Nervös spielte ich mit meinen Fingern, während Beno den Wagen lenkte. Mir war der Beifahrersitz vorbehalten und ich blieb der Aussicht aus dem Seitenfenster gewidmet.
Die Landschaft zog an uns vorbei, was aus einigen Bäumen bestand, da wir eine Waldstraße zur Grenze nehmen mussten. Dort fand die Übergabe statt.
Mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen und die Angst war zum Greifen nahe.
Dieser Mann war ein Monster, der würde mich nie gut behandeln.
Meine einzige Hoffnung war meine Befreiung. Nur würde das eine Weile dauern bis mein Dad das Rudel wieder aufgebaut hatte.Beno legte seine Hand auf die meinen, damit ich aufhörte mit den Fingern zu spielen. Sein Beistand beruhigte mich wenigstens ein bisschen.
Nach einem Räuspern sagte er: „Ich hole dich zurück sobald ich kann. Der Plan steht längst wie wir das Rudel aufbauen werden. Sobald wir das Geld haben, fängt die Arbeit an.“
Ich nickte nur, aber blieb dem Seitenfenster gewidmet.Vielleicht sah ich den mir bekannten Wald ein letztes Mal. Denn nur weil jemand versuchte mich zu befreien, musste es noch lange nicht klappen.
„Ariela, ich werde dich nach Hause holen.“
Von mir kam ein erneutes Nicken, was er diesmal registrierte, da er kurz zu mir schaute.
Ich hielt meine Fassade aufrecht, obwohl ich am liebsten geheult hätte. Genau wie Cosima vorhin als ich mich verabschiedet hatte. Sie war zu einem Wasserfall mutiert und hatte kaum ein Wort über die Lippen gebracht.Ich hingegen blieb ernst und gab mich gelassen. Vor dem Monster würde ich mir keine Schwäche eingestehen.
Mit jeder Minute die verstrich stieg meine Unruhe an.
Meine Gedanken blieben bei meiner Schwester, weshalb ich leise fragte: „Meinst du er will deshalb mich? Also, weil Cosima… ja… eben Cosima ist.“
Eine sanfte, süße Seele, die man von der Grausamkeit auf diesem Planeten fernhalten musste.
Sie hatte nie an einem Kampf teilgenommen. Man hatte sie stets behütet und beschützt.Ich hingegen stand gerne an erster Front und half wo ich nur konnte. Mich hatte nie jemand davon abhalten können.
Beno gab ein Seufzen von sich, was mich dazu veranlasste doch zu ihm zu sehen. „Ich denke ja. Du bist eine allgemein bekannte Frau.“
„Also ist Darkbloom ein Fan von Kratzbürsten, die ihn bei der ersten Gelegenheit umbringen würden.“
Daran hatte ich natürlich längst gedacht, nur war der König sehr stark. Ich mag sehr gute Skills haben, aber dieser Mann war eine andere Stufe.
Die Aussicht erhielt erneut meine Aufmerksamkeit, dabei war dieser Wald unspektakulär.
Beno drückte mit seiner Hand leicht zu, weil ihm selbst die Worte fehlten.
Es bildeten sich leichte Tränen in meinen Augen, als ich sagte: „Beno, ich hab dich sehr lieb. Ich hoffe du vergisst das nie.“„Das klingt wie ein Abschied für die Ewigkeit. Dabei hole ich dich bald zurück.“
An diesen Glauben klammerte ich mich selbst fest, dennoch sollte ich realistisch bleiben. Die Chancen bestanden, dass ich bei Darkbloom bleiben musste.
„Ariela, ich habe dich auch sehr lieb.“
Mein Bruder, der Mann mit dem ich aufgewachsen war. Er hatte mich stets trainiert, damit ich überhaupt erst an Schlachten hatte teilnehmen können.
Auch ansonsten hatte er immer auf mich aufgepasst. Auf ihn war Verlass.
Es wäre seltsam ohne ihn zu sein.
Mein Blick wanderte langsam nach vorne, denn mir war bewusst, dass die Grenze bereits in Sicht war.
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Cruel Vampire King
WerewolfWerwölfe und Vampire befanden sich seit jeher in einem erbitterlichen Krieg. An den Erzfeind verkauft zu werden klang für Ariela nach einem grausamen Scherz. Allerdings hatte ihr Vater, Alpha des Rudels, genau das getan um den ewigen Krieg zwischen...