Kapitel 10

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Immer wieder verlor ich mein Bewusstsein und wurde kurz darauf wieder wach. Vielleicht war es auch länger. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren.

Wer weiß welcher Tag oder wie spät es war. Im Grunde war es mir auch egal.

Die Schmerzen machten mich fertig. Da könnte niemand einen klaren Gedanken fassen.

Bei meinem nächsten Erwachen war etwas anders, denn ich hörte ein Rasseln. Die Kette meiner Hände wurde lockerer gemacht, weshalb ich seitlich umkippte. Ich hatte keine eigene Kraft mehr, um mich zu halten. Ich schaffte es nicht mal meine Augen zu öffnen.

Jemand fing mich seitlich auf und die Handschellen wurden geöffnet. Ich gab einen leisen Ton der Erleichterung von mir, als das Silber meine Haut nicht mehr berührte.

Als nächstes löste man meine Fußketten und jemand hob mich hoch. Ich selbst gab keine Regung von mir.

Endlich war das Silber weg. Diese Höllenqual fand ein Ende.

Mein Träger setzte sich in Bewegung und sagte: "Kleine Wölfin, ich hoffe du hast deine Lektion gelernt." Es mangelte mir an jeglicher Kraft, weshalb ich still blieb. Dabei hätte ich ihn zu gerne angeschrien, nur musste ich das auf später verschieben.

Jeder Schritt den Aramis machte, tat mir weh. Der Schmerz pochte mittlerweile durch meinen ganzen Körper. Das Silber mag nicht mehr direkt an meiner Haut sein, dennoch brannten die Wunden.

Mein Verstand war ganz benommen und ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Da war es schwer seine vorheringen Worte überhaupt richtig zu verstehen.

"Für heute kommst du auf ein Krankenzimmer, danach sehen wir weiter." Entweder täuschte ich mich oder seine Stimme klang nicht ganz so kalt wie sonst. Vielleicht waren es auch meine benebelten Sinne.

Nebenbei nahm ich wahr wie eine Tür geöffnet wurde. Endlich war ich aus dem Kerker. Ich hätte es nicht mehr lange ertragen hier unten zu verrotten.

Der König sagte zwar etwas, aber ich verstand es nicht mehr. Ich driftete ab und verlor mein Bewusstsein.

~~~

Der unerträgliche Schmerz hatte ein Ende gefunden. Meine Wunden brannten zwar leicht, aber ansonsten hatte sich mein Zustand wesentlich gebessert.

Ich schaffte es sogar meine Augen zu öffnen. Es war dunkel, also musste es mitten in der Nacht sein.

Nach einer kurzen Beobachtung, durfte ich feststellen, dass ich in einem Bett lag. Das Zimmer war mir vollkommen unbekannt. Es wirkte wie ein Krankenzimmer. Normalerweise war das bei Verletzungen üblich, aber doch nicht in meinem Fall.

Moment.

Was machte ich überhaupt hier? Ich sollte im Kerker sein, angekettet wie ein Hund.

Es dauerte einen weiteren Moment bis mir alles wieder einfiel. Aramis hatte doch noch beschlossen so gnädig zu sein mich loszubinden. Und er hatte mich hierher gebracht.

Dabei würde es wesentlich mehr Sinn machen, wenn er das jemand anderen hätte tun lassen. Nicht, dass ich ihn für eine Prinzessin hielt, die Dreck nicht anfasste, aber nach den Qualen im Kerker, hatte ich nicht den besten Zustand. Erstens nahm man den Geruch seiner Umgebung an. Zweitens hatte ich Schweißausbrüche wegen der Schmerzen gehabt. Drittens Werwölfe waren Abschaum für Vampire.

"Hi."

Beinahe hätte ich aufgeschrien vor Schock. Mir war Tiana vollkommen entgangen. Sie hatte drüben beim Fenster gestanden, welches sich rechts hinter mir befand, und kam auf mich zu.

Cruel Vampire KingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt