Amy
„Die Jungs wollen heute Abend noch was trinken gehen, Lust mitzukommen?" „Ich hab morgen meinen freien Tag, also warum nicht.", stimmte ich zu und suchte mir was passendes raus. „Was meinst du, sollen wir mit dem Bike fahren?", legte ich meine Hände von hinten über seine Schultern, auf seine Brust, während er seine Schuhe zu machte. „Das klingt nach einem guten Plan.", lehnte er sich gegen mich und grinste vor sich hin.
„Ich muss sagen, das tut nach den letzten paar Wochen doch sehr gut.", trank ich aus meiner Bierflasche, während ich auf Chibs Schoss saß und er seine Arme um mich gelegt hatte. „Wir sollten mal wieder öfters raus gehen.", legte er seinen Kopf an meinen. „Das sollten wir.", gab ich ihm einen Kuss und danach seine Zigaretten, die auf dem Tisch lagen, als er nicht drankam.
Wir hatten alle so viel Spaß, das wir ohne uns Gedanken über andere zu machen austobten. Ich spielte grade mit Happy und Sack Dart, als ich eine mir bekannte Stimme hörte. „Mom?!", drehte ich mich zu ihr und meinem Vater um.
„Gibt es etwas, was du uns sagen willst, Amy?", verschränkten sie die Arme. „Gegenfrage, warum seid ihr hier? Ich dachte ihr seid auf dem Weg nach Hause." „Waren wir auch. An einer Ampel sahen wir dich dann auf dem Bike von ihm hier.", deutete Dad nun eher abfällig auf Chibs.
„Du sagtest uns, du würdest nur als Mechaniker für sie arbeiten, weil sie gut bezahlen.", ging er drohend auf ihn zu. Er und die anderen Jungs machten sich schon bereit sich mit ihm eine Schlägerei zu leisten. „Dad! Bitte.", stellte ich mich sofort zwischen sie. „Das ist doch Unsinn. Er tut mir nichts, genauso wenig wie die anderen hier." „Pff. Das ich nicht lache. Die sind doch alle gleich, egal wo du hingest." „Nein sind sie nicht!", ging ich ihn etwas an, was ihn überraschte.
„Chibs und die anderen, mögen zwar nicht perfekt sein, was diese Club- und Gangsachen betrifft, das gebe ich zu. Doch sie bringen mich nicht in Schwierigkeiten oder in Gefahr. Im Gegenteil, sie alle halten mich davon ab, überhaupt in Schwierigkeiten zu gelangen und helfen mir aus gefährlichen Situationen. Sie sind meine Freunde, und nicht meine Feinde.", stellte ich klar.
„Das kannst du doch nicht ernst meinen.", sah mich meine Mutter verständnislos an. Bevor ich etwas darauf Antworten konnte, zog mich Filip hinter sich und stand nun Gesicht an Gesicht mit ihnen.
„Ich verstehe, dass sie sich Sorgen um sie machen. Ich kann das als Elternteil selbst gut nachempfinden.", sagte er ruhig, obwohl seine Körpersprache das komplette Gegenteil sagte. „Er ist Vater?" „Aus einer anderen Beziehung.", stellte ich sofort klar. „Auch wenn es mit Amy wäre, so kann ich es nachvollziehen, was sie empfinden. Dass was sie erlebt und gesehen haben, ist schrecklich. Auch da spreche ich aus eigenen Erfahrungen. Doch genau diese Erfahrungen sind es, die mich wachsam halten und versuchen ihre Tochter vor solchen Gefahren zu bewahren, wenn sie sich mal wieder in etwas verbissen hat und stur ihren Weg gehen will."
„Nicht nur ich habe ständig ein wachsames Auge auf sie. Auch die anderen Jungs haben eines.", drehte er sich zum Club, welche sich schützend um mich auf gestellt hatten. Clay hatte seine Hand auf meinen Rücken gelegt und Jax seinen Arm locker um meine Schulter gehängt. „Sie haben mich vor mehr Gefahren bewahrt, als ihr denkt.", sah ich sie betrübt an.
Sie sagten für einen Moment lang nichts. „Euch beiden ist das wirklich ernst?", fragte meine Mutter. „Sonst hätten wir nicht geheiratet.", sagte ich, was Filip mit einem nicken bestätigte. „Ich denke wir haben bei ihrem Sturkopf keine großen Chancen mehr.", gab mein Vater schließlich nach. „Von mir aus... Aber es gibt Bedingungen.", bohrte meine Mutter meinem Mann den Finger regelrecht in die Brust.
"Wenn wir in der Stadt sind oder ihr uns besucht, bleiben eure Waffen und diese Dinger...", schlug sie gegen seine Kutte „zu Hause, ist das klar?!", drohte sie ihm schon regelrecht. „Glasklar.", antwortete er ernst und auch der Club nickte.
„Du bist wirklich glücklich mit diesem Leben?", ließ sie ihn stehen und kam zu mir. „Mehr als glücklich, Mom.", nickte ich. „Du bist genauso ein Sturkopf wie ich.", schmunzelte sie nun leicht. „Dann fragt dich mal wo das her kommt.", hörte ich Dad sagen und musste darüber etwas lachen. „Vertrau mir Mom. Die Jungs mögen zwar Angsteinflößend aussehen, doch sie sind in Wirklichkeit Liebe."
„Versprich mir nur, dass es dich nicht in falsche Richtungen zieht, in Ordnung?" „Versprochen.", nahm ich sie und Dad in den Arm. „Und du passt mir ja auf sie auf. Haben wir uns verstanden?", sah nun mein Vater ernst zu Chibs. „Ihr könnt euch drauf verlassen.", zog er mich zu sich, legte schützten seinen Arm um mich und gab mir einen langen Kuss auf die Schläfe, als die beiden wieder weg waren.
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Damit schließt nun die Geschichte rund um Amy und Chibs ab.
Ich hoffe ihr hattet Spaß an der Geschichte und ich bedanke mich bei jedem, der Kommentiert und für die Geschichte gevotet hat. :)