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Ich möchte darauf hinweisen, dass keine der genannten Personen außer meinen OCs mir gehört und ich niemandem was Böses will.
Ich kenne keine der Personen persönlich und weiß nicht wie sie im wahren Leben sind.
Das hier ist reine Fiktion! Dementsprechend hat sich nichts davon wirklich zugetragen und ich hoffe, dass es auch nie dazu kommen wird.
Somit gehören alle real existierenden Personen selbstverständlich nur sich selbst.
Meine OC logischerweise mir.
Ich verdiene damit auch kein Geld!

Ich wünsche euch viel Spaß und würde mich über jede Rückmeldung freuen.


Seit ich denken kann dreht sich in meinem Leben alles um Handball. Mit 8 habe ich angefangen im Verein um die Ecke zu spielen. Auch meine Mutter und mein Vater haben jahrelang Handball gespielt. Nur meinen Bruder hat es zum Fußball getrieben.

Bis zur A-Jugend spielte ich immer im selben Verein, bis es mich dann für eine Saison zum Nachbarverein trieb. Danach kehrte ich noch für ein paar Jahre zu meinem alten Verein zurück, bis mich dann doch die Motivation verließ. 5 Jahre habe ich seit dem keinen Ball mehr in der Hand gehabt. Zwischenzeitlich habe ich mich an anderen Sportarten wie Thai Boxen oder Fitness ausprobiert. Aber letztendlich macht mir nichts so viel Spaß wie das Handballspielen, deswegen hatte ich mich im Sommer wieder in einem Verein angemeldet. Wir trainierten wenn es passte 2 mal die Woche, eine bunt gemischte Truppe. Wir spielten keine Punktspiele, waren einfach froh wenn es mit dem Training klappte und wir dort unseren Spaß am Sport haben konnten. Ein wenig traurig war ich schon, der Wettkampfgedanke fehlte schon, aber in unserer Mannschaft waren viele im Schichtdienst oder auch mit chronischen Verletzungen, dass ein normaler Spielbetrieb einfach nicht möglich wäre. Davon mal abgesehen hätte ich an den meisten Wochenenden sowieso keine Zeit für ein eigenes Spiel.

Meine Eltern haben eine Dauerkarte beim Rekordmeister THW Kiel, wenn mal einer von ihnen verhindert ist, lasse ich es mir nicht nehmen und schaue mir liebend gerne ein Spiel in der Ostseehalle an. In den letzten Jahren habe ich einfach das alles zu sehr in den Hintergrund geraten lassen. Ich habe mich nach knapp 7 Jahren von meinem Freund getrennt. Es war keine leichte Entscheidung, doch am Ende war es die Richtige. Zu lange habe ich mich kleinmachen lassen und es nicht gemerkt. Zu lange habe ich mich nicht mehr um mich und meine Bedürfnisse gekümmert. Ich war kaum noch ich selbst, habe immer hintenangestanden. Doch damit ist jetzt Schluss. ICH bin jetzt wieder die Nummer 1 in meinem Leben und das soll sich auch erstmal nicht so schnell ändern. Im April hatte ich einen Schlussstrich gezogen.

Jetzt haben wir November und ich sitze eingekuschelt auf meinem Sofa im Wohnzimmer. Einige Kerzen brennen und im Fernsehen läuft die Partie THW Kiel gegen Füchse Berlin. Seit August wohne ich nun nicht mehr in Kiel. Ich bin im Sommer nach Flensburg gezogen. Warum ausgerechnet Flensburg? Ich brauchte nach der Trennung einfach eine Veränderung. Abstand von Kiel und all dem Stress. Ich mag den Norden, ich liebe das Meer und könnte mir kaum vorstellen nicht immer Zugang zum Wasser zu haben. Egal wie schlecht das Wetter oft ist, doch ist es für mich einfach beruhigend. Ich mag auch die Berge, keine Frage. Aber das Meer ist einfach mein Wohlfühlort Nummer 1.

Mein Staatsexamen zur Physiotherapeutin habe ich vor 5 Jahren erfolgreich abgeschlossen, auch den Bachelor of Science hatte ich kurze Zeit später in der Tasche. Nach einer kurzen Pause fing ich an mich in Richtung der Sportmedizin in der Physiotherapie zu spezialisieren. 1 Jahr lang betreute ich die Football Mannschaft der Kiel Baltic Hurricanes. 2 Jahre lang zog es mich dann nach Köln, ich wollte mehr. Ich bekam einen Platz für den Master an der Sporthochschule in Köln. Die Zeit in Köln war wirklich cool, die Stadt ist mega und auch die Menschen dort. Ganz anders als hier bei uns im doch eher kühlen Norden. Doch war ich mehr als froh, den Master in der Regelstudienzeit mit Bestnote abschließen zu können und wieder in die Heimat zurückzuziehen. 2 Jahre lang betreute ich unteranderem die U23 und ein paar Jugendmannschaften von Holstein Kiel.

Doch dann kam im Mai das Angebot von der SG Flensburg Handewitt. Sie suchten zur neuen Saison einen neuen Physio. Ich brauchte nicht wirklich lange zu überlegen. Was hatte ich noch zu verlieren. Klar machte es mir viel Spaß bei Holstein Kiel die Fußballer zu behandeln. Aber ich brauchte wirklich Veränderung. Flensburg ausgerechnet Flensburg und das als geborene Kielerin.

Jetzt bin ich also schon fast 4 Monate hier. Und was soll ich sagen? Es gefällt mir. Es gefällt mir mehr als gut. Es war wirklich die richtige Entscheidung zuzusagen. Klar anfangs gab es einige Witze und Sticheleien in Richtung Kiel, aber auch das hat sich relativ schnell gelegt. Die ganze Mannschaft, Trainerteam, Betreuer, Vorstand etc. hatten mich super aufgenommen und wir verstanden uns alle richtig gut. Am besten verstand ich mich aber mit Emil Jakobsen. Der Däne und ich waren mittlerweile wirklich Freunde geworden und unternahmen auch privat ab und zu etwas zusammen.

Der THW gewann mit 30:26. Flensburg hatte gestern ebenfalls zu Hause gegen die Löwen mit 33:25 gewonnen. In knapp einem Monat war das letzte Spiel vor der Europameisterschaft. Und auch das letzte Spiel vor Weihnachten.

Das bedeutete auch endlich ein bisschen Urlaub. Ich hatte natürlich nicht die ganze Zeit frei, ich musste auch weiter in der Praxis aushelfen, aber 2 Wochen zwischen Weihnachten und der ersten Januarwoche waren mir gegönnt. Danach hoffte ich auch ein paar der Spiele vor Ort sehen zu können. So oft hatte man ja nicht die Gelegenheit eine EM im eigenen Land mitzuverfolgen. Zumindest ein paar Spiele der Hauptrunde in Hamburg erhoffte ich mir angucken zu können. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit würden dort Dänemark, Schweden und Norwegen spielen. Die deutsche Nationalmannschaft spielte die Vorrunde in Berlin und die voraussichtliche Hauptrunde dann in Köln. Gerne würde ich mir auch dort ein Spiel ansehen, da ich dann aber schon wieder arbeiten müsste, würde das wohl eher nichts werden. Der Großteil der Flensburger Mannschaft kam ja aber ohnehin aus Dänemark, da bietet sich das ja auch an, nach Hamburg zu fahren.

Das letzte Spiel gewann die SG mit 34:32 in Balingen. Die Rückfahrt an diesem Freitag war lang, bereits am Sonntag war Heiligabend. Mitten in der Nacht waren wir zurück im hohen Norden angekommen. Das war wirklich ein Nachteil. Die Auswärtsfahrten waren alle ziemlich weit und nervenaufreibend. Den meisten blieb nicht viel Schlaf, auch wenn viele von ihnen bereits im Bus einiges an Schlaf versuchten mitzunehmen. Für die Dänen unter ihnen war die Heimreise zu der Familie am 23.12. nicht ganz so lang. Auch ich hatte nur eine kurze Fahrt von gut einer Stunde vor mir.

Am Bus verabschiedete ich mich von allen und wünschte denen die zur EM fuhren eine erfolgreiche und verletzungsfreie Länderspielzeit.

For evigt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt