40.

652 27 10
                                    

"Ich habe eine Kleinigkeit für dich", sagte er und schmunzelte. Ich war etwas nervös. Was er wohl hatte? "Schließ deine Augen", sagte er plötzlich und ich tat es. So viel Vertrauen hatte ich noch nie bei einem Menschen gehabt. Es raschelte und ich hörte wie er wieder zu meinen Bett kam. Er setze sich "nun öffne sie wieder" Ich befolgte seiner Anweisungen und als ich es sah traten Tränen in meinen Augen. In seinen Händen war ein kleiner Bär und ein Blumenstrauß mit wunderschönen roten Rosen. "Ich dachte es würde dich etwas aufmuntern" sagte er und strahlte. "Ju... ich... danke" ich sah ihn dankbar an und strahlte.

Für einen Moment war alles vergessen nur das hier und jetzt. Ju mit dem Bär und den Blumen. Ich nahm den Bären entgegen und sah in wie ein kleines Kind glücklich an. Es waren meine ersten richtigen Geschenke, so glücklich wie jetzt war ich schon lange nicht mehr. Die Blumen stellte Ju in eine Vase neben mein Bett und der Teddy lang daneben.

"Es freut mich, dass es dich so glücklich macht, die Ärzte haben auch gesagt dass du heute entlassen wirst", sagte er und schaute mich glücklich an "vielleicht wäre es aber besser wenn du dich nach einer Klinik oder mindestens einer Therapie und umschaut?"

Ich wusste warm er sich Sorgen machte, aber ich hatte Angst. Vielen war es doch besser, dann würde es mir vielleicht endlich besser gehen. Ich zuckte mit den Achseln. "Es ist ja erstmal die Klassenfahrt und danach können wir uns bisschen umschauen OK? Ich will einfach nur, dass es dir besser geht", sagte er bessorgt und schaute mich flehend an. "Ich habe aber Angst... Was ist wenn... Wenn es mich noch mehr kaputt macht..." ängstlich sah ich zu Ju und Tränen flossen über mein Gesicht. "Ich verspreche dir, wenn es dir nicht gefällt brechen wir sofort ab, dir soll zwar geholfen werden, aber wenn du dich unwohl fühlst, sollen wir was anderes suchen OK?", schlug er nun vor und ich nickte zögernt.

Im Endeffekt war die Klassenfahrt doch ganz schön. Ju und ich kamen zusammen. Ich liebe ihn wirklich sehr und wir haben noch einige Sachen in Italien besichtigt. Als wir dann wieder zurück waren schauten wir uns als erstes nach einer Therapie um und hatten auch relativ schnell einen Termin dort. Der Therapeut war wirklich nett und ich verstand mich echt gut. Wir unterhielten und jedesmal um was anderes. Nach mehreren Gesprächen bekam ich meine Diagnosen, ich hatte eine starke Depression und eine mittel gradige Essstörung. Aus diesem Grund schickte mich mein Therapeut nach einem halben Jahr in eine Psychiatrische Klinik. Ju und ich hatten dennoch Kontakt und unsere Bindung wurde noch enger. Ich war wirklich froh ihn zu haben und es hat sich alles gelohnt, die Therapie, die Klinik. Jetzt bin ich nämlich gesund. Ich lebe mit Ju in einen Haus. Wir haben einen Hund und haben vor in paar Monaten ein Kind zu adoptieren. In Therapie bin ich trotzdem noch, auch wenn es mir schon besser geht. Ich will das Risiko nicht eingehen zurück zu fallen.

This Boy | Juzo ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt