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Der nächste Tag begann etwas später mit dem Frühstück, sodass die Jungs noch etwas länger schlafen konnten. Das hatten sie sich auch redlich verdient. Heute stand neben einer kleinen Trainingseinheit am Nachmittag auch noch Pressetermine an. Am späten Vormittag ging es für Spieler und Trainer also in den Besprechungsraum, in dem alle von den unterschiedlichsten Medien interviewt wurden.

Da wir in der Zeit nichts zu tun hatten, entschieden Louise und ich uns doch mal den Spa Bereich des Hotels auszutesten. Wenn man schon mal die Gelegenheit hatte. Wir zogen uns also um und gingen dann nur mit Badebekleidung und Bademantel mit unseren Handtüchern die 2 Etagen nach oben. Es gab 2 Saunen, einen kleinen Pool und 2 Whirlpools. Massagen konnte man auch noch dazu buchen, aber so viel Zeit hatten wir auch nicht. Wir entschieden uns erstmal für den Whirlpool. Es war herrlich entspannend und tat wirklich gut. Danach testeten wir noch die beiden Saunen und zum Abschluss ging es noch einmal in den Whirlpool, ehe wir geschockt feststellten, dass nicht mehr viel Zeit blieb um noch rechtzeitig fertig bis zur Abfahrt zum Training zu werden. Wir beeilten uns also, schnappten unsere Sachen, und machten uns auf in Richtung des Fahrstuhls. Louise fuhr schon mal die 2 Stockwerke nach unten, ich musste noch schnell ganz dringend auf die Toilette.

Im Fahrstuhl suchte ich in den Taschen meines Bademantels bisher vergeblich nach meiner Zimmerkarte. Das kann doch jetzt nicht wahr sein, wo war dieses dumme Teil. Hatte ich sie oben liegen gelassen? War sie dort aus der Tasche gerutscht? Ich suchte jetzt bestimmt schon das 3-mal die linke Tasche des Mantels ab und war jetzt das 2. Mal auf dem Weg nach unten. In dem Moment öffnete sich endlich die Fahrstuhltür. Oben lag die Karte auch nicht.

Ich trat aus dem Fahrstuhl heraus und ging immer noch suchend, jetzt wieder die rechte Tasche, den Flur entlang in Richtung meines Zimmers. Gerade als ich die weiße Plastikkarte hinter der weißen Stoffschicht der Bademanteltasche spürte, spürte ich auch noch etwas ganz Anderes. Nämlich den harten Teppichboden unter meinem Hintern. Geschockt keuchte ich kurz auf. „Oh Gott. Entschuldige Pia, ich war so in mein Handy vertieft, ich habe gar nicht auf den Weg geachtet und dich übersehen.", hielt mir ein bedröppelt reinblickender Mathias seine Hand vor die Nase. Ich wusste so schnell gar nicht was geschieht. Ich griff immer noch sprachlos seine Hand und ließ mich von ihm wieder auf die Beine ziehen. Als ich wieder stand bemerkte ich erst, dass sich der Gürtel meines Bademantels anscheinend gelöst hatte, schnell zog ich also die beiden Seiten wieder übereinander und verknotete den Bademantel. Wie unangenehm. Ich schüttelte kurz meinen Kopf, merkte ich, dass ich Mathias immer noch nicht geantwortet hatte und auch eigentlich gar keine Zeit mehr hatte. „Macht nichts, ich habe auch nicht auf den Weg geachtet.", antwortete ich daher. „Tut mir ehrlich leid. Ich hoffe du hast dir nicht weh getan?!", fragte der Blonde und hob dabei sein Handy und meine Zimmerkarte vom Fußboden auf. „Nein, quatsch alles gut. Ich habe ja genauso Schuld daran.", sagte ich. „Dann ist ja gut. Hier deine Zimmerkarte, wir sehen uns gleich unten.", sagte der Däne und fuhr sich dabei einmal mit seiner Hand durch die Haare. „Oh man, ja ich muss mich beeilen. Louise und ich waren oben im Spa und haben total die Zeit vergessen.", sagte ich und war mir sicher das mein Gesicht immer noch ein bisschen rot vor Scham war. Mir ist Mathias Blick natürlich nicht entgangen, als ich kurz mit dem geöffneten Bademantel vor ihm stand. Viel Gedanken darüber machen konnte ich mir jetzt aber nicht, denn eigentlich müsste ich in spätestens 5 Minuten unten sein, dachte ich. „Ich kann ja sagen, dass ich dich aus Versehen aufgehalten habe, falls du es nicht schaffst.", antwortete mir Mathias. „Das wäre mega nett von dir. Ich schaffe es sicherlich nicht ganz pünktlich. Bis gleich.", sagte ich und entfernte mich mit schnellen Schritten die letzten Meter bis zu meinem Zimmer.

Im Zimmer angekommen entledigte ich mich so schnell es ging meines Bikinis und sprang unter die Dusche. Den Bademantel hatte ich schon beim Betreten des Zimmers auf den Boden fallen lassen. Im Eiltempo wusch ich mich und war froh meine Anziehsachen schon vor dem Spa Besuch bereitgelegt zu haben. So schnell hatte ich mich glaube ich noch nie fertiggemacht, ich zog mir schnell die Klamotten über, für Haare waschen hatte ich natürlich jetzt erst recht keine Zeit mehr. Aber das würde wohl eher mein geringstes Problem werden, bin ich schließlich schon 5 Minuten über der Zeit. Hastig zog ich mir noch meine Jacke über und schnappte mir Handy und Zimmerkarte. Ich sprintete den Gang runter zum Fahrstuhl und hoffte, dass der Fahrstuhl nicht zu lange brauchte. Ich hatte Glück, denn einer der Fahrstühle befand sich noch hier auf der Etage. Unten angekommen verließ ich schnellen Schrittes den Fahrstuhl in Richtung Ausgang. Der Bus stand schon mit laufendem Motor vor der Tür und ich war mir sicher das nur auf mich gewartet wurde. Denn die hintere Tür des Busses war bereits geschlossen, ich betrat den Bus also durch die vordere Tür und stieß mir natürlich beim hinaufgehen der engen Treppe mein Schienbein. Das wird einen schönen Bluterguss geben. Fluchend kletterte ich die letzten 2 Stufen hoch und ließ mich dann geschafft auf den freien Platz neben Louise fallen.

Ich entschuldigte mich mit rotem Kopf beim Trainer und den anderen Verantwortlichen. „Alles gut. Mach dir keinen Kopf. Mathias hat schon Bescheid gesagt, sonst hätten wir schon ein Suchtrupp losgeschickt.", antwortete mir Nikolaj und grinste mich an. „Kommt nicht nochmal vor.", erwiderte ich und rutschte etwas tiefer in meinen Sitz. „Was hast du noch so lange gemacht?", fragte mich Louise flüsternd. Die Dänin hatte auch noch feuchtes Haar und ich war beruhigt, dass anscheinend keiner sauer auf mich war oder es gar Konsequenzen geben würde. „Ich habe meine Schlüsselkarte nicht gefunden und dann als ich sie endlich hatte bin ich auch noch mit Mathias auf dem Flur zusammengestoßen. Das hat mich alles wichtige Zeit gekostet.", flüsterte ich zurück. „Ach deshalb hatte er eben mit Nikolaj gesprochen. Sei froh das er deine Verspätung angekündigt hat, sonst hättest du jetzt schön Strafe zahlen können.", lachte die Blonde neben mir. „Na da habe ich aber wirklich Glück gehabt. So ein Ärger aber auch.", antwortete ich. Da hatte der Jüngere mir wohl mehr oder weniger noch den Arsch gerettet, dachte ich.

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