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Der nächste Morgen kam trotzdem viel zu früh. Um 8:20 Uhr riss mich mein Wecker aus dem Schlaf. Erholt hatte sich mein Körper noch nicht wirklich, aber da heute schon das nächste Abendspiel anstand, würde da nicht viel zu holen sein in der nächsten Nacht. Heute würden meine Eltern auch in der Halle sein. Sie hatten ein Tagesticket, würden also alle 3 Spiele hier in Hamburg gucken. Ich hoffte die beiden heute Abend kurz treffen zu können. Sie saßen direkt in der ersten Reihe hinter dem Tor, ich hatte also Hoffnung. Erstmal musste ich mich aber jetzt auch meinem Bett bequemen. Ich sprang schnell unter die Dusche und hoffte danach etwas fitter zu sein. Schnell noch die Haare etwas angeföhnt und ab zum Frühstück.
Nach dem Frühstück gab es eine kurze Taktikeinheit für die Mannschaft und in der Zeit bereiteten Louise und ich schon mal im Fitnessraum ein paar Sachen vor für die später anstehende Aktivierung vorm Spiel. Wir waren schnell durch und bis zum Mittag war noch genügend Zeit, weshalb ich beschloss nun doch auch noch einmal draußen eine Runde joggen zu gehen. Ich sagte Louise Bescheid, damit mich keiner suchte und ging dann auf mein Zimmer um mir meine Laufsachen anzuziehen. Mit Musik auf den Ohren begab ich mich nach draußen und lief ganz locker durch Hamburg für gut eine Stunde. Auf dem Rückweg hielt ich noch einmal bei dem kleinen Edeka um die Ecke und kaufte mir ein Redbull. Zusammen mit dem geöffneten Getränk in der Hand betrat ich kurze Zeit später das Hotel und fuhr dann mit dem Fahrstuhl nach oben. Schnell entledigte ich mich meiner verschwitzten Klamotten und ging unter die warme Dusche. Meine Haare hatte ich ja bereits heute Morgen gewaschen, es ging also schnell.

Wieder angezogen und nachdem ich schnell noch den Energy ausgetrunken hatte, ging ich direkt runter in den Saal zum Essen. Es war zwar noch recht früh, aber doch waren schon ein paar hier. Ich setzte mich an meinen gewohnten Platz und schrieb kurz mit meinen Eltern, sie saßen bereits im Auto auf den Weg nach Hamburg. Meine Mutter schrieb mir, sie würde mir ein Bild vom Platz schicken, wenn sie in der Halle wären. Ich schrieb zurück, dass ich es wahrscheinlich schaffen würde zwischen dem 2. Spiel und unserem kurz vorbeizuschauen.
Nach dem Mittag und einer kurzen Pause, ging es dann auch direkt weiter mit der Aktivierung. Heute Abend stand das Spiel gegen Norwegen auf dem Programm. Auch das würde aller Voraussicht nach wieder ein Kraftakt werden. Das letzte Hauptrundenspiel übermorgen würde dann gegen die Mannschaft aus Slowenien sein. So wie es aussah würden die Dänen das Halbfinale in Köln locker erreichen, war bisher ja noch kein Spiel verloren gegangen. Meine Reise mit der Nationalmannschaft würde also noch weitergehen und ich freute mich sehr.

Nach der Aktivierung im Hotel ging es dann auch zeitnah mit dem Bus zur Barclays Arena. Wir kamen um kurz vor 19 Uhr in der Halle an. Ich schrieb schnell meiner Mutter, das wir jetzt da waren und ich versuchen würde kurz zu den beiden zu kommen. Ich bezweifelte zwar, dass sie die Nachricht lesen würde, schickte sie aber dennoch ab. Während die meisten schon in die Kabine gingen, machte ich mich also auf den Weg in Richtung Innenraum. Ich fragte einen der Sicherheitsleute die hier vereinzelt entlangliefen, wie ich hinter das Tor kommen würde. Er erklärte mir den Weg und ich versuchte mir seine Beschreibung zu merken. Aufgrund des Bildes, welches ich vorhin von meinem Vater geschickt bekommen hatte wusste ich, dass ich auf jeden Fall in der richtigen Ecke war. Sie saßen mitten im Block umgeben von lauter dänischen Fans. Na gut ein paar andere Trikotfarben konnte man auch erkennen, vorwiegend war die Kurve aber in rot und weiß gekleidet. Da das Spiel der Schweden noch in vollem Gange war, versuchte ich also schnell an den anderen Zuschauern vorbeizuhuschen und in die Mitte der Kurve zu gelangen. Ich hatte die beiden schon von weiten entdeckt. Bei ihnen angekommen begrüßte ich sie und hielt mich dann geduckt an der Bande auf, um mich kurz mit ihnen zu unterhalten. Ich wollte ja keinen der anderen Zuschauer die Sicht aufs Feld nehmen. Wir unterhielten uns kurz, bis ich mich dann nach knapp 10 Minuten wieder auf den Weg zurück zur Mannschaft machte. Der Ordner hatte die ganze Zeit schon blöd geguckt und ich musste ja auch zurück in die Kabine. Ich verabschiedete mich also und flitzte dann schnell wieder zurück in die Katakomben. Schweden führte gegen Portugal mit 33:27. Nach dem Spiel ging es also für die Dänen und Norweger auf die Platte zum Warmmachen. Als es nach dem Warmmachen wieder in die Kabine ging winkte ich kurz noch einmal meinen Eltern zu.

Das Spiel ging ideal los für die dänische Mannschaft und so führten wir nach 20 Minuten bereits mit 13:5 gegen die Norweger. In der 25. Minute erhielt Emil dann schon seine zweite Zweiminutenstrafe und Nikolay sah daraufhin gelb, weil er sich so aufregte. In die Halbzeit ging es mit einem 18:11 für Dänemark. Die zweite Halbzeit begann nicht ganz so gut, die Norweger konnten ein wenig aufholen. Nach einer Auszeit und Ansage des Trainers lief es aber wieder besser, sodass das Spiel am Ende, ohne wirklich je in Gefahr gewesen zu sein, mit 29:23 gewonnen werden konnte. Somit stand Dänemark auf jeden Fall im Halbfinale, auch wenn sie das letzte Spiel nicht gewinnen würden.

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