Thranduil:
Mehrere stolze Jahrtausende wandelte er nun schon auf Mittelerde. Und dennoch konnte der Platinblonde Elbenkönig sich nicht daran erinnern je so viele verschiedene Völker vereint gekämpft zu sehen haben. Nach dem auch Legolas im Schlachtfeld erschienen war, war es ihm unmöglich gewesen seine Krieger abzuziehen und nachhause zu marschieren. Wie denn auch? Sein Sohn war alles, was er hatte, dass wusste Thranduil nur allzu gut und dennoch hatte es erst Prinzessin Niqes Worte gebraucht um ihm dies wieder klar werden zu lassen. Wen außer Legolas hatte er immerhin noch? In den letzten Jahren hatten seine Prioritäten als König viel zu oft über seinen Prioritäten als Vater gestanden. Heute hatte er dies mehr als klargesehen.
Voller neuer Motivation hatten sich seine Krieger wieder in den Kampf gestürzt. Erneut hatten Elben, Zwerge, Menschen und sogar ein Zauberer und ein Hobbit vereint gegen das Böse in ihrer Welt gekämpft. Der neue Kampfgeist war noch gestiegen als der Hautwechsler Beorn, der an den Grenzen von Thranduils Reich lebte, in seiner Bären Gestalt gekommen war und hunderte der Orks im allein Gang besiegt hatte. Kreischend waren hunderte Adler auf das Schlachtfeld hinuntergestoßen, hatten die Warge, Orks und Trolle mit ihren Messerscharfen Krallen getötet und mit ihren Flügelschlägen auseinandergetrieben. Auch der verrückte Radagast der Braune, ein in Thranduils Augen noch anstrengender Zauberer als Gandalf der Graue, war auf seinem Hasenschlitten an Thranduil vorbei gerauscht.
Er selbst hatte zu dieser Zeit wieder Seite an Seite mit Prinzessin Niqe gekämpft. Die junge Prinzessin hatte den Tanz des Todes getanzt, als hätte sie nie etwas anderes getan und so hatten sie zwei sich schnell durch etliche der zerstreuten Orkreihen durchgekämpft, bis Thal befreit von dem Feind war. Jetzt bereute er es die junge Prinzessin in so eine lieblose und trostlose Zukunft gedrängt zu haben, ebenso wie seinen eigenen Sohn. Doch all das hatte er vor ein paar Monaten einfach noch nicht gesehen.
Er fühlte sich fast so, als wäre ein Schleier von ihm abgefallen, als Legolas ihn in der Gasse aufgehalten hatte Tauriel etwas zu tun.
Zwar hatte er das starke Gefühl das Niqe und Legolas wie füreinander gemacht waren, wo die junge Elbe sogar schon einen Teil ihres Herzens an seinen Sohn verloren zu haben schien, doch wusste er auch, solange Legolas sich weiter aus einem Prinzip heraus gegen diese Ehe stellen würde, würde den beiden niemals eine glückliche Zukunft bevorstehen. In seinen Augen war es ein Jammer, denn er wusste genau so gut wie die beiden selbst, dass diese Ehe nicht mehr zu lösen war. Sie waren bis in die Unsterblichkeit aneinandergebunden. Außer einer von ihnen starb.
„SIEG!" Dröhnte es um ihn herum durch die Stadt und er schreckte aus seinen Gedanken. Ein Mann Bards war auf die Stadtmauer geklettert und verkündete nun auch den Sieg über die Feinde, vor der Stadt. Jubel, Klatschen, Weinen, Schluchzen und Schreien waren gleichermaßen zu hören.
Thranduil jedoch interessierte sich nicht dafür. Mit einem unmissverständlichen Nicken machte er Prinzessin Niqe klar, dass er sie sprechen wollte. Der jungen Prinzessin konnte man die Erleichterung über den Sieg, ebenso wie ihre sofortig eintretende Erschöpfung deutlich ansehen, während sie ihr mit schwarzem Orkblut besudeltes Kurzschwert einsteckte und auf ihn zutrat.
„Sammelt mit Hilirion die Männer. Sucht die Verletzten. Dann wartet hier, ich suche Legolas und wenn ich mit ihm zurückkomme, brechen wir auf. Nun hält uns nichts mehr hier." Entschied er. Gehorsam nickte Niqe, machte auf dem Absatz kehrt und rief Hilirion zu sich.
~
Von Gandalf hatte er erfahren das Legolas und Tauriel auf dem Rabenberg gekämpft hatten. Ihn hatte es zu Fuß und über das verwüstete Schlachtfeld eine halbe Ewigkeit gedauert überhaupt am Berg anzukommen. Ihn heraufzusteigen, hatte nicht weniger Zeit beansprucht. Seine überall verstreut liegenden gefallenen Krieger hatte er in diesem Moment weitestgehend ignorieren müssen. Später erst würde man sie bergen und begraben. Ihm grauste es jetzt schon davor heimzukehren, zu all den Hoffenden und Wartenden die nachfolgend noch an einem gebrochenen Herzen sterben würden, kaum hätten sie die leblosen Körper ihrer Liebsten erblickt.
DU LIEST GERADE
Nicht die erste Wahl ... / Legolas
Fiksi PenggemarAls Niqe von ihrer Verlobung mit dem arroganten Prinzen des Waldlandreiches erfährt ... geht für die sture, eigenständige und freche Prinzessin des Fangornwaldes die Welt unter. Ebenso für den frei geistigen Prinz, der seine rothaarige Palastwache v...