Kapitel 30

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Nervös lief Toffee im Zimmer von Yonji herum, da sie überhaupt nicht gewusst hatte, wie es ihm gerade ging. Der Abend war schon längst ein gebrochen, was Toffee noch nervöser gemacht hatte. Was dauerte hier denn so lange? Was war der Grund, dass noch niemand zurück gekommen war.

Vor wenigen Stunden hatte sich die Germa 66 in Bewegung gesetzt. Wahrscheinlich ein Befehl von Jajji, welcher hier her gekommen war. Für Toffee hies es, dass der Kampf auf dem Meer stattfand und sie durch ihre Teufelsfrucht nicht viel machen konnte.

Die Schuhe klackerten auf dem steinigen Boden, welchen Toffee jahrelang geputzt hatte. Mehrere Momente kamen in ihren Kopf, welche hier geschehen waren. Der peinliche Moment auf dem Schrank, die Schläge von Yonji, die Offenbarung seiner wahren Gefühle.

"Wo bleibst du nur..?", fragte sie sich leise und blickte aus seinem Fenster. Viel sehen konnte sie nicht, ausser die Schiffe welche von ihrer Mutter kamen. Der Vollmond war am Himmel zu sehen, welcher eine ruhigere Atmosphäre geben würde, wenn es keinen Kampf gäbe.

Ein lauter Knall war zu hören, was Toffee zur Tür blicken lies. "Yonji!", rief sie besorgt als dieser ausser Atem hinein gekommen war. Sein Anzug war beschädigt und voller Russ.

"Setzt dich hin.", bat sie Yonji und lief auf ihn zu. "Mir geht es gut!", zischte er kalt und schlug ihre Hand von sich weg, welche sich auf seinen Arm legen wollte. Aus reiner Angewohnheit, wollte Yonji keine Schwäche zeigen. Er durfte es nicht.

"Yonji..", hörte er seinen Namen, was ihn etwas beruhigt hatte. "Spiel nicht mit meinen Gedanken.", befahl er schon, woraufhin nichts zu hören war.

"Tue ich gar nicht.", meinte Toffee welche sich überlegen musste, ob sie wirklich nichts getan hatte. "Ich habe deine Gedanken nie manipuliert um dich zu ändern, weder dich anders handeln zu lassen. Aber ich muss zugeben, dass ich dich versucht hatte zu verstehen als du auf mich eingeprügelt hast."

Überrascht sah Yonji hoch. Sie hatte damals wirklich nichts getan, ausser ihn verstehen zu wollen? "Ich wusste nicht, dass es nicht so ausser Bahn gebracht hat, dass du mich eine Zeit lang ignoriert hast.."

"Du hast wirklich nie..?" Toffee schüttelte den Kopf. "Nein, bei keinem von euch. Selbst wenn ich es gewollt hätte. Ich weis nicht wieso, aber nach einer Zeit, habe ich es nicht mehr bereut, das Angebot seines Vater angenommen zu haben. Ihr zeigt zwar keine Gefühle und seid gegenüber anderen immer kalt. Aber ich weis auch, dass ihr nichts dafür könnt und einfach so aufgewachsen seit.", sprach Toffee und atmete leise aus.

"Es ist kein Vergleich zu meiner Kindheit in welcher ich wegen meiner Kräfte ausgenutzt wurde. Aber..keine Gefühle zu zeigen, kein erbarmen zu zeigen kenne ich trotzdem. Ich habe keine Angst jetzt von dir geschlagen zu werden, weil ich weis, dass du dir nicht anders zu helfen weist."

Eine Stille trat ein, welche selbst Yonji nicht erwartet hätte. Toffee war wohl wirklich nichts im Vergleich zu ihrer Familie. Sie war eindeutig anders. Hätte er es früher schon gewusst, hätte er der Hochzeit zu gestimmt. Wenn er gewusst hätte, wie schön sie war. Wie ihr Charakter war.

"Du willst also trotz allem hier bleiben? Bei dieser Attentäter-Familie?", fragte er um das zu verstehen, was sie ihm genau sagen wollte.

"Nein.", sprach Toffee, was Yonji schnauben lies. Hätte er es sich doch denken können. Wer würde nach all dem schon hier bleiben wollen? Nicht einmal Sanji hätte es getan, welcher gar nicht so übel war, wie man gedacht hatte.

"Ich will bei DIR bleiben.", hörte er Toffee sagen, weswegen er seine Augen geweitet hatte. "Du willst.."

"Bei dir bleiben, weil ich glaube, dass ich selbst wenn du mich verprügeln solltest, liebe.", gestand Toffee, selbst wenn Yonji diese Gefühle nicht akzeptieren würde. Selbst wenn es ihr später heraus geprügelt wurde.

Ein kleines Grinsen kam auf Yonji's Lippen als er seinen Kopf schütteln musste. Nie und Nimmer hätte er geglaubt, dass ihn eine Frau wirklich lieben könnte. "Und du spielst wirklich nicht mit meinen Gedanken oder Gefühlen?", wollte er wissen, da er Angst hatte, verraten zu werden.

"Habe ich nicht vor. Ausser du willst es. Hm, aber ich könnte auch deine Brüder beeinflussen wenn sie dir auf die Nerven gehen..", überlegte Toffee nun, was Yonji amüsant fand. Dieses Angebot klang gar nicht mal so übel.

"Aber als Bedienstete stehe ich nicht mehr zur Verfügung. Ich habe keine Lust mehr auf diese Blasen die ich immer bekommen habe..", jammerte die junge Frau nun und hatte schon glatt vergessen, was sie Yonji eigentlich gesagt hatte.

Fast schon mit Kopfschmerzen, schüttelte Yonji seinen Kopf. Wie konnte eine solche Frau nur so anstrengend sein? Nichtsdestotrotz, gab es ihm ein gutes Gefühl. Ein Gefühl was er seit dem Tod seiner Mutter unterdrückt hatte und nie wieder spüren wollte.

"Dein Schrank werde ich ebenfalls nichts mehr machen. Das war peinlich genug.", schimpfte Toffee, welche noch viel mehr dazu sagen wollte. Noch bevor sie weiter sprechen konnte, lagen Yonji's Lippen auf ihren.

Ein Kribbeln machte sich in ihrem Körper breit, was sehr unerwartet kam. Automatisch schlossen sich ihre Augen um sich diesem Gefühl hingeben zu können.

Zum aller ersten Mal durfte Toffee seine wahren Gefühle nicht nur hören und verstehen, sondern auch selbst erleben. Auch wenn es nur von kurzer Dauer sein sollte.

Sich langsam von ihr lösend, blickte Yonji in ihre Augen. Seine Tat hatte er selbst nicht erwartet und würde sich am liebsten selber schlagen. Nur war dieses Herzklopfen neu für ihn. Sonderbar und schön.

Schnell schüttelte er seinen Kopf um schliesslich sein eigenes Zimmer verlassen zu können. "Vergiss was ich getan habe.", kam es prompt aus seinem Mund, was Toffee lächeln lies.

"Lüge.", sprach Toffee, da Yonji's Gedanken gerade sehr laut gewesen waren. "Tch! Ich gehe mich verarzten.", wank er ab und stampfte schon halbwegs zu dem Gang hinaus.

Allerdings blieb er gleich wieder stehen. Genervt schloss Yonji seine Augen und kräuselte seine Stirn. Warum konnte er nicht gehen? Warum wollte er Toffee bei sich haben. Sich irgendwie selbst dafür hassend, atmete er aus.

"Toffee."

"Ja?", fragte die Angesprochene, welche aus seinem Zimmer blickte. "Wenn du nicht gehen willst, dann bleib gefälligst an meiner Seite!", kam es befehlerisch und kalt von ihm. Eine Art ihr zu zeigen, was er wirklich fühlte.

Ein sanftes Lachen war von Toffee zu hören, welche auf ihn zu kam und ihren Arm mit seinem verhakte. "Du solltest öfters solche Gefühle zeigen.", meinte sie grinsend, was Yonji leicht wütend machen lies.

"Halt deine Klappe.", brummte er, ehe er mit ihr zusammen den Gang entlang gelaufen war. Toffee würde er wohl wirklich nicht mehr los bekommen. Dass wollte er auch nicht. Toffee gehörte nun mal zu seinem Leben und zu seiner Familie.

"Hm, ob die Anderen es so hin nehmen?", fragte Toffee, was Yonji nicht beantworten konnte. "Wenn nicht, kannst du sie manipulieren.", meinte er nur dazu.

"Oh, da habe ich wohl die Erlaubnis erhalten. Wird für mich ein Vergnügen sein.", spielte Toffee mit, da man es sicherlich nicht akzeptieren würde. "Mh..", brumme Yonji, welcher sich ein Schmunzeln verkneifen musste.

"Denkst du..ich werde in ruhe gelassen?", fragte sie ihren Freund, da sie dies einfach so angenommen hatte. "Vielleicht und wenn nicht, dann ist es dein Problem."

"Wie nett du doch bist..", atmete Toffee aus, welche sich ein Leben ohne diesen Mann nicht mehr vorstellen konnte. Ein Leben bei der Germa 66, welche wohl ab heute ihre richtige Familie sein würde.

Tochter Nummer 28 Yonji FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt