Keine Ahnung wie lange wir in dieser Umarmung standen, aber Aramis hielt durch, bis ich mich von ihm löste. Er hatte keine Beschwerde eingelegt und gewartet, bis ich mich wenigstens etwas besser fühlte.
Ich nahm gleich seine Hände, denn dann spürte ich weiterhin die Funken.
Plötzlich hörte ich hinter Aramis sich jemanden räuspern. Er drehte sich gleich um und ich spähte hinter ihm hervor. Es war einer der Wächter und man konnte ihm ablesen, dass er ungern störte. Wer weiß wie lange er dort gestanden hatte, bis wir die Umarmung gelöst hatten. Zumindest vermutete ich, dass er das abgewartet hatte.
Er verneigte sich leicht und hielt ein Kuvert hoch. "Meine Königin, das lag auf dem Tisch in der Küche."
Ich setzte mich in Bewegung und sagte dabei: "Oh, den habe ich ganz vergessen. Enno hat ihn dorthin gelegt."
In dem ganzen Stress war das untergegangen. Dabei war ich mich Normalfall sehr neugierig. Die Spannung stieg was Enno mir hatte mitteilen wollen.
Aramis stand in der nächsten Sekunde neben dem Wachen und nahm ihm mit einem Dank das Kuvert ab. Er roch daran und mir war klar, warum er das tat.
"Danke, Mister Paranoia. Du scheinst mich wirklich nicht wie einen Bauern opfern zu wollen. Das weiß ich zu schätzen." Entsetzt erwiderte er meinen Blick, dabei sollte er erkennen, dass das ein Scherz war. "Natürlich nicht. Du bist meine Frau. Ich beschütze dich mit meinem Leben." Das taten wir wohl beide. Erst letztens hatte ich bewiesen, dass ich ihn verteidigen würde.
Nun reichte er mir den Brief und erklärte dabei: "Ich wollte sicher sein, dass es mit keinem Gift für Werwölfe eingesprüht ist." Wie ich es mir gedacht hatte. In dem Fall konnte ich es verstehen, denn man hatte mich bereits umbringen wollen.
Kaum hatte ich es in der Hand, öffnete ich das Kuvert und holte den Brief hervor. Aramis nahm mir das Kuvert ab und riss es in der Mitte durch. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu und er erklärte: "Dort stand 'Ariela Wolfblood'. Es ist respektlos den falschen Namen zu verwenden." Mich ließ seine Reaktion leicht lächeln. Egal ob er wollte oder nicht, aber er konnte süß sein.
Der Brief war in der Mitte gefaltet und den faltete ich auf. Die Handschrift war leserlich, da hätte ich keine Probleme. So begann ich zu lesen.
"Liebe Ariela.
Dir wird einiges vorenthalten. Aramis spielt dir etwas vor und benutzt dich. Du bist nur ein Mittel zum Zweck.
Für Beweise und genaue Informationen triff uns heute Abend bei der alten Eiche. Sie befindet sich zwei Kilometer nördlich.
Falls du selbst Nachforschungen anstellen willst, dann empfehle ich für den Anfang die Akte von deinem Bruder im Büro deines Mannes zu suchen. Dort wirst du einige interessante Informationen finden.
Aramis ist bei weitem nicht der Mann für den du ihn hältst.
Wenn du nichts änderst und ihn zu Fall bringst, wird dein Bruder schon bald tot sein. Und deine Schwester ist es längst. Sie hat er als erstes beseitigt.
Enno."
Ich sah auf zu Aramis und während ich ihm den Brief reichte, fragte ich: "Hast du vor Beno zu töten?"
"Nein, mittlerweile nicht mehr. Es stand lange auf meinem Plan, aber der ist verworfen. Wie ich, ist dein Bruder am Frieden interessiert. Wir ziehen an einem Strang." Den Zettel hatte er entgegen genommen und fing zu lesen an. Dennoch antwortete ich: "Bei Beno ist es dasselbe. Zumindest will ich für ihn hoffen, dass er meinen Mate nie umbringen würde."
DU LIEST GERADE
Cruel Vampire King
WerewolfWerwölfe und Vampire befanden sich seit jeher in einem erbitterlichen Krieg. An den Erzfeind verkauft zu werden klang für Ariela nach einem grausamen Scherz. Allerdings hatte ihr Vater, Alpha des Rudels, genau das getan um den ewigen Krieg zwischen...