our broken family

veintitrés

A L E S S A N D R O
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,,Bin ich wegen meinen Narben hässlich?", fragt mich meine kleine Schwester, welche sich immer näher an mich kuschelt. Sofort schüttele ich den Kopf, lege zwei Finger unter ihr Kinn und zwinge sie mich anzusehen.

Violet hat Tränen in den Augen. ,,Nein. Deine Narben machen dich nicht hässlich, sweetheart. Sie zeigen dir wie verdammt stark du bist, sie zeigen dir, dass du noch nie aufgegeben hast. Du bist wunderschön, sweetheart.", sage ich, und blicke meiner kleinen Schwester in die Augen.

Wer bringt eine sechzehnjährige dazu, zu glauben, dass sie durch ihre Narben hässlich ist? Es kann nur von unseren Onkel kommen.

Dieser verdammte Bastard. Die meisten Narben sind sein Verdienst, wobei einige auch so aussehen, als wären sie durch Selbstverletzung entstanden.

Einige Narben sind gezielt auf ihren Unterarmen abgebildet. Ich weiß, dass ich mit ihr darüber reden muss, aber jetzt ist noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

,,Aber...", fängt Violet an, unterbricht sich aber selbst, als ich den Kopf schüttele. ,,Nein, kein aber, Violet. Du bist wunderschön, die Narben sind ein Teil von dir und deinem Leben und sie machen dich einzigartig.", fange ich an zu erzählen, und drücke den Kopf meiner kleinen Schwester sanft an meine Brust. ,,Du bist wunderschön und du darfst niemals daran zweifeln, dass du es nicht bist, nur weil es irgendwelche anderen sagen."

Violet antwortet mir nicht, dass einzige was ich von ihr wahrnehme sind leise, erstickte Schluchzer.

Dieser Tag macht sie fertig, Damian hat es mir vorhin erzählt, als ich aus dem Krankenhaus nach Hause kam. Heute ist der Todestag unseres jüngeren Bruders Valentino und unserer Mom, und dann erfährt sie das Noah im Koma liegt, weil er ein Unfall hatte.

Irgendetwas muss heute allerdings noch passiert sein. Maurizio hat erzählt das sie in der Schule weinend zusammen gebrochen ist, und Ares wiederum hat erzählt, dass sie kurz davor anscheinend mit Mariella telefoniert hat.

Mariella war für Violet die letzten Jahre eine Mutter und ich bin ihr dankbar, zwar gehört sie zu unseren Feinden, aber Mariella ist meiner kleinen Schwester wichtig.

Sie ist die einzige Weibliche Bezugsperson, die Violet noch hat. Dadurch, dass Mom und Mariella befreundet waren, war sie immer bei uns, und einige von meinen Leuten, welche zwischendurch Violet beobachtet haben, zeigt mir, dass sie dies nie gelassen hat.

Auch nach Moms Tod war Mariella immer für Violet da.

Jedoch ist und bleibt Mariella ein Teil unserer Feinde, dass kann ich Violet aber nicht sagen. Je weniger sie weiß, desto besser.

Es ist sicherer, wenn Violet denkt, dass Damian, Emilio und ich eine ganz normale Firma leiten, sie muss nichts von der Mafia wissen, zumindest jetzt noch nicht.

Das Schluchzen meiner Schwester ist verstummt. Ein Blick auf Violet, zeigt mir, dass sie eingeschlafen sein muss. Es ist allerdings auch schon spät, der Tag war anstrengend für sie und wahrscheinlich wurde sie durch das weinen noch erschöpfter.

Vorsichtig stehe ich mit Violet in meinen Armen auf, und achte gut darauf, dass sie nicht aufwacht. Sie braucht den Schlaf.

Ich blicke zu meinen Schreibtisch. Die Arbeit kann ich morgen Abend auch noch erledigen.

Mit leisen Schritten laufe ich den langen Flur entlang zu meinem Schlafzimmer, wo ich mich mit meiner kleinen Schwester anschließend auf mein Bett lege.