Kapitel Zehn

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Für die in Kapitel Neun angesprochene Kurzschlussreaktion werde ich für dieses Kapitel eine Warnung setzen!
Die Warnung lautet: Selbstverletzendes Verhalten (SVV)

Laura
Nachdem Felix mein Zimmer verlassen hatte, musste ich mich erst mal auf mein Bett setzten. Das schlechte Gewissen nagte an mir, weil ich sie weggedrückt hatte, und das nimmt sie mir jetzt übel. Ich starrte mein Handy an und überlegte, ob ich sie noch mal anrufen und mich noch mal entschuldigen sollte oder ob ich ihr jetzt mit meiner Art auf die Nerven gehe.

Ich sagte ja, du bist ein nichts. Jetzt hast du es geschafft das sich alle so langsam von dir abwenden. Meine innerliche Stimme war wieder da. Du wirst sehen, irgendwann bist du allein. Es wäre für alle beteiligten das Beste, wenn du einfach diesen Planeten verlassen würdest.

Im Bruchteil einer Sekunde stand ich wieder am Rande des Abgrunds und war nur einen Schritt davon entfernt auf die Stimme zu hören. Wem mache ich eigentlich was vor? Sterben ist friedlich, leicht. Leben ist schwerer.

Ich lief ins Badezimmer, um mir einmal das Gesicht zu waschen. Nachdem ich fertig war betrachtete ich mich im Spiegel. Wütend sah ich mein Spiegelbild an und mein Blick viel auf eine Packung Rasierklingen die eigentlich für meinen Rasierhobel gedacht sind.

Ich nahm die Packung in die Hand und betrachtete sie. Was wäre wenn?

Mich würde doch eh keiner vermissen.

Na los! Dich will eh keiner! Meine innerliche Stimme ließ mir einfach keine Ruhe.

Ich war mittlerweile wie in einem Rausch gefangen und kämpfe verbittert dagegen an. Im nächsten Moment spürte ich einen heißen Schmerz, der sich über meinen Arm zog.

Ich sah auf meinen Arm hinab, an dem das Blut hinablief. Der Schmerz tat gut, er betäubte für einen Moment den Seelischen.

Meine Sicht klärte sich und ich ließ vor schreckt die Rasierklinge fallen. Was habe ich nur getan?

Schluchzend hielt ich den Arm unter Wasser und versuchte anschließend mit Tüchern die Blutung zu stillen

Nachdem ich die Blutung so gut es ging, gestillt hatte und in meiner Tasche, was zum Verbinden gefunden habe, klopfte es plötzlich an der Tür. Ich zuckte zusammen und sah etwas panisch rüber zur Tür.

,,Laura? Ich bin es." Hörte ich Felix sagen. Ich war hin und her gerissen.

,,Bitte mach die Tür auf. Ich will doch nur dir helfen." Kam es von ihm. Dieser Satz, den habe ich schon zu oft gehört und am Ende hat man mich fallen lassen. Wie ein altes Spielzeug was kaputt war oder langweilig geworden ist.

,,Mir kann man nicht mehr helfen, dafür bin ich schon zu stark gebrochen." Schrie ich schon beinahe.

,,Lass es mich bitte versuchen. Du musst es nur zulassen." Er versuchte so ruhig wie möglich zu sprechen, aber in seiner Stimme klang sorge mit.

,,Bitte lass mich einfach allein, so wie es jeder immer macht." Ich sackte auf dem Bett zusammen und fing wieder hemmungslos an zu heulen. Mein Körper erbebte jedes Mal.

Plötzlich zuckte ich wegen einem lauten Knall zusammen, ich hob den Kopf und sah das Felix im Türrahmen stand.

,,Du hast wohl vergessen das ich Taekwondo kann." Meinte er nur und kam zielstrebig auf mich zu. Panisch versuchte ich von ihm wegzukommen.

,,Laura was ist los? Rede doch bitte mit mir." Ich schüttelte nur den Kopf und vermied den Augenkontakt zu ihm, Felix seufzte und entfernte sich wieder vom Bett. Er drehte sich um, ging zur Tür und schloss diese, dann kam er wieder langsam auf mich zu und lies sich am Fußende des Bettes nieder und sah mich nur an. Sein Blick glitt durch mein Zimmer und blieb an etwas neben mir hängen. Ich folge seinem Blick und sah neben mir WolfChan liegen.

Ich nahm ihn an mich und sah ihn an. Ich sah Felix an und öffnete meinen Mund.

,,Nachts wenn ich nicht schlafen kann... ist er immer an meiner Seite. Naja,... es gibt natürlich auch Nächte, wo er mich einfach nicht beschützen kann." Ich holte tief Luft. ,,Es ist leider nicht so einfach für mich zu reden Felix. Bitte versteh das. Ich führe einen erbitterten Kampf gegen mich selbst."

Er sah mich nur an. Ich musterte ihn einen kurzen Moment, bis ich meinen Blick wieder auf WolfChan richtete.

,,Kann es sein das Chan dein Bias ist?" Ruckartig hob ich den Kopf und sah ihn nur an.

,,Wie kommst du darauf?"

,,Du verhältst dich so. Ist jetzt aber nebensächlich. Pass auf ich fliege morgen zurück nach Korea, wie sieht es bei dir aus?"

,,Ich fliege noch heute Abend zurück nach Deutschland ich muss noch rechtliche Dinge klären."

,,Was hast du danach vor?"

,,Ich wollte zu bekannten erstmal."

,,Das, was ich vorhin gesagt habe, das Chan will das du zu uns kommst, war ernst gemeint."

,,Felix... nichts für ungut, aber ich halte das für keine gute Idee. Ich würde euch nur im Weg stehen."

,,Ach quatsch. Das glaube ich nicht."

,,Ich überlege es mir. Aber ich hoffe nicht zu sehr auf ein Ja."

,,Na gut. Unsere Manager werden sich dann bei dir einfach melden. Wann genau fliegst du?

,,Gegen 17 Uhr."

,,Okay dann gehen wir jetzt raus und genießen noch ein bisschen Paris."

i hate to admit (a Stray Kids Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt