Spontan beschloss ich, noch einmal rauszugehen, um zu joggen. Ich nahm mir meine Kopfhörer und meinen MP3-Player, ehe ich schließlich los ging. Als ich am Zimmer von Chris vorbeiging, rief ich noch: „Bin nochmal kurz draußen."
„Hey, warte mal", stoppte er mich. Ich drehte mich um und öffnete langsam die Tür meines Bruders.
„Was willst du denn?", fragte ich ruhig.
„Hast du eigentlich die Nummer von diesem Will? Der wirkte echt cool."
„Ja, hab ich, aber lass uns das später machen", sagte ich und verließ sein Zimmer auch schon wieder. Mann, er soll mich jetzt einfach nicht damit nerven. Ich stöpselte mir die Kopfhörer in die Ohren und machte mich auf den Weg in Richtung eines kleinen Parks, wo ich sofort anfing zu rennen und vergaß für einen kurzen Moment alles. Ich joggte eine ganze Weile, bis ich schließlich außer Atem war und mir der Schweiß von der Stirn perlte, sodass ich entschied, dass es Zeit für eine Pause war.Ich nahm ein paar große Schlücke aus meiner Wasserflasche und wartete darauf, dass mein Herzschlag sich wieder beruhigte. Als ich langsam wieder loslief, sah ich in einiger Entfernung einen Typen, der verdächtig nach William aussah.
Hatte er nicht gesagt, dass er dringend was zu erledigen hatte? Was machte er dann hier im Park?
Sein Blick huschte hektisch hin und her, bis er mich entdeckte. Wie erstarrt, schaute er überrascht zu mir. Ich wollte mich gerade auf den Weg zu ihm machen, da tauschte er auch schon ein paar hektische Floskeln mit seinem Partner aus und dann waren sie auch schon weg.
Was hatten sie plötzlich bloß gehabt, so schrecklich war ich ja nun wirklich nicht. Letztendlich war es mir aber auch egal, denn so verschwitzt wäre ich William eigentlich eh nicht gerne gegenübergetreten.
Obwohl, ich war ja eh nicht sein Kaliber, egal in welchem Zustand.
Also rannte ich weiter meine übliche Strecke, die mich gleich zu einem kleinen Teich führen würde. Wenig später war ich auch schon da und ließ mich erschöpft ins Gras fallen. Kurz schloss ich die Augen und genoss die Musik, als mir plötzlich mit Wucht einer der Kopfhörer aus dem Ohr gerissen wurde.
„Amy!", quiekte Liz freudig. Wieso konnte sie mich nicht wie jeder normale Mensch einfach antippen?
„Hey", erwiderte ich mit einem matten Lächeln.
„Na, wie war's mit Will?", fragte sie neugierig und zog dabei eine Augenbraue hoch.
„Ach, fang bloß nicht von dem an. Wir haben nichts geschafft, weil der nichts als Weiber aufreißen im Kopf hat", stöhnte ich genervt. Ich hasste ihn, das komplette Thema rund um ihn ging mir auf den Geist.
„Uhh, also hat er mit dir geflirtet?", rief Liz aufgeregt.
„Nein!", erwiderte ich bitter.
„Im Gegenteil, er hat mir mitgeteilt, dass ich nicht sein Kaliber wäre." Was bildete der Typ sich denn eigentlich ein? Nicht, dass ich Interesse oder sowas gehabt hätte, aber so hätte es nun wirklich nicht sein müssen.
„Ach Quatsch, das ist nur Verleumdungsphase", meinte sie grinsend.
„Na, wie du meinst", sagte ich die Augen verdrehend. Ich verstand nicht, was es zu verleumden gäbe, aber okay.
„Naja, okay. Du, ich muss dann mal wieder weg, Pia wartet", entschuldigte Liz sich und deutete auf ein Mädchen in einiger Entfernung.
„Okay, bis Morgen", lächelte ich und drückte sie kurz. Dann steckte ich die Ohrstöpsel wieder rein und lief nach Hause.
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„Bin wieder da", rief ich laut, erhielt aber keine Antwort.
Also ließ ich mich allein auf einen Küchenstuhl plumpsen und machte mir ein Sandwich, das ich dann in den Toaster stopfte. Hatte ich einen Hunger.
Plötzlich trampelte Chris die Treppe hinunter und ließ sich mir gegenüber nieder.
„Was'n jetzt mit der Nummer?", fragte er.
„Jaja, sofort", grummelte ich genervt und flitzte die Treppen hoch.
In meinem Zimmer fand ich sofort mein Handy und rannte wieder runter. Als ich mich wieder neben ihn fallen ließ, stöberte ich in meinen Kontakten.
„Kann ich?", fragte ich, als ich die Nummer gefunden hatte.
„Klar."
Also sagte ich sie an.
„Echt 'n netter Typ. Woher kennst du den eigentlich? Der passt so gar nicht zu dir."
Ich seufzte und ließ mich im Stuhl zurückfallen.
„Keine Ahnung, der ist neu in die Klasse gekommen und ich soll mich halt um ihn kümmern. Und deswegen müssen wir jetzt auch einen Vortrag zusammen machen, weil er ja auch Noten braucht", erklärte ich ihm.
„Verscherz es dir bei dem lieber nicht, so 'nen gutaussehend Typen findest du", wobei er das 'Du' betonte, „nie wieder."
„Wie unglaublich nett du bist", stöhnte ich. Was war das heut bitte für ein anstrengender und scheiß Tag? Chris und Will hackten die ganze Zeit auf mir rum und generell. Allein die Tatsache, dass ich einen Vortrag mit ihm machen musste, war unglaublich scheiße und dann auch noch die Art und Weise, die er mir gegenüber hattte.
„Hast du nicht anders verdient", meinte er vollkommen ernst, woraufhin er einen Schlag auf den Hinterkopf von mir kassierte.
„Du Trampel", stöhnte er.
Plötzlich kreischte ich auf, als die Küche schon anfing blau zu werden. Mein Sandwich! Schnell rannte ich zum Toaster und schaltete ihn ab. Wieso musste dieses scheiß Teil auch nicht piepen, wenn es fertig war?Ich lies das Toast hochspringen, welches nun schon schwarz gebrannt war.
Ich sag doch: Scheiß Tag.
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Ich danke allen Menschen, die schon total süß kommentiert haben und so damn viele Leute haben die Geschichte schon zu ihrer Leseliste hinzugefügt. Ich bin heute aus allen Wolken gefallen, als ich auf Wattpad gegangen bin. Ihr seid alle scheiße perf ♡
Bald habe ich Ferien, dann update ich ganz ganz oft.
Liebe, liebe, liebe.
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You're my Drug
Romance"Mensch Will, jetzt lass mich doch bitte endlich in Ruhe!", sagte ich unter Tränen und drehte mich weg, um fortzulaufen. Doch Will griff nach meiner Hand und zwang mich so, stehen zu bleiben. "Jetzt lass es mich dir doch erklären!", sagte er verzwe...