Unsere Wohnung war schon immer sehr, naja wie soll man es sagen, sparend Möbeliert. Wir besaßen nur das wichtigste. Was soviel hieß wie wir hatten außer ein paar Tellern, Messern, Gabeln, Löffeln, Tassen, Betten einer Chouch und nicht zu vergessen unserem kleinen 80er Jahre Fernseher, für den Theo und ich viel hatten betteln müssen, nichts. Keine Fotos, da das Ausdrucken zu teuer wäre, Keine Bilderrahmen, weil die ohne Fotos unnütz waren und auch keine Tischdeko oder eher gesagt irgendeine Art von Deko. Unsere Wohnung war so kahl gestaltet wie man sie nur hätte gestalten können. Aber so war es eben wenn man kein Geld hatte. Das redete ich mir zumindest immer ein.
Viel störte mich nicht daran. Nur ein paar Kleinigkeiten. Wie die Tatsache das wir keinen funktionierenden Kühlschrank mehr hatten, eben weil er zu teuer war. Oder die Tatsache das wir uns zu viert 1 großes und 1 kleines Handtuch teilten. Ich weiß, ich weiß ich war auch noch nie begeistert davon aber wie schon gesagt. Das Geld fehlte.
Während ich also frisch geduscht aus der Dusche stieg und nach einem nicht vorhandenen Handtuch greifen wollte wünschte ich mir echt ein wenig mehr zu haben. Einfach mehr von allem aber vor allem mehr Handtücher.
In meiner Handtuch not und der rasenden Zeit im Rücken rief ich Theo der mir kurze Zeit später, mit einem schon nassen Tuch zur Hilfe eilte. ich versuchte, so gut es eben mit einem nassen Handtuch ging, mich abzutrocknen ehe ich mich sofort ans Schminken und anziehen machte.
Mit der Opferung meines Frühstücks hatte ich meinen Bus gerade noch bekommen und auf dem Weg zur Schule verlief mal alles nach Plan. Vor dem Schulgebäude traf ich dann Kora, Koran und den Rest meiner 'freunde'.
Wie immer besprach Kora genau was heute alles zu tun war und wo wir sein mussten. Und während Koran und ich ihr halbherzig zuhörten gingen die anderen, wie immer, schon ins Gebäude.
Nach Koras Vortrag trennten sich dann, wie jeden Donnerstag, unsere Wege. Während ich mich mit Naturwissenschaften plagte hatten die beiden das vergnügen ihre Literarischen Fähigkeiten zu verbessern.
Als ich dann am Nachmittag mit 5 Minuten Verspätung am Fotokurs ankam dachte ich zum ersten mal an diesem Tag an Adam. er saß bereits an seinem Platz ganz hinten und als er mich erblickte zuckten seine Mundwinkel leicht. Etwas überfordert setzte ich mich neben ihn und wir brachten beide gleichzeitig ein "Hey" heraus, was uns prompt zum Lachen brachte.
"Hast du gut geschlafen?", fragte er nachdem wir uns beruhigt hatten und der Unterricht längst begonnen hatte.
"Ja ich denke schon. Und du?"
"Klar"
Ich schloß aus seiner Antwort einfach mal das er immer gut schlief.
"Was hast du heute Abend vor?"
ich ging kurz Koras Worte durch. Wenn ich mich richtig erinnerte hatte ich nichts vor also zuckte ich als Antwort einfach mit meinen Schultern, um den Unterricht nicht zu stören.
Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen das er lächelte ehe er mich fragte: "willst du vielleicht heute mit mir ins Kino? Dieser neue Streifen ist raus und soll echt gut sein"
Als ich ihn Skeptisch anschaute fügte er rasch ein "Nur als Freunde" hinzu. Ich ging alle Vor- und Nachteile dieses Treffens durch und kam zu dem Entschluss das nichts dabei war mit ihm ins Kino zu gehen, außer vielleicht das er stink reich war und ich mich eigentlich so weit wie nur möglich von ihm fernhalten sollte wenn ich nicht wollte das jeder von mir dachte das ich eine Bitch wäre die nur Geld wollte und deswegen etwas mit ihm Unternehmen will. Aber so eine war ich nicht. Ich hielt mich schon immer lieber in meiner eigenen Welt auf. Aber irgendwie musste ich für Adam eine kleine Ausnahme machen. Er war zu interessant und anders als das ich ihn hätte ignorieren können.
Nachdem ich also eine kleine Zeit in meinen Gedanken verbracht hatte sagte ich zu und Adam versprach mich um 7 ab zu holen.
Zum Ende der Stunde beendete unser Lehrer die Stunde mit einem "Gut Leute eure Hausaufgaben sind wie folgt ein Foto, bis morgen, zu machen das euch in dem Moment glücklich gemacht hat . Ich erwarte von jedem das er eins macht. Es ist euch überlassen worüber das Foto handelt. Aber es sollte eine Geschichte erzählen können".
Nach dem kleinen Vortrag klingelte es und nachdem ich mich mit einem kurzen lächeln von Adam verabschiedet hatte verließ ich den Kellerraum und rannte zum Bus der mich dieses mal nicht zu den K's sondern nach Hause brachte. Ich wollte nämlich unbedingt dieses Buch, dass ich mir letzte Woche ausgeliehen hatte, und morgen zurück bringen musste, zu Ende lesen.
Und ehe ich mich versah war es 7 und ich wartete vor dem Stadtkino auf Adam.
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Different Worlds >Eli & Adam<
Teen FictionEine scheinbar Perfekte Stadt, eine scheinbar Perfekte Schule und scheinbar Perfekte Menschen mit viel Geld. Aber Eli lebt hinter dieser Perfekten Scheinwelt ohne Geld und Glamour. Trotzdem wird sie immer wieder mit dieser Perfekten Welt konfronti...