TEN

30 0 0
                                    

„Ich habe dich also richtig verstanden? Du hast dir ohne etwas zu sagen etwas von unserem Geld genommen nur um mit irgendeinem reichen Typen, der dich eh nur verarschen will, ins Kino zu gehen? Ist das dein ernst Elisabeth? Und du hattest Hauserrest. Wie kannst du nur? Dein Vater und ich sind sehr enttäuscht von dir!"

„Aber Mutter er will mich nicht verarschen. Und es tut mir leid das war scheiße von mir"

„Was will er den sonst von dir Elisabeth? DU spielst nicht in seiner Liga, und das weißt du. Also halte dich von ihm fern. Ich meine es ernst es wird dir nicht gut tun"

„Aber Mu-"

„Nein es reicht ich will nichts mehr hören. Und jetzt geh in dein Zimmer und denk darüber nach was du falsch gemacht hast".

Ich lag in meinem Bett. In der einen Hand einen Roman. In der anderen mein Handy. Seit ich Kora vor zwei Stunden total verheult angerufen hatte war ich total aufgewühlt. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, nicht mal auf den Roman, weshalb ich ihn weg legte.

Die Worte meiner Mutter hatten gesessen. Ich schwöre, ich hatte noch nie so große Schuldgefühle. Und ich kam mir auch noch nie so dumm vor. Wenn meine Mutter recht hatte und er mich wirklich verarschte, dann würde mich das wohl ziemlich aus der Bahn werfen. Ich dachte nämlich wirklich wir könnten so etwas wie Freunde werden. Aber da war ich wohl, wenn man den Worten meiner Mutter glauben wollte, wieder zu Naiv gewesen. Laut Kora, lag meiner Mutter jedoch falsch, was Adam betraf.

Ich steckte also in einer scheiß Zwickmühle und wusste nicht was wahr und was falsch war. Ich brauchte einen kühlen Kopf, ich musste Luft holen. Also legte ich auf, zog mir einen Pulli über mein Top und lief aus der Wohnung direkt in die frische Herbstnacht. Ich lief ein paar schritte und vergaß allmählich die Zeit. Immer wieder schloss ich die Augen um den kalten Wind, der mir stetig durchs Gesicht fegte, noch mehr zu spüren. Ich war in meine eigene Welt abgedriftet, bis ich durch eine raue Stimme wieder ins hier und jetzt zurück geholt wurde.

„Hey süße bist du etwa allein unterwegs?"

„Ja bin ich. Was dagegen?", fragte ich schnippisch. Ich hatte wirklich keine Lust auf small talk. Ich wollte schon wieder weiter gehen als er mich aufhielt

„Hey bleib doch hier. Du siehst aus als könntest du Gesellschaft gebrauchen. Wie wäre es, wir setzten uns da vorne hin und rauchen ein bisschen was"

„Ich rauche nicht", sagte ich mit einem genervten Unterton in der Stimme. „Außerdem wollte ich gerade nachhause."

„Nein wolltest du nicht". Er grinste mich an. Dann streckte er mir eine Hand hin. „Ich bin Payce. Aber alle nennen mich Hunter"

ich legte meine Hand in seine „Elisabeth. Aber alle nennen mich Elli".

Ich beschloss nichts zu seiner vorlauten Antwort zu sagen und ehe ich mich versah, hatte er mich am Handgelenk gepackt und mich zu einer Mauer geschleift. Wir beide setzten uns, er steckte sich sofort eine Zigarette in den Mund und zündete sie an. Dann nahm er einen langen zug und blies den Rauch in die Dunkelheit. Danach wendete er sich mir zu.

„Ich nehme an du bist wegen einem Jungen hier?", fragte er.

Ich nickte „Es ist alles nicht so einfach"

„Mädchen also bitte, nichts ist einfach". Er zog erneut an seiner Zigarette „Es wäre auch viel zu langweilig, wenn alles einfach wäre, oder?".

Ich dachte über seine Worte nach. Er hatte wahrscheinlich recht. Ich wollte nicht mehr über Adam und sein vermeintliches Spiel nachdenken, nicht jetzt, also wechselte ich das Thema: „Du hast vorhin gesagt alle nennen dich Hunter. Warum?"

Er lächelte und hob stolz seine Brust „Ich bin der beste Grasjäger. Ich finde immer die besten Angebote und das beste Zeug weit und breit".

„Hunter steht also so zu sagen für Grasjäger?", fragte ich und runzelte dabei die Stirn.

„Korrekt", sagte er und lächelte noch breiter als zuvor. „Aber dein Name, Eli, wieso trägst du ihn?"

„Ich weiß nicht. Ich schätze weil es eine gute Abkürzung für Elisabeth ist", antwortete ich etwas verwirrt. Was war den mit meinem Spitznamen Falsch?

„Ich finde El passt besser. Du wirkst nicht wie eine Eli. Was dagegen wenn ich dich so nenne?"

Ich schüttelte den Kopf . Von mir aus, sollte er machen. Ich würde ihn nicht davon abhalten.

Und er hatte recht. Ich wirkte wirklich nicht wie eine Eli. El passte gut.

Bild: Eli

Different Worlds  >Eli & Adam<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt