Kapitel 30

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Isabella war froh, als sie endlich wieder zu Hause war. Besonders lange hielt diese Freude jedoch nicht an. Bereits eine halbe Stunde nach deren Ankunft klingelte es an der Türe. Leonie ging hin und öffnete. Vor der Tür standen drei Auroren. Missmutig ließ Leonie die ungebetenen Gäste herein. "Verschreckt meine Kinder und den Besuch nicht.", murrte Leonie. Die Auroren schien es nicht besonders zu interessieren. Sie kamen herein, ohne jegliche Rücksicht auf irgendwen zu nehmen. Elaine sah die Auroren verwirrt an und Lily klammerte sich am Arm von ihrem Bruder fest. Die Auroren stellten das ganze Haus auf den Kopf und schrien Leonie an, dass sie endlich verraten solle, wo Sirius Black sei. "Ich weiß es nicht!", fauchte Leonie. Einer der Auroren packte Leonie grob am Arm. "Verarschen Sie uns nicht weiter!", knurrte er bedrohlich. "Lassen Sie mich auf der Stelle los!", fauchte Leonie. Sie funkelte den Auroren hasserfüllt an. Dieser packte noch fester zu. "Erst, wenn Sie uns gesagt haben, wo Black ist!", knurrte er zurück. "Ich weiß nicht, wo Sirius ist! Aber ich hoffe, dass Sie ihn niemals finden werden!", fauchte Leonie und versuchte ihren Arm loszureißen. Der Auror knurrte tief und drehte den Arm langsam. Elijah Colemans Blick verfinsterte sich. Er schlug den Arm vom Auroren los und trieb ihn von Leonie weg. "Fassen Sie Leonie noch einmal an, werden Sie sich wünschen nie geboren worden zu sein!", knurrte der ehemalige Professor. Er baute sich schützend vor seiner ehemaligen Schülerin auf. "Wir kommen wieder!", versprach der Auror, pfiff seine Kollegen zusammen und verschwand. Leonie rieb sich ihren schmerzenden Arm. "Wir werden hier bleiben.", sagte Coleman. Er führte Leonie in den Wohnraum. Die Kinder folgten ihnen. Isabella und Elijah schimpften ungehalten über die Auroren und das Ministerium. Lily klammerte sich weinend an Remus' Arm.

In der Nacht, Isabella schlief gerade friedlich, klingelte es an der Tür. Isabella blinzelte verschlafen. Einen Augenblick lang war es still. Dann hörte sie Stimmen von unten. Darauf folgten Schritte. Erst waren die Schritte unten zu hören. Dazu gab es ein verrücken der Möbel. Sofort war Isabella hellwach. Sie stand auf, zog sich ihren Morgenmantel über und schlich zur Tür. Lautlos öffnete sie diesen einen Spalt breit und spähte in die Dunkelheit. Sie lauschte angestrengt. "Hier ist er nicht, Davies!", hörte sie die Stimme eines Mannes. "Dann hoch.", hörte sie eine andere Stimme. Diese Stimme erkannte Isabella sofort. Das war die Stimme von dem Auror, der ihre Mutter angegangen war. Ihr Blick verfinsterte sich. Sie hörte, wie sie die Treppe nach oben kamen. Schnell zog sie leise die Tür zu, schlich zum Bett zurück und setzte sich auf dieses. Wenige Sekunden später flog ihre Zimmertüre auf. Isabella erschrak fürchterlich. "Könnt ihr nicht anklopfen!", fauchte das Mädchen, welche zitterte. Sie erblickte hinter den drei Auroren ihre Mutter. Diese schaute ihre Tochter entschuldigend an. Zwei der Auroren begannen das Zimmer zu durchsuchen. Sie verrückten die Möbel und schauten unters Bett. "Ey, da liegen meine dreckigen Socken drunter! Also weg da!", schimpfte Isabella. Einer der Auroren hielt eine solche Socke nun in seiner Hand. Er rümpfte seine Nase. Leonie verkniff sich das Lachen. "Und das will ein Mädchen sein!", sagte einer der Auroren missbilligend. "Natürlich bin ich ein Mädchen! Sie können sich gerne an den Unterhosen unter meinem Bett davon überzeugen!", gab Isabella schlagfertig zurück. Die Wangen der Auroren färbten sich Augenblicklich Rosa. "Und jetzt raus aus meinem Zimmer! Ich brauche meinen Schönheitsschlaf! Schließlich werde ich irgendwann mal eine Dame sein!", schimpfte sie. Die Auroren hasteten aus Isabellas Zimmer und nahmen sich das nächste Zimmer vor. Leonie lächelte zu ihrer Tochter. Diese grinste keck zurück.

Am nächsten Morgen, als sie gerade beim Frühstück waren, tauchten ebenjene Auroren von vorheriger Nacht wieder auf. Erneut stellten sie das ganze Haus auf den Kopf. Lily klammerte sich an ihrer Schwester fest und wimmerte. "Vergesst nicht, unter meinem Bett zu suchen! Ich habe noch ein paar dreckige Socken dazugelegt!", rief sie den Auroren hinterher, als zwei von ihnen die Treppe hoch gingen. Wütend schauten sie zu der Drittklässlerin. Diese lächelte unschuldig zurück. Elaine sah sie irritiert an, doch Isabella lachte nur leise und griff zur Kanne Tee. "Woher haben Sie die Lebensmittel, Misses Potter?", verlangte der dritte Auror, welcher unten geblieben war, zu erfahren. Er wusste, dass das Konto der Potters gesperrt war. "Ich habe für die Potters eingekauft!", antwortete Coleman Anstelle von Leonie. Der Auror sah zu ihm. "Ich werde meine Freunde nicht verhungern lassen. Auch wenn Ihnen das nur Recht wäre.", fuhr Coleman fort. Der Blick des Auroren verfinsterte sich. "Ab sofort möchten wir über jeden Ihrer Schritte vorher informiert werden, Misses Potter! Wenn Sie vorhaben das Haus zu verlassen, müssen Sie sich erst bei uns melden! Ohne Erlaubnis wird dieses Haus nicht mehr verlassen!", knurrte der Auror Leonie entgegen. Diese sah ihn entgeistert an. "Sie haben gar nicht die Befugnis dazu!", knurrte Elijah zurück und stand auf. Er hatte es satt, wie seine Mutter gedemütigt wurde. "Ich bin sehr wohl dazu befugt.", sagte der Auror knapp und zog ein Blatt Pergament hervor. Er reichte es Leonie. Diese nahm es und las. Als sie fertig gelesen hatte, sah sie zum Auroren. "Wenn Fudge es anordnet.", sagte sie knapp. Davies grinste triumphierend. Die Geschwister sahen ihre Mutter entgeistert an. "Damit es schon mal klar ist, wir werden Weihnachten nicht zu Hause sein. Wir sind bei den Colemans eingeladen.", verkündete Leonie dem Auroren. "Dann sollten Sie den Minister darüber in Kenntnis setzen. Er entscheidet, ob Sie gehen dürfen.", sagte Davies mit schmierigem Grinsen. Leonies Blick verfinsterte sich. Man sah ihr an, wie sehr sie sich beherrschen musste. Der ehemalige Professor legte seine Hand beschwichtigend auf Leonies Hand.

Als die Auroren weg waren, stand Leonie auf. "Wo willst du hin, Mum?", fragte Remus. "Ich werde gucken, ob ich Fudge über das Flohnetzwerk erreiche.", antwortete Leonie. Sie sprach den Namen des Ministers mit Abscheu aus. "Und wenn der Minister es nicht erlaubt?", wollte Elaine von ihrem Vater wissen, als Leonie aus dem Raum war. "Dann werden wir hier zusammen feiern.", antwortete er ruhig. Die Potter-Geschwister sahen ihn aus großen Augen an. "Wir werden euch nicht alleine lassen. Schon gar nicht an Weihnachten.", versprach er den Kindern. Diese sahen ihn dankbar an.

Es dauerte, bis Leonie den Minister über das Flohnetzwerk erreichte. Sie kam erst zum Abendessen zurück. Die Colemans waren geblieben, um für ihre Freunde da zu sein. Zwischenzeitlich waren mehrmals die Auroren aufgetaucht. "Hast du den Minister endlich bekommen?", fragte Coleman die junge Frau. Sie sah fertig aus. "Ja", antwortete sie knapp und ließ sich auf ihrem Platz nieder. Die anderen sahen Leonie abwartend an. "Er hat es uns erlaubt.", seufzte Leonie und rieb sich die Schläfe. Die Kinder strahlten sich einander an. "Und wie soll es weitergehen?", fragte der ehemalige Professor leise. Er ahnte nichts Gutes. "Ich werde wohl demnächst viel Zeit mit dem Flohnetzwerk verbringen.", antwortete Leonie seufzend. "Und ich werde wohl nicht mehr jeden Tag zu euch kommen können, um euch zu helfen.", fügte sie leise hinzu. Sie sah Coleman entschuldigend an. "Ist schon okay. Du hast mir in den letzten Monaten sehr geholfen. Ich bin dir dafür wirklich dankbar. Aber ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, an welchem ich weiß, wie ich auch alleine mit den Drillingen zurecht komme.", versuchte er seine ehemalige Schülerin zu beruhigen. Leonie nickte nur müde. Sie hatte keine Kraft mehr. Vom Abendessen rührte sie kaum was an. Nach dem Abendessen ging sie direkt in ihr Schlafzimmer und legte sich ins Bett. Schnell war sie eingeschlafen.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt