Das warme Gefühl im Magen hatte Beomgyu noch nicht verlassen, als er am späten Abend die Haustür aufschloss. Auf leisen Sohlen schlich er sich ins Innere und hoffte, dass seine Eltern nicht mehr wach waren, damit er sich einer Erklärung entziehen konnte. Auch wenn er bereits 23 Jahre alt war, wollten sie stets wissen, wo er sich herumtrieb und da es damals einen großen Tumult rund um das Thema ›Yeonjun‹ gegeben hatte, wollte sich Beomgyu Zeit lassen, seinen Eltern davon zu erzählen.
Er konnte sich ohnehin schon vorstellen, was sie sagen würden, wenn er verraten würde, dass er wieder mit seinem Ex-Freund ausging. Nämlich dass Yeonjun sowieso sein Affinitatoo schon hatte und Beomgyu eben nicht, also konnte es für sie unmöglich sein, dass sie zueinander gehörten.
Als er sich Jacke und Schuhe ausgezogen hatte, fiel sein Blick auf den roten Schal, den Yeonjun ihm vor Tagen einfach um den Hals gewickelt hatte. Er zog ihn mit einem Lächeln vom Haken und legte ihn sich um den Nacken. Schließlich trug er seinen Ordner die Treppen hoch, doch als er seine Schlafzimmertür aufdrückte, fand er dort in seinem Bett einen Haufen Decken vor, der noch dazu zitterte wie Espenlaub. Ab und zu ertönte ein Schluchzen und er schloss stirnrunzelnd die Tür hinter sich.
»Yuri?«, fragte er, wobei er da stand, als hätte er sich in eine Statue verwandelt.
»Beomie«, jammerte das Mädchen leise und gedämpft unter den Decken hervor, streckte ihre Hand aus, damit man ihre Finger entdecken konnte und hätte er nicht gewusst, dass es seine Schwester war, hätte er kurz Angst bekommen. Aber stattdessen legte er das Zeug, das er bei sich trug, auf dem Schreibtisch ab und gesellte sich zu ihr, zog langsam und vorsichtig die Decke von ihrem Kopf.
»Was ist los? Warum bist du hier in meinem Bett?«
Und er ahnte schlimmes.
»Es geht um Mingi ...«, wimmerte Yuri leise und sah zu ihrem Bruder auf.
Und sobald Beomgyu den Namen ihres Freundes hörte, wusste er, dass es irgendwas mit der Seelenverwandtschaft zu tun hatte.
»Was ist mit ihm?«, fragte er und dachte sofort an die Sache, die mit Vernon passiert war. »Was hat er getan?«, wollte er wissen und hörte sich dabei sogar streng an. Dass momentan jeder verrückt spielte, machte ihn paranoid.
Yuri schaffte es aber nicht, ihrem großen Bruder zu antworten, stattdessen drehte sie das Gesicht wieder zur Matratze und drückte ihre schniefende Nase daran platt.
Weinte einfach nur.
Sofort legte Beomgyu seine Hände auf ihren Rücken, streichelte auf und ab und gab ein leises: »Shhh«, von sich. Und das ging einige Minuten lang, denn das Mädchen war wirklich völlig außer sich. Noch dazu nicht in der Lage um zu erzählen, was passiert war. Sie war völlig in einem Heulkrampf versunken und brauchte lange, um sich zu beruhigen.
Dabei war Beomgyu wirklich geduldig, auch wenn sie sein komplettes Bettlaken vollheulte.
»Hat er etwa Schluss gemacht?«, fragte er schließlich vorsichtig und leise.
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✔ 𝑌𝑜𝑢 𝐈𝐍𝐊𝐄𝐃 𝑀𝑦 𝑆𝑜𝑢𝑙
Spiritual🅱🅴🅾🅼🅹🆄🅽 fᵃⁿᵗᵃˢʸ | ᴰʳᵃᵐᵃ | ᴿᵒᵐᵃⁿᶜᵉ In dieser faszinierenden Welt erhalten die Menschen eine geheimnisvolle Tätowierung, die über ihr Schicksal entscheidet. Diese Tätowierung spielt eine entscheidende Rolle: Sie ist der Schlüssel zur Identifizi...