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Am nächsten Morgen wachte ich bereits um 7:27 Uhr wieder auf, keine 7 Stunden hatte mein Körper mir gegönnt. War ich einmal wach morgens konnte ich das Wiedereinschlafen vergessen. Um nicht unnötig rumzuliegen entschied ich mich dazu eine Runde spazieren zu gehen. So oft war ich noch nicht in München gewesen und so lange ich noch hier war wollte ich wenigstens auch etwas von der Stadt sehen. Ich zog mich also an und ging dann nach draußen. Der Englische Garten war nicht weit, so entschied ich mich dort eine Runde zu drehen. Vielleicht würde ich bei Gelegenheit hier auch mal morgens eine Runde Joggen gehen. Um Punkt 9 Uhr kehrte ich zurück zum Hotel, es stand schließlich das Frühstück an. Als ich die Lobby durch die große Glastür betrat, kamen auch gerade einige der Jungs aus dem Fahrstuhl. Magnus machte einen ziemlich verschlafenen Eindruck, da war wohl jemand ein Langschläfer. Ich begrüßte die 5 und zusammen gingen wir den kurzen Weg bis zum Raum wo es das Frühstück gab. Ich holte mir zunächst einen Kaffee und setzte mich dann zu Louise und Eric die auch bereits da waren. Das Frühstück verlief weitestgehend schweigend. Nach dem Frühstück und einer kurzen Pause ging es dann wieder in die Halle, trainieren. Danach Mittagessen und noch eine kleine Einheit zum Thema Mentalität und Teamwork. Gegen späten Nachmittag war das erste mal richtig Freizeit angesagt. Einige legten sich nochmal schlafen, die meisten gingen aber in einen der Aufenthaltsräume. Ich entschied mich auch dazu. Wollte ich die anderen Spieler, die nicht in Flensburg spielten auch etwas näher kennenlernen. Es gab 2 Tischtennisplatten in dem großen Raum und ein paar Tische und Stühle. Ich setzte mich an einen Tisch zu den beiden Torhütern und unterhielt mich ein wenig mit den beiden, während ich ein paar der Jungs beim Tischtennis spielen zu sah. An der einen Platte spielte gerade Rasmus Lauge gegen Simon und an der anderen Niclas Kirkeløkke gegen seinen Trainer Nikolaj. Die 4 hatten sichtlich Spaß und es sah auch gar nicht so schlecht aus was sie dort veranstalten. Die nächsten die spielen wollten standen schon bereit und auch zu uns dreien gesellte sich ein weiterer Gast - Hans Lindberg. Der Linkshänder hatte ein Kartenspiel dabei und fragte uns ob wir zusammen etwas spielen wollten. Wir waren einverstanden und so spielten wir 4 eine Runde Schwimmen. Wir hatten richtig viel Spaß und es gab einiges zu lachen. Wir waren gerade in der zweiten Runde, da setzten sich Emil und Mathias zu uns. Die beiden hatten gerade ihr Tischtennismatch beendet und brauchten wohl eine Pause.

„Ich hoffe du bist am Gewinnen hier.", sagt Emil an mich gewandt. Er saß mir schräg gegenüber an dem kleinen Tisch und Mathias hatte neben mir Platz genommen. „Mal sehen, mal sehen, nicht das Pokerface verlieren hier, aber eben hat Hans gewonnen.", antwortete ich ihm. „Na gut, hast recht. Dann drücke ich dir die Daumen.", erwiderte der Däne. „Was spielt ihr?", fragte mich der Jüngere neben mir. Bisher hatten Mathias und ich noch nicht so viele Worte miteinander gewechselt. Nur gestern vor dem Spiel hatte er mich nach Tape für seinen Daumen gefragt. „Schwimmen oder 31, wie man will.", antwortete ich und sagte dann in die Runde das ich passe. „Okay, das sagt mir beides nichts. Ich gucke lieber weiter zu.", entgegnete er und ich nicke nur. Ich habe mir nämlich nun endlich die Karte ertauscht, die mir noch gefehlt hat. Ich legte also meine Karten auf den Tisch – 31 Ass, Dame, König. Niklas hatte auch in dieser Runde die wenigsten Punkte und schmiss hin. „Macht ihr mal weiter hier, ich hasse verlieren. Sind ja 2 neue mögliche Verlierer hier dazu gestoßen.", sagte er und stand auf. „Sehr schlechter Verlierer!", rief Hans ihm noch nach und der Torwart zeigte ihm im Gehen nur den Mittelfinger. Wir alle lachten. „Na gut, also Emil, Mathias ihr seid dran.", sagte Hans in die Runde gewandt und mischte die Karten. Er teilte an alle 3 Karten aus und suchte sich dann einen seiner 2 Stapel aus und legte die anderen 3 in die Mitte des Tisches. „Ich kenne das Spiel gar nicht.", sagte der Rückraumspieler neben mir. Emil der übriggebliebene Torwart erklärte also nochmal grob die Regeln. Mathias neben mir nickte zögerlich. „Wir fangen einfach mal an und dann wird das schon. Ich gucke einfach ein bisschen bei dir mit rein. Du wirst sehen, es ist eigentlich ganz einfach, wenn man es erstmal verstanden hat.", wandte ich mich an den Blonden neben mir und lächelte ihn aufmunternd an. „Okay, danke.", sagte er und erwiderte mein Lächeln. Emil fing an und tauschte eine seiner Karten. Ich ließ mir von Mathias seine Karten zeigen und sagte ihm, dass er den Herzbuben aus der Mitte gegen seine Kreuz 8 tauschen soll. Ich passte. So ging es in der Runde weiter, bis ich schon wieder genau die richtigen Karten auf der Hand hatte und ablegte. „Du schummelst doch.", lachte Emil und schmiss seine Karten auf den Tisch. „Würde ich nie und das weißt du.", sagte ich. Wir spielten noch 2 Runden. Mathias kam immer besser ins Spiel und ich brauchte ihm in der jetzigen Runde auch gar nicht mehr helfen. Der Rückraumspieler gewann das letzte Spiel sogar. Ich gab ihm ein High-Five. „Siehst du, war doch gar nicht so schwer. Glückwunsch.", sagte ich zu ihm. „Du hast recht, hat echt Spaß gemacht.", antwortete er. Der zweite Torwart hat uns vor der letzten Runde auch verlassen, sodass nur noch Hans, Mathias, Emil und ich am Tisch sitzen. Ich merkte wie ich langsam müde wurde. „Ich würde mich nach oben verabschieden. Kommt noch jemand mit?", fragte ich in die Runde und erhob mich. Es sind schon einige verschwunden, aber auch ein paar der Spieler die vorhin noch eine Runde geschlafen hatten, waren mittlerweile nach hier unten dazugekommen. „Ich würde mitkommen, bin auch schon müde.", sagte Mathias. Die anderen beiden schüttelten den Kopf. Emil packte das Kartenspiel gerade wieder ein. „Dann euch schon mal gute Nacht und bis morgen früh.", hob ich die Hand zum Abschied und Mathias tat es mir gleich. Emil stand auf und umarmte mich. „Du wolltest doch wohl nicht etwa gehen ohne dich ordentlich von mir zu verabschieden.", sagte der Däne etwas zu laut in mein linkes Ohr. „Ich bin echt müde, sorry Emil.", erwiderte ich und löste mich aus seiner Umarmung. „Na gut, schlaf gut. Bis morgen.", sagte er noch und haute Mathias freundschaftlich auf den Rücken. „Wir sehen uns.", so der große Außenspieler. „Ja, bis dann.", erwiderte die Nummer 19. Zusammen machten wir uns also auf den Weg in Richtung Fahrstuhl und dann in den 5. Stock. Vor meiner Tür angekommen verabschiedete ich mich von dem Dänen, der den Gang noch ein Stück weiter musste. „Bis morgen. Schlaf gut.", sagte der Blonde und lächelte müde. „Du auch, bis morgen.", antwortete ich und öffnete dann meine Zimmertür. Ich trat ins Zimmer und winkte ihm aus diesem noch einmal zu und erwiderte sein Lächeln. Im Zimmer machte ich mich fertig fürs Bett und schrieb noch eine Weile mit meiner besten Freundin. Ich erzählte ihr wie es bisher ist und das es wirklich eine gute Entscheidung war zuzusagen. Gegen 21 Uhr fiel mir bestimmt schon das 2. Mal mein Buch aus der Hand. Es hatte also keinen Zweck mehr noch weiter zu versuchen wach zu bleiben. Ich legte es also auf den Nachttisch, knipste das Licht aus und legte mich schlafen. Morgen würde schließlich wieder ein langer Tag werden.

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