Kapitel 28

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Die Schülerschaft in Hogwarts schien sich Dumbledores Worte zu Herzen genommen zu haben. Zumindest feindeten sie Isabella und ihre Geschwister nicht mehr aus jeder Ecke heraus an. Zwar hielten sie noch immer Abstand zu ihnen, wenn es ihnen möglich war, doch sie nutzten nicht mehr jede Gelegenheit, um ihnen zu zeigen, wie unerwünscht sie waren. Isabella zog sich weitestgehend zurück. Sie konzentrierte sich auf ihre Schulischen Leistungen und drehte jeden Abend mit ihrem Besen ein paar Runden über Hogwarts. Remus fragte seine Zwillingsschwester, warum sie dies tat. Isabella meinte, sie könne so die Gedanken loslassen und am Abend besser schlafen. Außerdem wollte sie den Besen einfliegen und sich mit ihm vertraut machen. "Es ist schließlich nicht mein Nimbus Zweitausend, sondern der alte Besen von Mum. Er wurde also früher von Mum geflogen und muss sich nun an meine Flugtechnik gewöhnen.", hatte sie gesagt. Remus schien es nicht ganz zu verstehen, doch er wiedersprach ihr nicht. Von Quidditch verstand er einfach nicht so viel wie Isabella.

Ende November machte Ravenclaw im Quidditch die Hufflepuffs platt. Somit war Gryffindor noch nicht ganz aus dem Rennen und Wood packte wieder der Eifer, endlich den Pokal zu gewinnen. Er ordnete Trainings an, die härter waren als zuvor. Sie trainierten nun tatsächlich bei jedem Wetter. Als Isabella sich dadurch eine Erkältung einfing, fürchtete Wood, sie würde für die weiteren Trainings erstmal ausfallen. Doch Isabella erschien dennoch. Sie hatte sich ihren warmen Schal und die Mütze angezogen und ihre Nase war bereits rot, als sie den Umkleideraum betrat. "Was machst du hier?", fragte Fred überrascht. Auch er hatte gedacht, dass Isabella sich erstmal auskurieren würde. "Das Training ist...", fing Isabella an, musste jedoch stoppen, weil sie niesen musste. "Gesundheit!", riefen Fred und George gleichzeitig. "Du gehörst ins Bett.", stellte Angelina fest und sah die Drittklässlerin besorgt an. "Es geht mir gut...", sagte Isabella schnell. Durch einen zweiten nieser kam dies jedoch nicht gerade Glaubwürdig herüber. "Sicher, dass du trainieren kannst?", hakte Wood nach. Isabella nickte und band sich ihren Schal ein wenig enger. Er nickte leicht und ging hinaus aufs Feld. Das Team folgte ihm. Harry sah besorgt zu seiner Cousine. Diese stieß sich vom matschigen Boden ab und stieg in die Lüfte. Der Regen hatte vor einer Stunde erst aufgehört. Doch der Himmel war bereits wieder dunkel und es sah aus, als würde es gleich wieder anfangen zu regnen. Und tatsächlich ließ dieser nicht lange auf sich warten. Nach dem Training waren sie durchnässt. Isabella fror, doch sie sagte nichts. Sie saß mit den anderen in der Umkleide und hörte Wood zu, wie er ihnen erklärte, dass sie noch an der Taktik arbeiten mussten. "Außerdem müssen unsere Jägerinnen in Zukunft wieder besser zusammen spielen.", sagte Wood und schaute zu Katie, Angelina und Isabella. Katie warf Isabella einen Seitenblick zu. Sie konnte ihr einfach nicht mehr vertrauen. Was, wenn an den Gerüchten doch etwas Wahres dran war und Isabella ihrem Vater half? Angelina bemerkte den Blick und Verstand sofort. Sie sah ihre Freundin böse an. Katie hob abwehrend die Hände. Sie sagte nichts. "Wir werden uns bessern.", versprach Angelina dem Mannschaftskapitän. Dieser nickte. Isabella schwieg und sah mit trüben Augen ins Leere. Sie hörte kaum zu, da sie Mühe hatte, nicht einzuschlafen. Ihr war kalt und sie zitterte.

Da Isabella als Einzige nicht reagierte, merkten die anderen, dass mit ihr was nicht stimmte. George kam zu ihr herüber und legte seine Hand auf ihre Stirn. Erschrocken sah er die Drittklässlerin an. "Du hast Fieber.", stellte er fest. Isabella schwieg noch immer. Sie sah zu dem Rothaarigen. Ihre Augen waren wässrig. Fred zog sich seinen Umhang aus, welchen er nach dem Training angezogen hatte, und legte ihn Isabella über die Schultern. "Du solltest in den Krankenflügel.", sagte er besorgt. Isabella schüttelte schwach den Kopf. "E...Eine Nacht schlafen... Dann geht es mir ... mir wieder gut...", stammelte Isabella. Sie zog den Umhang enger. Wood trat vor Isabella. Er sah ihr in die Augen. "Ich bringe dich jetzt in den Krankenflügel.", sagte er. Isabella machte den Mund auf, um zu protestieren. "Keine Widerrede!", sagte Wood sofort, ehe Isabella etwas sagen konnte. Er half Isabella hoch und brachte sie hinauf ins Schloss. Das Team kam mit. Madame Pomfrey schimpfte mit Isabella, weil sie so unvorsichtig gewesen war. Sie gab dem Mädchen einen Aufpäppel-Trank und behielt sie über Nacht im Krankenflügel. Am nächsten Morgen ging es Isabella wieder besser.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt