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Didem

Ich saß in meiner Wohnung in Köln, umgeben von den Geistern meiner Vergangenheit. Die Erinnerungen an Beria verfolgten mich ständig, ihre Stimme, ihr Lachen, die gemeinsamen Momente – alles war so lebendig und doch so unerreichbar. Die Schuld und der Schmerz waren überwältigend, und ich konnte nicht verstehen, warum sie hatte sterben müssen.

In dieser Dunkelheit fühlte ich mich verloren, unfähig, einen Ausweg zu finden. Meine Gedanken kreisten unaufhörlich um das, was hätte sein können, was hätte anders laufen können. Der Schmerz war zu groß, als dass ich ihn allein hätte tragen können.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Zuerst ignorierte ich das Geräusch, unfähig, mich zu bewegen, doch das beharrliche Klingeln zwang mich schließlich aufzustehen. Als ich die Tür öffnete, stand Cem vor mir, mit einem entschlossenen Ausdruck im Gesicht.

„Cem? Was machst du hier?" fragte ich überrascht und ein wenig verunsichert.

„Didem, ich konnte nicht länger zusehen, wie du leidest. Du musst mit mir kommen," sagte Cem fest und trat einen Schritt näher.

„Was meinst du? Ich kann nicht einfach alles hier lassen," entgegnete ich, verwirrt und zunehmend panisch.

„Doch, das kannst du," sagte Cem und griff sanft nach meiner Hand. „Ich werde dich beschützen. Ich werde dir helfen, durch diese Dunkelheit zu finden. Aber dafür musst du mir vertrauen und mit mir kommen."

Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht. Das ist verrückt. Ich gehöre hierhin, ich kann nicht einfach verschwinden."

Cem trat näher, hob mich hoch und trug mich, trotz meiner verzweifelten Gegenwehr, entschlossen zum Auto.

„Was tust du? Lass mich runter, Cem!" schrie ich, während ich mich heftig wehrte und versuchte, mich zu befreien.

„Ich tue, was ich tun muss, um dich zu retten, Didem," sagte Cem ruhig, aber fest. „Du wirst mir irgendwann danken."

**Die Fahrt nach Berlin**

Während der Fahrt wehrte ich mich weiter, versuchte vergeblich, Cem zu überzeugen, umzukehren. Ich schlug und trat, doch Cem blieb unbeeindruckt und fuhr weiter. Schließlich, erschöpft von meinen Anstrengungen, verfiel ich in eine stille Resignation. Die Gedanken rasten durch meinen Kopf, und ich wusste nicht, was mich erwartete.

Cem konzentrierte sich auf die Straße, seine Entschlossenheit ungebrochen. Er wusste, dass dies meine beste Chance war, der Dunkelheit zu entkommen.

**Ankunft in Berlin**

Als wir schließlich in Berlin ankamen, war es spät in der Nacht. Cem führte mich in sein Haus, und obwohl ich mich immer noch wehrte, ließen meine Kräfte nach. Die Erschöpfung hatte mich überwältigt.

„Du bist hier sicher, Didem," sagte er leise. „Ich werde alles tun, um dir zu helfen, durch diese schwere Zeit zu kommen. Du bist nicht allein."

Ich fühlte mich hin- und hergerissen zwischen meiner Verzweiflung und einem schwachen Funken Hoffnung. Ich wollte nicht hier sein, ich wollte nicht gerettet werden, ich wollte einfach nur meinen Schmerz fühlen und allein sein. Doch Cem war entschlossen, mir zu helfen, egal wie schwer der Weg sein würde.

Ich wusste nicht, was die Zukunft bringen würde, doch vielleicht, nur vielleicht, könnte Cem mir tatsächlich helfen, aus dieser Dunkelheit herauszufinden und einen neuen Anfang zu machen.

sᴇɴᴅᴇɴ ᴜᴢᴀᴋ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt