06.

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Die Doppelstunde Physik ging sehr schnell rum. Ich packte meine Sachen ein und Luisa wartete auf mich "Hey, hast du vielleicht Lust in der Pause mit mir abzuhängen" fragte sie mich. Da ich zu keiner Sache "nein" sagen konnte stimmte ich zu.

Wir gingen auf den Schulhof zu zwei Bänken und setzen uns. "Eigentlich schade das du erst jetzt gekommen bist, weil ich ab morgen nicht mehr auf diese Schule gehe" sagte sie und ich musste schlucken. Ich dachte ich hätte jetzt endlich jemanden mit den ich in den Pausen sein kann. "Ich ziehe um, da meine Mutter eine neue Arbeit gefunden hat und wir deswegen umziehen müssen" sagte sie weiter und schaute mich die ganze Zeit dabei an "aber wenn du willst können wir in Kontakt bleiben, wir können ja Nummer austauschen" schlug sie vor. "geht nicht" sagte ich schon fast flüsternd. Man sah ihr an das sie nicht ganz verstand was ich meinte. "Hab mein Handy verloren" erklärte ich, es war ja schon gelogen, aber das mit gestern musste sie nicht wissen. "Warte" sagte sie schnell und holte Zettel und Stift aus ihrer Jackentasche "falls du es wiederfindest hier meine Nummer" sagte sie lächelt und gab mir den Zettel. Ich nahm in entgegen und lächelte zurück.

Sie war wirklich nett und auch wenn sie jetzt nicht mehr auf diese Schule ging hatte ich endlich eine beste Freundin.

Dann holte sie aus ihrer Tasche ein leckeres Brötchen mit Salat, Gurke, Käse, Tomate und Frischkäse. Ich hatte wirklich hunger, aber ich durfte nichts essen, ich war zu dick. Ich musste abnehmen und durfte nichts essen.

"Hast du nichts mit?" fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf. "Komm ich Kauf dir was" sagte sie plötzlich. "Ehh nein ich habe kein Hunger alles gut" antwortete ich schnell als Ausrede. Ich darf nichts essen. Ich muss abnehmen.

"Ach komm ich merk doch, dass du Hunger hast" sagte sie leicht lachend. Ich hatte keine Chance gegen sie. Wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat wollte die es anscheinend auch durchziehen.

Also gingen wir ins Gebäude dort war tatsächlich ein kleiner Kiosk, mir ist noch nicht aufgefallen. Wir gingen dort hin und stellten uns an. Die Schlage war nicht sonderlich lang weshalb wir schnell dran kamen. Sie fragte mich auch nicht was ich will, scheiße. Sie kaufte mir ein Donut und ein Kinderpinguin. Scheiße das sind super vielen Kalorien das geht nicht, ich darf nicht zunehmen.

Wir gingen zurück zum Schulhof auf die Bänke. Sie gab es mir und sah Erwartungsvoll zu. Außerdem aß sie an ihrem Sandwich weiter. Ich nahm mir als erstes den Donut und biss ganz langsam ein kleines Stück ab. Es schmeckte wirklich gut. Eyy hör auf zu essen du bist fett willst du noch dicker werden. Meine innere Stimme erlaubte es mir nicht, dass ich was esse. Jetzt merkte ich erst wie hungrig ich war und biss noch ein Stück ab. Es schmeckte wirklich so lecker.

Nachdem letzten bissen fühlte ich mich schlecht, ich habe gerade 421 Kalorien in mich rein gestopft. Ich hatte kein Appetit mehr. "Sorry ich bin satt, du kannst den Kinderpinguin haben" sagte ich zu Luisa und hab es ihr. Sie schaute mich an sagte, aber nichts dazu. Sie nahm den Schokoriegel und steckte diesen ein. "eh ich geh Mal sus Klo, falls die Pause vorbei ist musst du nicht auf mich warten" sagte ich zu ihr und verabschiedete mich. Sie wunderte dich zwar, aber sagte auch einfach nur "Bye bis später".

Ich ging in schnellen Schritten zu den Toiletten und schloss mich in die hinterste Kabine ein. Ich lehnte mich an die Wand und glitt langsam runter. Ich vergrub meine Gesicht in meine Hände. Ich musste diesen Donut loswerden. Also robbte ich zur Kloschüssel hin und klappte den Deckel des Klos hoch. Ich lehnte mich über die Kloschüssel und führte meinen Zeigefinger in den Mund ein bis ein Würgreiz entstand.

Beim ersten und zweiten Mal klappte es noch nicht, aber beim dritten Mal machte ich diesen tiefer als beim ersten und zweiten Mal rein und musste aufhusten.

Die Brühe ladete in der Kloschüssel und ich musste auflächeln. Der Donut war nun wieder draußen und es fühlte sich so befreiend an. Tränen rollen über mein Gesicht und ich ließ mich zurück auf den Boden fallen. Immer wenn ich mich übergab kostete es mir so viel Kraft. Ich hoffe einfach das niemand mein würgen gehört hatte.

Ich wusste nicht wie viel Zeit nun vergangen war, also stämte ich mich an der Kloschüssel hoch und spülte. Mir wurde kurz schwarz vor Augen und ich stützte mich schnell an der Wand ab. Mir wurde immer öfter sehr schnell schwindelig wenn ich Aufstand.

Dann klopfte es plötzlich gegen die Tür und ich erschrak. Ich könnte mich grade noch so halten, sonst wär ich wieder auf dem Boden geflogen. 

This Boy | Juzo ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt