Jedes Mal schlief ich nur für kurze Zeit ein. Ich erlaubte es mir nicht Tiefschlaf zu haben. Solange ich mir ein Zimmer mit dem König der Monster teilte, würde ich nie mehr erholsamen Schlaf haben.
Schließlich hatte ich es nicht mehr ausgehalten und war aufgestanden. Ich stand vor dem Fenster und genoss die Aussicht. Langsam ging die Sonne auf und das war ein schöner Anblick. Mit solchen kleinen Dingen konnte man sich ein bisschen ablenken.
Obwohl meine Gedanken kurz darauf stets bei Aramis landeten. Sein Verhalten machte keinen Sinn und mein Verhalten im Grunde genauso wenig.
Ich legte den Kopf schräg und sah geradeaus. Nach dem Garten war eine hohe Mauer und dahinter lag Wald. Noch weiter hinten befand sich ein Berg. Der Gipfel war weiß und das ließ mich seufzen. Wie sehr ich doch Schnee verabscheute.
Warum teilte mir die Mondgöttin ausgerechnet einen Vampir zu? Die Dinger liebten die Kälte. Mir war die Wärme lieber.
Wobei Aramis allgemein ein Griff in die Tonne war. Da kam es auf den weiteren negativen Punkt nicht mehr an.
Wenigstens war der Schnee nicht im Tal. Ein kleiner Trost in dem Ganzen.
Die Sonne kam immer weiter hinter dem Berg hervor. Man könnte denken, dass mir derart langweilig war, weshalb ich das beobachtete. Aber eigentlich empfand ich das als beruhigend. Ich brauchte das gerade. Einfach hier zu stehen und nach draußen zu schauen.
Plötzlich hörte ich wie sich die Zimmertür öffnete. Unwillkürlich versteifte ich mich und mein Herz fing zu rasen an. Seine Anwesenheit löste Angst aus. Nach unserem letzten Gespräch war sie berechtigt.
Die Tür wurde zugeknallt, was sich viel zu laut anhörte. Obwohl man seinen Feind stets im Blick behalten sollte, blieb ich dem Fenster zugewandt.
Danach herrschte Stille und die brachte mich beinahe um. Die Gewissheit das der König da war, nur gab er kein Lebenszeichen von sich. Das war wie eine Art der Folter.
Ich versuchte mich auf das draußen zu konzentrieren. Im Garten gab es viel zu entdecken, denn der war groß. Die Mauer an der Grundstücksgrenze konnte man gerade noch erkennen. So hoch sie war, aber dir Bäume dahinter überragten sie.
Der Berg hatte unten einen Wald, bis am oberen Ende der Schnee anfing, dort hörte er auf. Vielleicht war dort oben ganzjährig Schnee, weshalb nichts mehr wuchs. Der Berg war sehr hoch, damit war die Wahrscheinlichkeit gegeben.
So unwichtig die Frage war, ich wollte die Stille zwischen uns beenden, weshalb ich fragte: "Ist auf dem Berg ganzjährig Schnee? In welcher Region in deinem Reich befinden wir uns?"
Ich sollte endgültig klären, ob Hoffnung bestand oder, ob ich fast das ganze Jahr lang mit Schnee rechnen konnte. Immerhin waren 70 Prozent seines Landes meist winterlich. Nur in den anderen 30 Prozent gab es auch bessere Monate.
Ich hörte Schritte, was meine innere Unruhe ansteigen ließ, denn er kam in meine Richtung. Es war ein Wunder, dass Aramis mich das überhaupt wissen ließ.
Schließlich stellte er sich neben mich, dennoch blieb ich der Aussicht gewidmet. "Im Winter fällt viel Schnee und der Berg ist sehr hoch. Infolgedessen ist der Bergspitze auch im Sommer mit Schnee bedeckt. Nur im Tal wirst du im Sommer verschont."
Also befanden wir uns in den 30 Prozent. Bei der nächsten Gelegenheit sollte ich das feiern. Vielleicht durfte ich später ja Tiana treffen.
Ein paar Dinge gab es noch zu klären, weshalb ich die Fragerei fortsetzte. "Was ist mit dem Frühling und dem Herbst?"
"Von Sonnenschein bis zu Regen und Schnee ist alles dabei. Wir müssen uns überraschen lassen, welches Wetter uns erwartet." Dann konnte ich mich innerlich auf die Jahreszeiten vorbereiten. Und natürlich beten, dass wir von zu viel Kälte verschont blieben.
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Cruel Vampire King
WerewolfWerwölfe und Vampire befanden sich seit jeher in einem erbitterlichen Krieg. An den Erzfeind verkauft zu werden klang für Ariela nach einem grausamen Scherz. Allerdings hatte ihr Vater, Alpha des Rudels, genau das getan um den ewigen Krieg zwischen...