Kapitel 18

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Pflege Magischer Geschöpfe war nun beinahe genauso langweilig wie Geschichte der Zauberei. Hagrid hatte der Mut verlassen und so pflegten sie seit einiger Zeit Flubberwürmer. Doch Isabella freute sich, als Oliver Wood eines Donnerstags das Team zusammenrief. Sie versammelten sich in der kalten Umkleide. "Das ist unsere letzte Chance - meine letzte Chance - den Pokal zu gewinnen!", verkündete Wood und schritt vor dem Team auf und ab. "Wir hatten die letzten beiden Jahre wirklich großes Pech. Verletzungen und Ende letzten Jahres wurde das Turnier abgebrochen.", sagte der Kapitän und schluckte schwer. "Aber wir sind verdammt noch mal das beste Team!", rief Wood und schlug mit seiner rechten Faust in die linke Hand. "Wir haben zwei unschlagbare Treiber.", sagte er und zeigte auf Fred und George. "Hör doch auf, Oliver. Du machst uns noch ganz verlegen.", sagten Fred und George. Sie taten so, als würden sie sich schämen. "Wir haben einen Sucher, der bisher jedes Spiel für uns gewonnen hat.", meinte Wood und schaute zu Harry. "Wir haben noch mich.", meinte Wood, als wäre ihm das gerade erst klar geworden. "Du bist auch ganz toll, Oliver.", meinte George. "Als Hüter ein Ass.", grinste Fred. "Und natürlich haben wir ... haben wir drei erstklassige Jägerinnen.", meinte Wood, als wäre er sich bei der Anzahl nicht ganz sicher. Er schaute zu Angelina Johnson und Katie Bell. Dann warf er Isabella einen flüchtigen Blick zu. Diese begriff sofort was los war. Offensichtlich hielt auch Oliver Wood sie für eine Mördertochter. Isabella beschlich das ungute Gefühl, dass es Oliver lieber wäre, wenn sie das Team verlassen würde.

Auch Katie Bell schaute nicht richtig zu Isabella. "Was ist dein Problem, Oliver?", wollte Angelina wissen und sah Wood herausfordernd an. Sie hatte die plötzliche Stimmungsveränderung sofort bemerkt. Dieser schwieg und schaute Angelina nicht an. "Das Problem ist doch offensichtlich.", antwortete Katie an Olivers Stelle. Angelina sah zu ihr. "Wie sollen wir im Team spielen, wenn wir einer Person nicht vertrauen können?", wollte Katie wissen, verschränkte die Arme vor der Brust und sah dabei geradewegs zu Isabella. "Und nur, weil jetzt alle Welt weiß, wer Isabellas Vater ist, ist es auf einmal ein Problem mit ihr zusammen Quidditch zu spielen?", fragte Angelina verständnislos. "Sie ist Blacks Tochter. Somit stellt sie eine Gefahr da.", meinte Katie und sprach über Isabella, als wäre diese nicht anwesend. "Er war vorher auch schon ihr Vater. Aber als es noch niemand wusste, war es kein Problem mit ihr zusammen Quidditch zu spielen. Und es war auch kein Problem, mit ihr zu reden. Normal behandelt habt ihr alle sie auch. Aber jetzt ist es auf einmal ein Problem.", fuhr Angelina Katie und Oliver an. Diese schwiegen und sahen überrascht zu Angelina. "Bei Merlin, sie ist dreizehn Jahre alt! Was erwartet ihr bitte, was sie macht? Euch mit dem Cruciatus foltern? Oder euch mit einem Messer abstechen?", fauchte Angelina weiter die beiden an. Isabella schwieg noch immer und schaute auf ihre Füße. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Harry sah zu seiner Cousine und legte seine Hand vorsichtig um ihre Hand. Isabella zuckte zusammen. Sie schaute zu Harry. In ihrem Blick lag Trauer, Wut und Schmerz. Sachte drückte er ihre Hand, um ihr zu zeigen, dass er für sie da sein würde, was immer auch passieren möge. "Angelina hat Recht!", meldete sich Fred zu Wort. Alles schaute zu ihm. "Isabella ist unsere Freundin, verdammt!", sagte George. "Und wir sollten sie nicht abstoßen, nur weil Sirius Black ihr Vater ist.", fügte George hinzu. "Sie ist immer noch die selbe Person wie vorher. Sie spielt immer noch genauso gut Quidditch. Und vor allem ist sie immer noch genauso unsere Freundin.", sagte Fred und trat neben die Drittklässlerin. Er griff nach ihrer anderen Hand und drückte diese. "Und wenn ihr Isabella aus dem Team jagen wollt, dann werden wir auch das Team verlassen!", verkündete George und trat schützend vor Isabella. Diese bekam feuchte Augen. Angelina sah die Weasley-Zwillinge dankbar an. Sie stellte sich neben George und somit ebenfalls schützend vor Isabella. "Ich werde auch gehen, wenn Isabella geht!", gab Angelina kund. "Es hat Niemand gesagt, dass Isabella gehen soll.", murrte Wood. "Katie hat lediglich klar gemacht, dass es uns schwer fällt ihr zu vertrauen, wo Black doch ihr Vater ist.", fügte der Mannschaftskapitän hinzu. "Vorher habt ihr Isabella aber doch auch vertraut!", meldete Harry sich zum ersten Mal zu Wort. "Ja, aber da wussten wir auch nicht, dass Black ihr Vater ist.", sagte Katie. "Wenn Isabella uns ihren Standpunkt klar machen würde, dann könnten wir ihr womöglich auch wieder vertrauen.", meinte Wood und versuchte zu Isabella zu schauen. "Ihr werdet Isabella nicht ausquetschen!", knurrte George. "Wir wollen sie nicht ausquetschen...", murmelte Wood und wurde einen Hauch rosa.

George wollte was erwidern, doch Isabella kam ihm zuvor. "Ich hasse meinen Erzeuger! Und ich werde froh sein, wenn er endlich wieder in Askaban sitzt.", sagte Isabella mit lauter und fester Stimme. Sie zog ihre Hände von Harry und Fred los und drängte sich zwischen Angelina und George nach vorne durch. "Aber was ich sage, interessiert euch eh nicht. Ihr glaubt mir nicht, weil ihr mir gar nicht glauben wollt.", sagte sie weiter, als sie die skeptischen Blicke von Katie Bell und Oliver Wood sah. "Dann glaubt ihr mir eben nicht. Aber wenn ihr mir nicht vertrauen könnt, dann kann ich euch auch nicht vertrauen. Und dann müsst ihr eben nach einer neuen Jägerin suchen. Ich habe besseres zu tun, als mich von allen Seiten anfeinden zu lassen. Und statt meine Zeit dann hier zu vergeuden, wenn mir nicht vertraut wird, ziehe ich mich lieber zurück und lerne für die Schule.", machte die Drittklässlerin klar. "Und es ist lieb von euch, dass wenigstens ihr hinter mir steht. Aber ihr müsst nicht meinetwegen das Team verlassen. Gryffindor braucht euch, denn ihr seid gute Spieler und Spielerinnen.", sagte Isabella zu Angelina, Harry, Fred und George. Sie schaute auch kurz zu Katie und Oliver. "Ich bin ersetzbar. Aber wenn mehrere gehen, kann Gryffindor den Pokal vergessen.", fügte sie hinzu. Dann schnappte sie sich ihren Besen, welcher an der Bank lehnte, und rauschte davon. "Ich rede nochmal mit ihr.", versprach Harry, schnappte sich seinen Besen und eilte Isabella hinterher.

Harry holte Isabella am Eichentor ein. Er versuchte sie zu überreden, zurück zur Umkleide zu kommen. Isabella zog es jedoch vor ins Schloss zu gehen und sich an ihre Hausaufgaben zu setzen. "Ohne dich können wir nicht trainieren.", versuchte Harry es und folgte Isabella ins Schloss. "Nicht mein Problem.", sagte Isabella forsch und stieg die Treppen hoch. "Quidditch kann dir doch nicht plötzlich egal sein.", seufzte Harry. "Mir ist Quidditch nicht egal. Ich habe nur keine Lust zu spielen, wenn man mir nicht vertraut. Wood wird sicher bald Ersatz für mich finden und dann könnt ihr trainieren.", gab Isabella zurück. Harry redete auf seine Cousine ein, doch es brachte nichts. Diese ging in ihren Schlafsaal, holte ihre Schulsachen und kam umgezogen zurück in den Gemeinschaftsraum. Sie ging an Harry vorbei, kletterte durchs Portraitloch und machte sich auf den Weg zur Bibliothek. Harry folgte ihr und redete weiter auf sie ein. Isabella jedoch setzte sich in eine ruhige Ecke an einen freien Tisch und breitete ihre Schulsachen aus. Dann setzte sie sich an ihre Hausaufgaben. Harry seufzte leise. Er gab auf und ging zurück zur Umkleide, wo Katie und Oliver noch immer warteten. Die anderen waren bereits gegangen. Harry schüttelte den Kopf, woraufhin Wood schwer seufzte.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt