als zuvor. Als Harry das Einstecktuch von Louis' Augen entfernte, öffnete sich sein Mund leicht. Sie befanden sich in einer Gondel des London Eye. Eine mit Herzen und Kerzen dekorierte Gondel. Auf dem Tisch in der Mitte befanden sich zwei Speiseglocken. Es roch fantastisch und es sah wunderschön aus. Louis war noch nie im London Eye und neben den Warner Bros. Studios war dies sein größter Wunsch. „Es ist perfekt", flüsterte Louis und sah mit leuchtenden Augen zu Harry, der zufrieden grinste.

„Dann passt es zu dir", antwortete Harry.

Love On Screen | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt