veinticuatro

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V I O L E T
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Als ich aufwache brauche ich einen kurzen Moment um mich zu orientieren, da ich nicht in meinem Bett liege, aber als ich mich umsehe, erkenne ich wo ich bin, in Alessandros Schlafzimmer.

Wie auf einen Schlag kommen die Erinnerungen von gestern Abend wieder hoch, und ich muss mich zusammenreißen nicht los zu heulen.

Es dauert einen Moment, bis ich mir sicher sein kann, dass ich nicht los heule.

Als ich auf die andere Seite des Bettes schaue, realisiere ich, dass ich alleine bin, allerdings liegt mein Handy neben mir und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mein Handy gestern Abend nicht mit in Alessandro sein Büro genommen habe.

Gerade als ich mein Handy nehmen will, geht die Tür auf und Emilio kommt rein.

Er sieht aus, als wäre er gerade erst aufgestanden, seine braunen, fast schon schwarze Haare hängen ihm ins Gesicht, zudem hat er nur eine Jogginghose an.

,,Guten Morgen.", sagt er ein wenig verwundert und kommt zum Bett gelaufen. Ich schenke ihm ein leichtes Lächeln, während er sich zu mich legt und mich in seine Arme schließt. ,,Keine Schule?", fragt er, woraufhin ich ihn verwirrt ansehe.

Emilio schmunzelt. ,,Fängt doch erst um acht an?", sage ich, aber es hört sich eher an wie eine Frage. ,,Ich weiß, es ist aber schon kurz nach neun, Kleine."

Ich reiße meine Augen auf und sitze Augenblicklich gerade im Bett. ,,Ich muss los!", sage ich hektisch und will aufspringen, aber Emilio hält mich zurück und zieht mich wieder in seine Arme.

,,Alessandro oder Damian hätten dich geweckt, wenn du in die Schule gewusst hättest. Sie haben dich wahrscheinlich krank gemeldet." Ich nicke zaghaft, bin aber verwirrt, wieso ich zu Hause bin. Mein Bruder scheint dies zu merken. ,,Sie wollen dich beschützen, und wenn sie merken, dass es dir nicht gut geht, dann lassen sie dich zu Hause, da diskutieren sie auch nicht mit dir, sie machen es einfach."

Ich schaue zu Emilio hoch, welcher mich müde anlächelt. ,,Aber mir geht es doch gut.", sage ich, wobei ich weiß, dass meine Brüder wahrscheinlich wissen das es mir nicht sonderlich gut geht, sie merken es einfach irgendwie immer, zumindest Alessandro und Damian, sie merken immer wenn es einem von uns nicht gut geht.

Ich habe meine Brüder vermisst.

Emilio hält mich in seinen Armen, gibt mir die Sicherheit die ich immer wieder bei meinen Brüdern fühle, und ich bin einfach nur froh.

Froh darüber, dass ich meinen sicheren Hafen gefunden habe, nämlich bei meinen Brüdern, denn ich weiß, dass ich immer zu ihnen kann, egal was ist.

Mein Blick geht zu Emilio, welcher nachdenklich auf die andere Seite von Alessandros Zimmer blickt. ,,Was ist los?", frage ich und sein Blick gleitet Augenblicklich zu mir. ,,Zieh dich an, wir fahren wohin.", sagt er und sein Körper spannt sich ein wenig an.

Ich sehe ihn einfach nur an, am liebsten will ich einfach nur den ganzen Tag in meinem Bett liegen bleiben und nichts tun. Einfach nur der Trauer nachgeben, der Sorge um Noah und der Sorge darüber, was mit Finn ist. Er ist ebenfalls im Krankenhaus und ich weiß nicht wieso.

Es tut weh wenn ich daran denke. Ich vermisse seine Augen, welche mich immer so liebevoll Mustern, seine Umarmungen und einfach seine Stimme. Ich vermisse ihn einfach und ich habe Angst das ihm irgendetwas schlimmes passiert ist.

Das er genau so wie Noah im Koma liegt.

Eine Hand auf meiner Schulter lässt mich aus meinen Gedanken zurück holen. ,,Es ist alles gut, ja?", sagt Emilio und mustert mich besorgt.

our broken familyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt