Kapitel 32

2.2K 202 349
                                    

Obwohl mir die übernatürliche Geschwindigkeit bekannt war, kniff ich meine Augen zusammen. Dabei könnte ich ansonsten den Täter ansehen, mit meiner Nachtsicht wäre es kein Problem jemanden zu erkennen.

In dem Fall vertraute ich meinem guten Geruchssinn, sofern ich die Person kannte, würde ich wissen wer es war. Ich schnupperte in der Luft und erkannte ihn sofort.

Am besten schlug ich meinen Kopf gegen die nächste Wand für meine Dummheit eine Schlussfolgerung zu ziehen. Natürlich war es Aramis, der mich gepackt und mitgenommen hatte. Es machte auch Sinn, immerhin hatte er direkt neben mir gestanden. So hatte er mich gleich schnappen können.

Die Reise fand ein schnelles Ende, denn ich wurde abrupt auf dem Boden abgestellt. Somit stand ich wieder auf meinen eigenen Füßen und trat einen Schritt zurück, um gewünschten Abstand zu erhalten. Dabei durfte ich feststellen, dass wir uns im Schlafzimmer befanden.

Also war der Abend offiziell gelaufen. Ansonsten hätte er uns nicht in den anderen Teil des Schlosses gebracht, sondern wäre in der Nähe vom Ballsaal geblieben.

Trotzdem machte sein Handeln wenig Sinn. Das war eine drastische Maßnahme für die Tatsache, dass die Lichter ausgegangen waren.

Verwirrt sah ich auf zu Aramis, der gleich erklärte: "Niemand entführt oder bringt dich um. Damit du weiterhin in Sicherheit bist, habe ich dich von dort weg gebracht."

Aja, da war jemand paranoid. Immerhin könnte es lediglich ein Stromausfall gewesen sein. Man musste nicht das Schlimmste vermuten.

Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, allerdings kam mir Aramis zuvor: "Alle Gäste werden nach Hause gebeten. Solange unklar ist wer genau meine Eltern ermordet hat, gehe ich kein weiteres Risiko ein."

Meiner Ansicht nach übertrieb er, aber bitte. Am Ende war er der König und mir konnte es im Grunde egal sein. Dann ersparte ich mir weitere Folter auf dem Ball. Ein Kennenlernen mehrerer Blutsauger blieb mir damit erspart.

Ohne etwas darauf zu erwidern, ging ich an ihm vorbei. Wenn der Abend gelaufen war, konnte ich duschen gehen. Wobei das Wichtigste war, dass ich aus diesem Kleid raus kam. Abendkleider waren meist nicht die angenehmsten.

Ich kam nur ein paar Schritte weit, denn der König packte mich am Handgelenk. Ich drehte mich ihm zu und das mit erhobener Augenbraue, was eine stille Frage war.

Da war er wieder, der bekannte kalte Blick, den er mir nur zu gerne schenkte. Ich hatte ihn fast schon vermisst.

"Ariela, falls du denkst, dass das Werwölfe waren, dann muss ich dich enttäuschen. Kein Werwolf kommt ohne meinem Wissen so weit in mein Reich."

Der Gedanke war mir nicht mal gekommen. Aus demselben Grund wie er ihn genannt hat. Es war ausgesprochen unwahrscheinlich, dass sich jemand hierher verirrte. Alleine wegen dem Frieden hielten die Werwölfe die Füße still.

Ich entriss ihm mein Handgelenk und antwortete: "Falls das gerade Absicht war, dann würde ich eher einen Vampir vermuten. An deiner Stelle würde ich mich ranhalten den Mörder zu finden. Ansonsten verreckt noch jemand."

Die Wut keimte in ihm hoch, was man hörte als er fragte: "Was denkst du was ich mache? Es sind längst Profis an dem Fall dran." Ich legte den Kopf schräg und musterte ihn. "Profis? Wo sind dann die Antworten?"

"Ist dir bewusst was für eine große Ermittlung das ist? Die hat man nicht innerhalb weniger Tage abgeschlossen. Vor allem weil der Mord nicht erst vor kurzem passierte. Solche Fälle dauern bis sie gelöst sind."

An sich war mir all das bewusst, aber in mir war das starke Verlangen ihn zu provozieren. Bei seinem Verhalten war das kein Wunder. Irgendwie musste ich mich wehren, auch wenn ich das nur bedingt tun konnte.

Cruel Vampire KingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt