13. Die Schlacht ...

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Niqe:

Der nächste Morgen war viel schneller gekommen, als es Niqe lieb gewesen war. Noch ehe sie Zeit hatte all das zu verarbeiten, saß sie in voller Rüstung und von Kopf bis Fuß bewaffnet auf ihrer dunklen Stute. Neben Thranduil der auf seinem beeindruckenden Hirsch auf den Berg zuritt, ritt sie links und Bard rechts. Hinter ihnen marschierten hochbewaffnet und in glänzenden goldenen Rüstungen, die etlichen Elbenkrieger und auf diese folgten, die eher schwach ausgebildeten und nicht allzu gut bewaffneten Männer die Bard folgten. Jene die es unverletzt aus der Seestadt geschafft hatten und nun bereit waren für das, was ihnen zustand zu kämpfen. Wenn es denn sein müsste. Bisher war der Plan ja den Arkenstein gegen das Gold für die Menschen und die Diamanten aus reinem Sternenlicht für die Elben, zu tauschen. Niqe hoffte innständig alles würde wirklich so friedlich ablaufen, wie es nun ihr Plan war. Denn ihr erschien alles besser als ein Krieg!

Doch nur kurz darauf musste Niqe feststellen das sie hier wohl ihre Rechnung ohne Thorin Eichenschild beglichen hatten. Während sie vor dem verschütteten Eingang des Erebors standen und hinauf auf die Mauer sahen, auf der alle dreizehn Zwerge standen, verstand sie erst wirklich, wieso Thranduil sie so oft vor der Sturheit der Zwerge gewarnt hatte.

Denn über Bards Frage ob Thorin zu neuen Verhandlungen bereit wäre, lachte der dunkelhaarige Zwerg nur. Bis er plötzlich einen Pfeil zog, die Sehne eines Bogens spannte und schoss. Niqe merkte, wie sie ungewollt zusammenzuckte, als der Pfeil in den Erdboden vor den Hufen von König Thranduils Hirsch einschlug.

„Der nächste trifft Euch zwischen die Augen!" Drohte Thorin Niqes Schwiegervater. Erzürnt starrte der mächtige König mit dem goldblonden Haar hinauf auf den Wall, in dem sich die Zwerge verschanzt hatten. Niqe konnte im Augenwinkel sehen, wie Thranduil die Hand hob, hinter ihnen zog jeder Elb einen Pfeil, spannte die Sehne seines Bogens und zielte nach oben auf den Wall. Zwölf Zwerge duckten sich, nicht jedoch Thorin Eichenschild, denn der König unter dem Berge starrte störrisch seinem Feind dem Elbenkönig entgegen. Als Thranduil die Hand jedoch wieder sinken ließ, hatte jeder der Elbenkrieger innerhalb eines Herzschlages seinen Pfeil wieder zurück in den Köcher gesteckt und den Bogen sinken lassen.

„Die Bezahlung Eurer Schuld erkennen wir an." Sagte Bard plötzlich, der damit die Stille wieder durchbrach. Alle Augen richteten sich auf den dunkelhaarigen Menschen, der jedoch die Ruhe persönlich ausstrahlte.

„Welche Bezahlung?" Wollte Thorin spottend wissen. „Ich bezahle gar nichts!" Fügte er grimmig hinzu. Niqe beobachtete ganz genau wie Bard in die tiefen Taschen seiner hellbraunen Jacke griff und dort den Arkenstein herausholte. Für einen Moment raubte die Schönheit des Steines Niqe beinahe den Atem. Nie hatte sie etwas so Wunderschönes gesehen.

„Wir haben das!" Sagte Bard ruhig und hob den Stein in die Luft.

„Der Arkenstein!" „Diebe!" „Wie kommen diese Diebe an das Erbstück unserer Familie?" „Diebe!" Schrien die aufgebrachten dreizehn Zwerge auf dem errichteten Wall aufgebracht und beschimpften die Elben und Menschen vor ihrem Berg in ihrer eigenen Sprache.

„Dieser Stein gehört dem König unter dem Berge!" Rief ein dunkelhaariger Zwerg, woraufhin nun Bard wieder antwortete: „Und das wird er! Wenn wir bekommen, was uns zusteht!"

„Er ist nicht echt." Hörte Niqe Thorin wütend flüstern, dank ihrer guten Elbenohren. „Es ist ein Trick! Der Arkenstein liegt in diesem Berg! Es ist nur eine Fälschung, ein Trick!" Rief er wutentbrannt.

„Nein ist es nicht." Drang da plötzlich eine leise Stimme an Niqes feine Ohren, die sie sofort Bilbo Beutlin zuordnen konnte. Jedoch waren sie selbst und der Hobbit ebenfalls zu klein, als dass sie ihn oben auf dem Wall stehen, sehen konnte.

Nicht die erste Wahl ... / LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt