𝐍𝐞𝐡 | 𝐃𝐢𝐞 𝐆𝐞𝐧𝐨𝐳𝐢𝐝𝐞

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Triggerwarnung!
In diesem Kapitel geht es um die Genzozide der Yeziden und Gewalt/Zwangsislamisierung.
Wer das nicht lesen kann, sollte dieses Kapitel überspringen!

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Es gab 74. Genozide bei den Yeziden. Der erste war im Jahre 1246 und der letzte im Jahre 2014.

Im Jahre 1890 entsandte die osmanische Führung ihren General Omar Wahbi Pascha in die yezidische Region im heutigen Nordirak, Şhêxan, um die als „Ungläubige" geltenden Yeziden zur Annahme des Islams zu zwingen.

Omar Wahbi Pascha mobilisierte kurdische Stämme, darunter den Anführer der Hamidiye-Reiterei sowie zahlreiche kurdisch-muslimische Stämme im Nordirak, um gegen die Yeziden militärisch vorzugehen.

In den Jahren 1891 bis 1893 tobte ein blutiger Kampf zwischen den osmanisch-kurdischen Angreifern und yezidischen Kämpfern. Omar Wahbi Pascha setzte dem späteren weltlichen Oberhaupt der Yeziden, Mîr Alî Beg, ein Ultimatum, welches er quasi beantworten musste.

Entweder er und die Yeziden konvertierten zum Islam oder aber würden getötet werden. Die Angreifer hatten die Yeziden belagert und waren sowohl zahlenmäßig als auch militärisch den schlecht ausgerüsteten Yeziden weit überlegen.

Mîr Alî Beg widersetzte sich der Forderung, wohingegen zahlreiche yezidischen Stämme unter dem Eindruck des bevorstehenden Angriffes und den bisherigen, grausamen Massakern in den yezidischen Dörfern zum Islam konvertierten.

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Besonders schwer traf die yezidische Gemeinschaft die Annexion des Lalish-Tals im Jahr 1892. Die kurdischen Stämme unter der Führung des osmanischen Heeres attackierten den Tempel, entrissen den Yeziden den vollständigen Besitz daran, plünderten und beschädigten Mausoleen der yezidischen Heiligen. Der Zentraltempel der Yeziden wurde zu einer Koranschule umfunktioniert.

Zwölf Jahre lang sollte dieser Zustand anhalten. Ein kurdischer Mullah und hunderte seiner Schüler hielten den Tempel, geschützt von der osmanischen Verwaltung in Mosul, besetzt.

Von den Plünderungen und Zerstörungen waren auch umliegende yezidische Dörfer, so etwa Bashiq und Bahzan, betroffen. Zahlreiche kleinere Pilgerstätten in der Region wurden zerstört. Mîr Alî Beg wurde gefangen genommen und in Kastamonu festgehalten.

Die Besetzung von Lalish rief unter den Yeziden großes Entsetzen hervor. In Shingal, dem zweiten traditionellen Heimatgebiet der Yeziden im Nordirak, mobilisierte der yezidische Stammesführer Hamo Shero weitere Stämme und Kämpfer, um gegen die Osmanen und Kurden vorzugehen.

Schließlich führte die Besetzung des Lalish-Tals zu einer weitläufigen Rebellion der Yeziden in Shingal und Şhêxan gegen die Osmanen und die kurdischen Stämme.

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Rückeroberung im Jahr 1904

Erst im Jahr 1904 gelang es den Yeziden unter der Führung von Mîr Alî Beg ihr Eigentum gewaltsam zurückzuerlangen und die kurdischen Muslime zu vertreiben. Der neu eingesetzte Gouverneur von Mosul, Mustafa Nuri Pascha, setzte gegenüber den Yeziden einen Paradigmenwechsel ein und versuchte mit den als rebellisch geltenden Yeziden diplomatische Beziehungen aufzubauen. Er tolerierte zunächst die Rückeroberung des Lalish-Tals durch die Yeziden.

Die kurdischen Muslime akzeptierten dies jedoch nicht; es drohten erneute Kämpfe. Mîr Alî Beg begann hunderte yezidische Freiwillige zu bewaffnen, um Lalish im Angriffsfall zu verteidigen. Der osmanische Polizeidirektor Sadiq al-Damluji wurde im Jahr 1906 nach Lalish beordert, um die Yeziden aufzufordern, den Tempel an die Muslime zu übergeben. Mîr Alî Beg habe ihm mit folgenden Worten geantwortet:

„Wir werden Lalish auf keinen Fall verlassen, nur weil ihr uns dies befehlt. Wir werden unser Heiligtum nicht aufgeben, auch wenn wir bei der Verteidigung sterben werden", notierte Damluji in seinen Notizen, die in seinem arabischsprachigen Werk „al-Yezidia" im Jahr 1949 in Mosul veröffentlicht wurden.

In den darauffolgenden Jahren kam es mehrfach zu weiteren Angriffen auf das Lalish-Tal, die die Yeziden jedoch erfolgreich abwehren konnten.

Bis zu 5.000 Yeziden ( davon rund 3.000 Männer und Jungen) wurden ermordet, zwischen 6.470 und 7.000 Frauen und Kinder entführt und über 400.000 aus ihrer Heimat vertrieben.

Etwa 2.850 Yeziden werden bis heute vermisst.

850 Yeziden werden bis heute vermisst

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𝐄̂𝐳𝐢̂𝐝𝐢̂ ~ 𝐘𝐚𝐧 𝐦𝐢𝐫𝐢𝐧 𝐘𝐚𝐧 𝐄̂𝐳𝐢̂𝐝𝐢̂ | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt