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Didem

Seit meiner Rückkehr nach Köln war nichts mehr so, wie es einmal war. Der Schmerz und die Trauer über den Verlust meiner besten Freundin Beria waren allgegenwärtig. Jede Ecke der Stadt, jede Straße erinnerte mich an sie und die gemeinsamen Momente, die wir geteilt hatten.

Ich saß in meiner Wohnung, die still und leer wirkte. Die Sonne schien durch die Fenster, aber ihr Licht konnte die Dunkelheit in meinem Herzen nicht vertreiben. Ich blätterte durch ein altes Fotoalbum, das voll war mit Bildern von Beria und mir. Lächelnd und glücklich, ohne Ahnung, was die Zukunft bringen würde.

Ein Bild besonders ließ meine Augen tränen. Es war von uns beiden an einem Strandurlaub, lachend, die Arme umeinander gelegt. Die Erinnerung war so lebendig, dass es schmerzte.

Plötzlich klingelte es an der Tür.

Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und ging zur Tür. Zu meiner Überraschung stand Berat vor mir, mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht.

"Berat? Was machst du hier?" fragte ich, überrascht und ein wenig verwirrt.

"Didem, ich musste mit dir reden," sagte er und trat ein. "Es gibt etwas, das du wissen musst."

Ich konnte die Anspannung in seiner Stimme spüren. "Was ist los, Berat? Was ist passiert?"

Berat setzte sich und sah mich an, seine Augen voller Emotionen. "Als Beria und ich in Spanien waren, haben wir etwas erlebt, das unser Leben für immer verändert hat. Wir haben ein Baby auf der Straße gefunden, allein und verlassen."

Mein Herz setzte einen Schlag aus. "Ein Baby?"

Berat nickte. "Ja, ein kleines Mädchen. Wir konnten sie nicht einfach dort lassen. Also haben wir sie adoptiert. Sie heißt Ela."

Die Worte trafen mich wie ein Schlag. "Ihr habt ein Baby adoptiert? Warum hast du mir das nie erzählt?"

"Es ging alles so schnell," erklärte Berat. "Wir haben Ela beschützt und geliebt wie unsere eigene Tochter. Beria wollte es dir sagen, aber dann passierte der Unfall..."

Die Erinnerung an Berias Tod brachte Tränen in meine Augen. "Oh mein Gott, Berat... Wo ist Ela jetzt?"

"Ela ist bei mir," sagte er sanft. "Ich wollte, dass du das weißt, bevor ich sie dir vorstelle. Sie ist ein Teil von Beria und mir, und jetzt auch ein Teil von dir."

Ich konnte es kaum fassen. Ein Teil von Beria lebte weiter in diesem kleinen Mädchen. "Ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll, Berat. Das ist unglaublich."

Berat lächelte traurig. "Ich weiß, dass es viel ist, aber Ela braucht uns jetzt mehr denn je. Sie braucht ihre Familie."

Ich nickte und fühlte eine seltsame Mischung aus Trauer und Hoffnung. "Ich möchte Ela kennenlernen, Berat. Ich möchte für sie da sein."

Berat nahm meine Hand und drückte sie fest. "Danke, Didem. Das bedeutet mir so viel."

Später am Tag

Berat brachte Ela zu mir. Sie war ein wunderschönes kleines Mädchen mit großen, neugierigen Augen. Als sie mich ansah, konnte ich die Wärme und Liebe in ihrem Blick spüren. Es war, als ob ein Teil von Beria in ihr lebte.

"Hallo, Ela," sagte ich sanft und kniete mich hin, um auf ihre Höhe zu kommen. "Ich bin Didem. Es ist so schön, dich kennenzulernen."

Ela lächelte scheu und nahm meine Hand. In diesem Moment wusste ich, dass wir alles durchstehen könnten, solange wir zusammenhielten.

sᴇɴᴅᴇɴ ᴜᴢᴀᴋ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt