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Didem

Ich lief nervös in meiner Wohnung auf und ab, meine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Schließlich öffnete ich hektisch eine Schublade und zog ein altes Foto heraus. Es zeigte mich, Mert und Beria. Als meine Finger über das Bild glitten, fühlte ich die vertraute Kälte der Trauer in meinem Herzen. Leise begann ich zu weinen, die Erinnerungen an bessere Zeiten überwältigten mich.

Flashback

Jemand hielt mir die Augen zu, und ich hörte Merts vertraute Stimme, die verspielt fragte: „Ben kimim?" ( Wer bin ich )

„Hm, mal überlegen, mein Verlobter vielleicht?" antwortete ich kichernd.

Ich hörte Berias ansteckendes Lachen neben mir. „Ahahahahaha!"

Mert entfernte seine Hände von meinen Augen und hielt mir einen wunderschönen Blumenstrauß entgegen. „Für dich,Askim."

Ich nahm die Blumen und lächelte glücklich. „Danke,Askim. Die sind wunderschön."

Beria lachte und legte einen Arm um mich. „Ihr zwei seid so süß zusammen. Wirklich, ihr seid mein Lieblingspaar!"

Ich drehte mich zu ihr und erwiderte das Lächeln. „Und du bist die beste Freundin, die man sich wünschen kann."

Wir standen dort, lachend und glücklich, vereint durch unsere tiefe Freundschaft und Liebe. In diesem Moment schien die Welt perfekt zu sein.

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Zurück in der Gegenwart hielt ich das Foto fest und ließ die Tränen frei fließen. Die Erinnerung war so lebendig, dass es fast schmerzte, wieder in der Realität zu sein. Alles hatte sich verändert. Mert war fort, Beria war fort, und ich fühlte mich verloren in einem Meer aus Schmerz und Verlust.

Warum musste das Leben so grausam sein? Warum mussten die Menschen, die ich am meisten liebte, immer wieder aus meinem Leben gerissen werden? Der Schmerz war fast unerträglich, und ich wusste nicht, wie ich weitermachen sollte.

Ich legte das Foto vorsichtig zurück in die Schublade und schloss sie. Der Schmerz war immer noch da, aber vielleicht, nur vielleicht, konnte ich einen Weg finden, mit der Trauer zu leben, ohne mich selbst zu verlieren.

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Flashback

Mert und ich saßen im Wartezimmer des Krankenhauses, die Luft war schwer von Anspannung. Mert hielt meine Hand fest, doch seine sonst so warme und beruhigende Berührung fühlte sich diesmal kühl und zittrig an. Der Arzt betrat das Zimmer mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht.

„Mert," begann er leise, „die Tests haben ergeben, dass du Krebs hast. Es ist ein aggressiver Tumor, und wir müssen sofort mit der Behandlung beginnen."

Ich fühlte, wie mein Herz in tausend Stücke brach. „Was... was können wir tun?" fragte ich verzweifelt.

Der Arzt erklärte die Behandlungsmöglichkeiten, aber seine Worte verschwammen in meinem Kopf. Alles, was ich hören konnte, war das Wort „Krebs". Mert hielt meine Hand noch fester und sah mir tief in die Augen. „Wir werden das zusammen durchstehen, Didem," sagte er leise.

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Monate später

Wir hatten viele schwere Monate hinter uns. Mert war schwächer geworden, seine Energie war fast vollständig verschwunden. Ich saß an seinem Bett im Krankenhaus, hielt seine Hand und versuchte, stark für ihn zu sein.

„Didem," flüsterte er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch, „es tut mir leid, dass ich dir so viel Schmerz bereite."

„Nein, Askim," antwortete ich sofort, meine Stimme brach. „Du darfst dich nicht entschuldigen. Du kämpfst so tapfer. Ich liebe dich."

Er lächelte schwach. „Ich liebe dich auch, Didem. Versprich mir, dass du weiterlebst. Für uns beide."

Ich konnte nur nicken, meine Tränen konnten nicht mehr zurückgehalten werden. Kurz darauf schloss Mert die Augen und atmete ein letztes Mal aus. Ich spürte, wie die Kälte des Verlustes mich umhüllte. Mein Herz schrie vor Schmerz, als mir bewusst wurde, dass er wirklich gegangen war.

Doch bevor er seine Augen schloss, sagte er noch etwas, das mich zutiefst bewegte: „ Askim, du musst mich loslassen. Du darfst nicht an mir hängen bleiben. Versprich mir, dass du dir erlaubst, wieder zu lieben."

„Nein, Mert," protestierte ich leise, die Tränen liefen unkontrolliert über meine Wangen. „Ich will alles tun, nur das nicht. Wie könnte ich jemals jemanden so lieben wie dich?"

Mert sah mich an, seine Augen waren trotz seiner Schwäche voller Liebe und Ernsthaftigkeit. „Askim, das ist mein letzter Wunsch. Du musst mir versprechen, dass du weiterlebst und dass du dir erlaubst, wieder glücklich zu sein. Das ist alles, was ich mir wünsche."

Seine Worte hallten in meinem Kopf nach, als ich neben seinem leblosen Körper saß. „Ich verspreche es, Mert," flüsterte ich, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich jemals in der Lage sein würde, dieses Versprechen zu halten.

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Zurück in der Gegenwart ließ ich mich langsam sinken, meine Hände zitterten. Die Erinnerung an Mert, an seine Tapferkeit und seine Liebe, schnitt tief in meine Seele. Der Schmerz seines Verlustes war immer noch frisch, als wäre es erst gestern gewesen.

Wie konnte ich weitermachen, wenn die Geister meiner Vergangenheit mich immer wieder heimsuchten? Die Erinnerungen an Mert und Beria waren wie schwere Ketten, die mich festhielten und mich daran hinderten, nach vorne zu schauen.

Doch tief in mir wusste ich, dass ich einen Weg finden musste. Für Mert, für Beria, und auch für mich selbst. Er hatte mir gesagt, dass ich wieder lieben sollte. Vielleicht war es an der Zeit, diesem Versprechen nachzukommen und einen Weg aus der Dunkelheit zu finden.

sᴇɴᴅᴇɴ ᴜᴢᴀᴋ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt