Die Konsequenz der Unsportlichkeit

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Am nächsten Morgen stand ich relativ verschlafen vor dem Badezimmerspiegel. Meine Haare band ich mir zu einem unordentlichen Dutt, da ich eh in der ersten Stunde Sport hatte.

„Ey Chris, kommst du?", rief ich zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn, damit wir endlich los konnten.

„Keine Zeit", kam es von oben.

„Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein", rief ich aufgebracht, mit dem Wissen, dass ich heute auf jeden Fall zu spät kommen würde.

Da ich auch wusste, dass diskutieren eh keinen Zweck hatte, sprang ich schnell auf mein Rad und trat kräftig in die Pedale. Warum konnte ich auch nicht einfach einen netten Bruder haben? In diesen typischen Teeniefilmen funktionierte das doch auch immer.

Zehn Minuten zu spät und völlig verschwitzt kam ich in der Schule an. Schnell machte ich mich auf Weg zur Turnhalle, bis mir auffiel, dass ich mein Sportzeug noch im Spind hatte. Kräftig schlug ich mir gegen die Stirn und rannte dann zu meinem Spind. Ich öffnete hastig die Tür, wobei mir ein Lehrer aber leider im Weg stand, mir zu spät auffiel und ich geradewegs in ihn rein rannte. „Gott, Scheiße", murmelte ich, zum Glück so leise, dass er es nicht hören konnte.

„Na, na, immer langsam, junge Dame", rief er überrascht aus.

„Es tut mir leid", sagte ich und rannte dann aber gleich weiter. Nicht ohne nochmal mit den Augen gerollt zu haben.

Schnell schnappte ich mir meinen Beutel, nachdem ich den Schlüssel im Schloss rumgedreht hatte und stürmte dann zur Turnhalle.

Schnell wie noch nie wechselte ich meine Kleidung und kam dann völlig außer Atem in der Halle an.

„Na, wen haben wir denn da?", sagte Mr. Smith tadelnd. "Wieso sind Sie zu spät zu meinem Unterricht erschienen?"

„Ich bin auf dem Weg hierher in einen anderen Fahrradfahrer gefahren. Keine große Sache, aber jedenfalls habe ich es deswegen nicht mehr rechtzeitig geschafft. Es tut mir leid", log ich.

Abschätzend beäugte er mich. „Na gut, wenn Sie sich dann jetzt gut fühlen. Laufen Sie zwei Runden und gehen Sie dann zu Gruppe drei."

Obwohl ich jetzt schon keine Luft mehr bekam, fing ich an, die Runden zu rennen. Ich spürte die gaffenden Blicke der anderen auf mir und versuchte schneller zu rennen, um es hinter mich zu bringen.

Keuchend hielt ich an und war froh, es endlich geschafft zu haben.

Ich sah mich in der großen Halle um. Und welche war jetzt Gruppe drei?

Ich ging auf die erstbeste Person meines Kurses zu. „Hey, weißt du, welche Gruppe die drei ist?"

Der Junge nickte und deute auf die andere Hälfte der Halle. „Die da hinten. Will ist Gruppenchef."

Ich murmelte ein Danke und seufzte, weil ich schon wieder mit William zusammenarbeiten musste. Das Schicksal meinte es aber auch wirklich nicht gut mit mir.

Als ich schon fast bei Williams Gruppe angekommen war, er hatte mich bereits gesehen und genervt mit den Augen gerollt, flog plötzlich ein Ball auf mich zu. Ich sah es zu spät und konnte nicht mehr ausweichen.

Mir entwich ein lauter Schrei, als der Ball hart gegen meinen Kopf traf. Wütend sah ich mich nach dem Täter um, während ich mir die schmerzende Stelle rieb. Stattdessen landete mein Blick aber bei William, der gemeinsam mit seinen Freunden zu mir schaute und laut lachte. Was für ein Idiot.

Als er sich wieder einigermaßen gesammelt hatte, ich in der Zwischenzeit die wildesten Ideen entwickelt hatte für einen schmerzhaften Schlag ins Gesicht, fing er an, zu erklären. „Also, wir sind hier gerade am Turnen. Du musst an den Schwebebalken, da muss irgendwo ein Zettel liegen. Schau halt einfach, was du da machen musst."

„Vielen Dank", sagte ich missmutig. Ich war schon immer eine Niete im Turnen gewesen.

Trotzdem sah ich mir meine Übungen an, versuchte, sie mir gut einzuprägen und begab mich dann zum Balken. Ziemlich unelegant kletterte ich auf ihn.

Ich fing mit kleinen Hopsern an und stellte erfreut fest, dass es eigentlich gar kein Problem war. Immer mutiger wurde ich und somit auch meine Sprünge größer. Ich quiekte glücklich auf, murmelte 'Hey, ist ja gar nicht so schwer' und wagte dann einen großen Schrittsprung. Schneller als ich reagieren konnte, landete ich mit dem Kopf auf dem Boden und hing nur noch mit einem Bein über dem Balken. Ich hatte die Fläche wohl verfehlt.

Als ich bemerkte, dass alle Blicke auf mir lagen, murmelte ich ein 'Ups', woraufhin die Blicke aber nur noch intensiver wurden und ein paar Leute zu tuscheln anfingen. Vereinzelt hörte ich auch Gelächter. Der Sportlehrer schaute nur kopfschüttelnd woanders hin, wir hatten nie eine gute Beziehung zueinander gehabt, und mir stieg allmählich die Röte ins Gesicht. Außerdem tat mein Kopf weh.

Plötzlich bemerkte ich, wie jemand neben mir stand. Die Mädchen verstummten und sie schauten mich nur entsetzt an.

„Brauchst du vielleicht Hilfe?", ertönte die tiefe Stimme meines Gruppenchefs - William.

Vor Schreck fiel ich gleich komplett runter. Ein stechender Schmerz machte sich in meinem Bein breit und ich verzog das Gesicht.

„Was ist denn jetzt?", fragte er und ich bildete mir ein, etwas Sorge in seiner Stimme zu hören.

„Mein Bein", jammerte ich gequält.

„Oh, du Dödel", seufzte er und kniete sich neben mich. Er half mir auf und stützte mich, sodass ich mein Bein nicht zu sehr belasten musste.

Und zusammen verließen wir schließlich die Turnhalle.

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Hallo, werte Mitmenschen. (- Man ignoriere meine Dummheit.)

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, update ich alle 2 Wochen und das passt mir, ehrlich gesagt, richtig gut. Öfter bekomm ich es wirklich nicht hin.

Ich hoffe, ihr seid zufrieden damit. (:

~ Alissa

You're my DrugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt