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Der nächste Morgen kam mal wieder viel zu früh, auch wenn ich doch recht schnell eingeschlafen war heute Nacht. Ich quälte mich also mehr oder weniger aus dem Bett, zog mich an und begab mich dann nach unten zum Frühstück. Der Frühstücksraum war schon recht gefüllt und die Stimmung ausgelassen. Nach ein paar Kaffee und ein paar Brötchen setzte ich mich auf den freien Stuhl neben Mathias. „Hej, soll ich mir deinen Oberschenkel denn gleich nochmal kurz angucken, bevor es ins Training geht?", fragte ich ihn. „Hej, ja klar. Etwas Zeit ist ja noch, soll ich bei dir klopfen, wenn ich soweit bin und dann gehen wir zusammen runter?", fragte er. „So machen wir das, dann bis gleich.", antwortete ich und ging schon mal hoch ins Zimmer um mich fertig zu machen und Zähne zu putzen. Danach setzte ich mich auf den Sessel in meinem Zimmer und scrollte durch die sozialen Medien, bis Mathias fertig war.

Etwa 15 Minuten später klopfte es und ich öffnete die Tür. Wie erwartet stand dort Mathias und lächelte mich an. „Bin so weit.", sagte er. „Gut, dann lass uns mal.", sagte ich und trat aus der Tür. Zusammen fuhren wir mit dem Fahrstuhl die letzten 3 Etagen nach oben in die Richtung der kleinen Konferenzräume, die für uns mit Behandlungsliegen ausgestattet wurden. Oben angekommen lies ich mir von Mathias noch einmal zeigen wo genau es denn zwickte. „Dann zieh am besten erstmal deine Hose aus und leg dich auf den Rücken.", sagte ich und der Blonde tat wie ihm aufgetragen wurde. Mit flinken Fingern hatte ich schnell die betroffene Stelle gefunden. „Das fühlt sich ganz nach einer Muskelverhärtung an. Ich würde dir das einmal versuchen raus zu massieren und dann kannst du nach dem Training am besten nochmal über die Stelle rüber rollen. Sollte es nach dem Training doch wieder stärker verhärtet sein, kannst du dich aber gerne sonst auch noch mal bei mir melden, dann lege ich nochmal Hand an.", sagte ich. „Okay, dann vertraue ich jetzt mal ganz auf deine magischen Hände und dann wird das schon.", antwortete er und lies seinen Kopf wieder sinken. Ich massierte ihm den Oberschenkel und versuchte gezielt die verhärteten Muskelfasern zu lösen. Ganz schmerzfrei war das Ganze sicher nicht, aber der Handballer vor mir lies sich nichts anmerken. So viel Zeit war jetzt auch nicht mehr bis zum Training, aber ich gab mein Bestes, um den Dänen fürs erste beschwerdefrei zu kriegen. Auf einem Bein konnte man ja bekanntlich nicht lange stehen, also massierte ich ihm auch noch den anderen Oberschenkel ein wenig präventiv. „Fertig. Teste gerne gleich beim Training mal alles aus und dann meldest du dich nochmal.", sage ich und warte bis der größere sich wieder angezogen hat. Ich desinfizierte schnell alles und warf eines der Handtücher in den Korb. „Danke dir, fühlt sich schon viel besser an.", sagte er und zusammen machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. „Dann bis gleich.", zwinkerte der Däne mir noch einmal zu, bevor ich in meinem Zimmer verschwand um mir die Hände zu waschen.

Das Training verlief gut und ohne weitere Vorkommnisse. Im Bus sah ich Mathias von hier vorne fragend an und er hob mir nur den Daumen zur Bestätigung, dass augenscheinlich alles in Ordnung war mit seinem Oberschenkel. Zufrieden nickte ich ihm daraufhin zu und drehte mich wieder nach vorne. Ein wenig aufgeregt, auf das morgige Spiel war ich tatsächlich schon. Ausgerechnet gegen Frankreich im Finale. Das würde alles andere als einfach werden, aber ich hoffte einfach auf einen nicht so guten Tag der Franzosen.

Nachdem Abendessen saßen die meisten von uns noch eine Weile zusammen im Gemeinschaftsraum und spielten Spiele, Tischtennis oder unterhielten sich einfach nur. All zu spät wurde es heute aber nicht, da alle ausgeschlafen in den Finaltag morgen starten wollten. Ein wenig traurig war auch schon bei dem Gedanken, dass die gemeinsame Zeit mit dem gesamten Team nach dem Wochenende zu Ende sein würde, aber ich freute mich auch schon wieder auf die 2. Hälfte der Bundesligasaison mit Flensburg. 

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