Die aufgeladene Atmosphäre nach diesem Streit lag wie eine schwere Decke über dem Gebäude. Beomgyu konnte den Streit und besonders den Kuss nicht einfach so dastehen lassen und sprintete Yeonjun hinterher. Beide Geschehnisse hallten in seinem Kopf wider wie ein Echo.
Verwirrung, Wut und eine Mischung aus anderen Emotionen überwältigten ihn.
Er keuchte und der Weg, den Yeonjun zurückgelegt hatte, schien endlos zu sein und kämpfte mit seinen eigenen aufgewühlten Emotionen. Das Pochen in seinen Ohren mischte sich mit dem aufgeregten Flüstern der Belegschaft, die von der Szene Zeuge geworden waren. »Verdammt Yeonjun, verpiss dich nicht immer, wenn du nicht weißt, was du tun sollst!«, fauchte er, gerade so laut, dass Yeonjun es hören konnte, denn Beomgyu wollte nicht, dass diese private Auseinandersetzung öffentlich wurde. Es war ihm schon unangenehm genug, dass sie sein Liebesproblem mitbekommen hatten. Aber die emotionalen Turbulenzen ließen ihm keine Wahl. »Du kannst mich nicht einfach so küssen und dann abhauen!«
»Ich könnte, wenn du mir nicht nachlaufen würdest!«, schnappte Yeonjun automatisch und drehte sich in einer fließenden Bewegung zu Beomgyu um. Sein Gesichtsausdruck war immer noch von Ärger gezeichnet. Gleichzeitig zog er den Reißverschluss seiner Jacke auf und schälte sich daraus, um sie dann den Jüngeren um die Schultern zu legen. Dabei verriet der eindringliche Blick seines dunklen Augenpaares mehr als seine Worte: eine Mischung aus Selbstvorwürfen und einem Hauch von Verletzlichkeit.
Yeonjun schien Beomgyu trotz seiner Wut nicht frieren lassen zu wollen, also legte er ihm die Jacke um die Schultern. Dabei war dem Grafiker durch die aufgeheizte Diskussion bereits warm geworden.
»Ich hasse das«, grummelte Beomgyu, klammerte sich aber unerwartet an die warme Jacke, obwohl er den kalten Wind gar nicht mehr so wahrnahm wie vorhin. »Warum tust du so etwas, wenn du dann gehst?!«
Seufzend zog Yeonjun die Jacke zusammen.
»Ich bin halt ein Feigling. Und ich hatte nicht vor wieder für Jahre zu verschwinden!«, zischte der Schwarzhaarige und sah seinen Ex-Freund an, der ihn mit diesen strafenden Augen musterte.
»Ach«, murrte Beomgyu, »also hättest du dich gemeldet?«
Nach diesem Kuss?
Oder war er doch nur in der Hitze des Gefechts passiert?
»Nachdem ich mich selbst verflucht hätte – womöglich«, murmelte Yeonjun leise und warf seinen Blick kurz gegen den Himmel, ehe er Beomgyu vorsichtig musterte. Dieser schüttelte den Kopf.
»Noch einmal nehme ich das nicht einfach so hin«, sagte Beomgyu standhaft und von dem anfänglichen Gestotter war nichts mehr übrig. »Du hast dich nicht verändert, Choi Yeonjun.« Und das meinte er nicht einmal zwanghaft negativ, denn es gab viele Eigenschaften an Yeonjun, die Beomgyu immer geliebt hatte. Auch wenn er sie manchmal verfluchte.
»Gyu«, flüsterte Yeonjun leise, sein Versuch, sich zu erklären, schien im Keim erstickt zu werden. Beomgyu hatte einen Punkt angesprochen, der tiefgründige Emotionen in beiden auslöste. »Ich ... – ich hatte nicht vor ...«
DU LIEST GERADE
✔ 𝑌𝑜𝑢 𝐈𝐍𝐊𝐄𝐃 𝑀𝑦 𝑆𝑜𝑢𝑙
Spiritual🅱🅴🅾🅼🅹🆄🅽 fᵃⁿᵗᵃˢʸ | ᴰʳᵃᵐᵃ | ᴿᵒᵐᵃⁿᶜᵉ In dieser faszinierenden Welt erhalten die Menschen eine geheimnisvolle Tätowierung, die über ihr Schicksal entscheidet. Diese Tätowierung spielt eine entscheidende Rolle: Sie ist der Schlüssel zur Identifizi...