𝐇𝐞𝐯𝐝𝐞𝐡 | 𝐆𝐞𝐛𝐮𝐫𝐭

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Im Yezidentum gibt es immer Feierlichkeiten nach einer Geburt

Morkirin (Taufe)
Bisk (rituelle Haarbeschneidung)
Beschneidung

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Morkirin (Taufe)

Yezidische Jungen und Mädchen müssen sich zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ihres Lebens meistens beziehungsweise in der Regel in der Kindheit einer Taufe unterziehen.

Die Handlung ist, dass der Kopf des Kindes dreimal gesprengt wird mit dem heiligen Wasser, welches in Lalish und dort in der Quelle Kaniya Sipî und mit dem unterirdisch die durch eine Höhle fließende heiligen Quellwasser Zimzim.

Entweder können die Eltern oder Pîr das Ritual durchführen. Der Sinn dahinter ist, das so die Bedeutung, die Seele des Täuflings für ein gutes Leben als ein Yezide gereinigt wird.

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Bisk (Rituelle Haarbeschneidung)

Statt der Taufe ist für Yeziden außerhalb des Irak die rituelle Haarbeschneidung immer wichtiger geworden.

Initiation für den Glauben bei den Yeziden hat nur wenig Ähnlichkeit mit der Christlichen Taufe und wird so durchgeführt

Den männlichen Kinder werden im fünften oder siebten Monat (die Monatszahl muss ungerade sein) ein kleines Büschel des Kopfhaares an drei verschiedenen Stellen von ihrem Şhêx abgeschnitten werden, dabei wird das Taufgebet gesprochen.

Das Ritual muss vor Sonnenuntergang stattfinden. Die Zeremonie erfolgt ohne Paten, aber wird trotzdem feierlich gefeiert.

Normalerweise werden die Nachbarn und die Verwandten genauso wie der Şhêx und der Pîr zu einem Essen eingeladen.

Ich möchte einmal erklären, warum dies nur bei männlichen Wesen getan wird. Es ist so, dass in unserer Religion die Mädchen meistens bevorzugt werden, da sie sehr viel tun in der Religion und sehr viel wert sind.

Auf sie wird besonders viel geachtet.

Die Männer natürlich auch, aber die Frauen einfach mehr. Da es zu schade ist, die langen Haare eines Mädchens abzuschneiden, wird das Mädchen meistens nur getauft und bei den Jungen findet die Beschneidung und die Haarbeschneidung statt.

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Die Beschneidung



Für die Yeziden ist die Beschneidung der Kinder sehr besonders. Sie wird zu Ehren Abrahams, welcher seinen Sohn Ismail auf Befehl des Allmächtigen opfern wollte, vorgenommen.

Yeziden dürfen ihre Toten nicht Unbeschnittenen bestatten. Die Beschneidung kann auch während der toten Wäsche nachgeholt werden.

Beschneidung der Männer wird mit sehr großem Aufwand vorgenommen und es werden zahlreiche Gäste, Verwandte und Bekannte eingeladen.

Die Zeremonie enthält sehr viel Musik, Essen und Trinken.

Bei der Taufe braucht man keine Paten, aber bei der Beschneidung schon. Auf kurdisch nennt man es Kirive Sinete. Damit ist der Pate gemeint.

Der Pate des Kindes muss dabei sein, da er durch den Vollzug des Rituals in enge Verbundenheit mit der Familie tritt und ab da an als ein erweitertes Mitglied der Familie betrachtet wird.

Der Pate kann Yezide sein, aber muss es nicht. Wenn der Pate ein Yezide ist, dann wird darauf geachtet, dass dieser nicht aus einer Gruppe stammt, in die er einheiraten darf.

Die Mirids dürfen also die Paten für ihr Kind aus den Reihen aller Geistlichen nehmen und die Geistlichen genauso aus den Mirids.

Leider dürfen die Şhêxs und Pîrs nicht alle aus ihrem Kasten stammenden als Paten für ihr Kind wählen.

Wenn man einen nicht yezidischen Paten hat, kann das vielfältige Motive haben.

Dadurch kann Respekt oder bestehende Freundschaft beziehungsweise anderweitige Verbundenheit zum Ausdruck gebracht werden.

Es kann aber auch auch strategische Gründe haben, welche besonders in der Vergangenheit eine sehr große oder wichtige Rolle gespielt haben.

Damals wurden auch muslimische Paten bewusst gewählt, um deren Wohlgefallen zu erwerben.

Dies wird heute nicht mehr gemacht.

Dies wird heute nicht mehr gemacht

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𝐄̂𝐳𝐢̂𝐝𝐢̂ ~ 𝐘𝐚𝐧 𝐦𝐢𝐫𝐢𝐧 𝐘𝐚𝐧 𝐄̂𝐳𝐢̂𝐝𝐢̂ | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt